Berlin . Russland hat die Ukraine mit Drohnen angegriffen. Sechs Menschen starben – darunter eine Frau, die im sechsten Monat schwanger war.

Russland hat am Montagmorgen einen weiteren Angriff auf Kiew und andere Orte in der Ukraine gestartet. Die ukrainische Hauptstadt wurde von drei Explosionen erschüttert. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko war der Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj betroffen. Ein Ziel war auch der Hautbahnhof. Bei den Angriffen sind laut Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet worden, drei davon in Kiew.

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Wie der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte, seien zudem 19 Menschen aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden. "Die Arbeiten dauern an", berichtete Tymoschenko am Nachmittag. Wieder galt Luftalarm in dem Land.

Unter den Toten in Kiew sei auch ein junges Paar, erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko. "Die Frau war im 6. Monat schwanger." Er hatte zuvor von einer toten Frau gesprochen und einer noch vermissten Person.

Die Behörden in Sumy sprachen von mindestens drei Toten und neun Verletzten. Am Morgen seien drei russische Raketen in ein ziviles Ziel eingeschlagen, teilte Gouverneur Dmytro Schywyzkji, mit. "Unter den Trümmern befinden sich noch immer Menschen." Berichte über russische Angriffe gab es auch aus den Gebieten Dnipropetrowsk und Odessa.

Angriff auf Kiew: Sirnen heulten – dann war Feuerball am Himmel

Kurz vor dem Angriff auf Kiew hatten die Sirenen vor Luftangriffen gewarnt. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!", bat Klitschko die Hauptstadtbewohner in den Online-Netzwerken.

Ein Brand sei in einem Gebäude ausgebrochen, die Feuerwehr sei im Einsatz. Zudem seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden. Krankenwagen seien an Ort und Stelle. Es war zunächst unklar, ob es Opfer gab.

Am Himmel sei am Morgen wie vor einer Woche ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Angriffe. Lesen Sie auch: "Anne Will": "Wladimir Putin wird nicht aufgeben"

Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes wurde die Hauptstadt mit Angriffsdrohnen attackiert. "Die Russen glauben, das werde ihnen helfen, aber es zeigt nur ihre Verzweiflung", erklärte der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak.

Innenminister Denys Monastyrskyj zufolge wurden in Kiew auch zwei Rettungskräfte verletzt. Insgesamt habe Russland mit etwa 40 Drohnen angegriffen, von denen fünf Kiew getroffen hätten, sagte Monastyrskyj der Agentur Ukrinform zufolge.

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Ukraine-Krieg: Russen setzten verstärkt auf Kamikaze-Drohnen

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die Luftangriffe hätten sich gegen Energie-Infrastruktur und militärische Stellen gerichtet. Nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal sind "hunderte Orte" ohne Strom.

Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die neuen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung. In der Region Mykolajiw trafen russische Drohnen nach Angaben von Gouverneur Witali Kim das Areal eines Unternehmens für Sonnenblumenöl. Ein Feuer brach aus, die Flüssigkeit ergoss sich daraufhin aus Tanks auf umliegende Straßen.

Eine Drohne im Anflug auf Kiew. Russland setzt auf Kamikaze-Attacken.
Eine Drohne im Anflug auf Kiew. Russland setzt auf Kamikaze-Attacken. © Yasuyoshi CHIBA / AFP

Ukraine-Krieg: Die zivile Infrastruktur wird gezielt angegriffen

Der Militärexperte Carlo Masala verwies auf Informationen der "New York Times". Demnach setzen die russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg verstärkt iranische Kamikaze-Drohnen ein, auch beim Angriff auf Kiew. Lesen Sie auch: Warum Putins Truppen zu billigen Waffen greifen

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Seit der vergangenen Woche attackiert die russische Armee wieder verstärkt zivile Ziele in vielen Städten der Ukraine. Russland rechtfertigt die Attacken als Antwort auf die Explosion auf der Krim-Brücke, für die es den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich macht. Das könnte Sie auch interessieren: Riskante Drohgebärden: Nato und Russland üben den Atomkrieg (pcl/dpa)

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.