Berlin. Boris Becker strebt zurück in die Öffentlichkeit: In einer Doku gibt er ein emotionales Interview. Er sei am „Tiefpunkt“ angekommen.

Seine Augen sind rot unterlaufen, die Stimme brüchig, Boris Becker gesteht sich selbst und der Öffentlichkeit vor laufender Kamera ein, dass er unten angekommen ist: „Ich habe meinen Tiefpunkt erreicht“, sagt der Tennisheld außer Dienst.

Es ist nur eine kurze Szene, die der Streamingdienst Apple vorab veröffentlicht hat, doch der Trailer ist emotional. Sie wurde wenige Tage vor seiner Verurteilung aufgenommen, Becker ist in der Interviewsequenz sichtlich aufgewühlt. Der Ausschnitt stammt aus einer zweiteiligen Doku, die Apple TV+ über den 55-Jährigen angekündigt hat.

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Die noch unbetitelte Produktion soll demnach das Leben Beckers von seiner frühen Karriere als Wimbledonsieger mit 17 Jahren an zeigen, seine späteren Erfolge, aber auch sein „aufsehenerregendes, manchmal turbulentes Privatleben“. Man darf anhand des Trailers davon ausgehen, dass auch sein späterer Abstieg thematisiert wird.

Boris Becker will sich nicht verstecken

Gezeigt werden laut Pressemitteilung mehrere persönliche Interviews mit Boris Becker, darunter das exklusive Gespräch aus der Woche der Strafmaßverkündung Ende April, in dem er über seinen Tiefpunkt spricht. In dem kurzen Einspieler konstatiert er: „Es ist Mittwochnachmittag, am Freitag werde ich den Rest meines Lebens kennen.“ Und weiter: „Ich werde mich nicht verstecken oder weglaufen. Ich werde akzeptieren, wie auch immer das Urteil ist.“

Boris Becker in der Doku des Streamingdienstes Apple.
Boris Becker in der Doku des Streamingdienstes Apple. © Screenshot Apple TV+

Apple TV+ kündigte für die Doku außerdem Gespräche mit früheren Tenniskollegen wie John McEnroe, Björn Borg, Novak Djokovic, Mats Wilander und Michael Stich an. Die Regie führt Alex Gibney, der für seine politische Dokumentation „Taxi zur Hölle“ 2008 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Boris Becker war am 29. April zu zweieinhalb Jahren verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Nachdem er 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden war, musste er den Insolvenzverwaltern sein Vermögen offenlegen. Doch dabei ließ er nach Ansicht des Gerichts wichtige Teile aus. Becker wurde inzwischen vorzeitig aus der Haft entlassen. (fmg)