Berlin. Zum Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen vor, etwas in ihrem Leben zu ändern. Wie das gelingt, erklärt Hirnforscher Gerhard Roth.

Veränderungen werden oft als positiv und erstrebenswert betrachtet: neuer Job, neue Stadt, neues Leben. Doch oft tun sich Menschen schwer damit. Warum das so ist und wie es dennoch gelingen kann, erklärt Gerhard Roth, Professor für Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie am Institut für Hirnforschung der Uni Bremen. Der 80-Jährige ist einer der bekanntesten Hirnforscher Europas, Leiter des Roth-Instituts und Autor vieler Bestseller. Zuletzt erschien sein Buch „Über den Menschen“.

Herr Roth, viele Menschen werden zum Jahreswechsel wieder den Vorsatz fassen, dass im nächsten Jahr alles anders oder besser werden soll. Warum ist das so?

Gerhard Roth: Der Wunsch, dass manches in Zukunft anders werden soll, gehört zum Repertoire menschlichen Denkens und Fühlens. Dass man solche Vorsätze zum Jahresende fasst oder zu einem markanten anderen Zeitpunkt des Lebens, etwa an Geburtstagen oder nach dem Erreichen einer wichtigen Lebensstation, soll wohl einer zusätzlichen Motivation dienen.

Auch im nächsten Jahr werden viele Menschen an dem Vorsatz scheitern. Bei ihnen wird nichts anders. Einer der wesentlichen Gründe dafür, so schreiben Sie in einem Ihrer Bücher, liegt in unserem Gehirn begründet.