Berlin. Ob Stromausfall oder Naturkatastrophe: Ein Lebensmittelvorrat wird jedem Haushalten empfohlen. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten.

In Deutschland kann man an sechs Tagen die Woche frische Lebensmittel in Supermärkten kaufen. Und selbst sonntags gibt es immernoch Tankstellen, Restaurants und Lieferdienste. Trotzdem ist ein Lebensmittelvorrat sinnvoll. Auch wenn die Gasspeicher Deutschlands bislang gut gefüllt sind, sind sogenannte Blackouts im Zuge der Energiekrise nicht ausgeschlossen.

Bei einem Blackout kommt es zu großflächigen Stromausfällen. Supermärkte können nicht öffnen, Kühlschränke und Gefrierfächer tauen auf. Weil es eine Zeit dauern kann, bis die Energieversorgung wiederhergestellt ist, ist es ratsam, einige haltbare Lebensmittel zu Hause parat zu haben.

Nicht nur für den – recht unwahrscheinlichen – Fall eines Blackouts, auch bei Unwettern, Erkrankungen, Mobilitätsverlust oder Quarantäne ist eine Lebensmittelvorrat von Vorteil. So kann man auf die Hilfe von außen für einige Tage verzichten und einfach ein paar Tage später in den Supermarkt gehen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt einen Vorrat für zehn Tage. Länger sollte die staatliche Hilfe in der Regel nicht brauchen, um einen Zugang zu Lebensmitteln zu schaffen. Wem das zu viel oder zu wenig ist, der kann natürlich auch einen größeren oder kleineren Vorrat anlegen.

Für den Vorrat: Ausreichend Wasser und Kalorien berechnen

In einem Katastrophenfall kann es dazu kommen, dass das Leitungswasser ausfällt. Auch wenn dieser Fall selten ist, ist ein Wasservorrat in einer solchen Situation unabdinglich. Pro Person im Haushalt empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz 2 Liter Wasser pro Tag. Davon sind 1,5 Liter als Trinkwasser und 0,5 Liter zum Kochen vorgesehen.

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Vorratsempfehlung des Ministeriums

Neben Flüssigkeiten sollten auch genügend Lebensmittel mit ausreichen Kalorien zur Verfügung stehen. Das Bundesamt rechnet mit 2200 kcal pro Person und pro Tag.

Das Bundesministerium für Ernährung und Wirtschaft hat eine Tabelle zur Orientierung zusammengestellt. Für einen Zeitraum von zehn Tagen empfiehlt das Ministerium für eine Person:

  • Insgesamt 3,5 Kilogramm Kartoffeln, Nudeln, Reis, Haferflocken, Zwieback und Brot
  • Insgesamt 4 Kilogramm Gemüse und Pilze in Konserven (ohne Flüssigkeit bemessen)
  • Insgesamt 2,5 Kilogramm Obst, davon 714 Gramm lagerbares frisches Obst, wie Äpfel und Birnen
  • Insgesamt 2,5 Kilogramm haltbare Milchprodukte, wie H-Milch und Hartkäse
  • Insgesamt 1,5 Kilogramm Eier und Ersatzmittel für Fleisch und Fisch. Es eignen sich zum Beispiel Heringsfilet oder Thunfisch in der Dose
  • 357 Gramm Fette und Öle

Bei der Vorratsplanung sollten laut dem Bayrischen Staatsministerium für Ernährung die Essgewohnheiten, die Haltbarkeit der Produkte, mögliche Allergien und die Möglichkeit, diese auch ohne Strom genießbar machen zu können, im Vordergrund stehen. Die Futtermittel für Haustiere sollten dabei ebenfalls berücksichtigt werden.

Lebensmittelvorrat anlegen

Da der Vorrat auf unbestimmte Zeit gelagert wird, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, die Produkte aktiv in den Alltag einzubinden. Anstatt den Vorrat einmal zusammenzustellen und dann in einer Vorratskammer sich selbst zu überlassen, sollten die Produkte regelmäßig verwendet werden und direkt durch neue ersetzt werden.

So bleiben die Produkte etwa vor Motten und Feuchtigkeit verschont und es kommen nur Lebensmittel in den Vorrat, die auch tatsächlich dem eigenem Ernährungsverhalten entsprechen. Damit alle nötigen Mineralien und Vitamine abgedeckt werden, sollte der Vorrat möglichst vielseitig sein.

Vorräte richtig lagern

Damit die Vorräte lange haltbar und genießbar sind, müssen die Lebensmittel kühl und trocken gelagert werden. Um trockene Lebensmittel vor Motten und Feuchtigkeit zu schützen, empfiehlt das Bayrische Staatsministerium für Ernährung luftdichte Behältnisse. Bei verpackten Produkten sollte das Haltbarkeitsdatum beachtet werden und vor dem Verbrauch auf Schädlinge untersucht werden.

Bei gelagertem Obst und Gemüse sollte regelmäßig schlechtgewordenes Obst aussortiert werden. Selbsteingekochte oder eingefrorene Lebensmittel sollten ebenfalls mit einem Datum gekennzeichnet werden, damit die Haltbarkeit überprüft werden kann.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.