Berlin. Pellets im Ausland einkaufen – theoretisch ist das möglich. Doch wer im Ausland einkauft, sollte ein paar wichtige Dinge beachten.

  • Die Preise für Holzpellets waren in der Energiekrise 2022 deutlich angestiegen
  • Seit Jahresbeginn haben sich die Pelletspreise wieder auf einem stabilen Niveau eingependelt
  • Im Ausland sind die Pelletspreise teils noch etwas niedriger – was Sie bei einer Auslandsbestellung beachten sollten

Die Heizkosten sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen und der Bedarf nach alternativen, günstigeren Brennstoffen wächst immer weiter. In dieser Hinsicht bieten Holzpellets eine interessante Option für umweltbewusste Verbraucher, die auf der Suche nach einer nachhaltigen und kosteneffizienten Heizmethode sind. Doch auch hier sind die Preise für Pellets in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen, sodass sich der Blick über die Grenzen hinweg ins Ausland lohnt, wo die Pelletspreise teilweise deutlich günstiger sind.

Dieser Artikel beleuchtet die Chancen und Herausforderungen beim Kauf von Holzpellets im Ausland und gibt wertvolle Tipps, worauf Verbraucher achten sollten, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Pellets: Produzenten aus Osteuropa locken mit günstigen Preisen

Für all jene, die mit Pellets heizen, kann sich der Blick ins Ausland lohnen. Im Internet bieten gleich mehrere Hersteller Pellets zu deutlich günstigeren Preisen an – primär aus Polen.

"Holzpellets aus Polen, Tschechien günstig online kaufen – Preis ab 200 Euro pro Tonne" wirbt etwa der Online-Verkäufer "brennholz-polen.de" auf seiner Website. Doch wie seriös sind solche Angebote? Und worauf sollten Verbraucher achten, wenn sie sich für eine Bestellung im Ausland entscheiden?

Pellets aus Laub und Holz – was man beachten muss

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    Pellets aus Polen und Co. kaufen: Was Verbraucher in Deutschland beachten sollten

    Soviel vorweg: Günstige Pellets aus osteuropäischen Ländern wie Polen müssen nicht automatisch von schlechterer Qualität sein. Verbraucher sollten "jedoch nur bei einem ENplus-zertifizierten Händler" bestellen, erklärt Emil Sopper – Leiter Geschäftseinheit Holzpellets bei der BayWa AG – gegenüber dem Nachrichtenportal "t-online" Anfang September. Das Zertifikat ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und ist vergleichbar mit bekannten Zertifikaten wie vom TÜV. EN plus und DIN plus heißen die beiden Zertifikate, die Käufer von Pellets ein Begriff sein sollten.

    Die EN plus stellt Anforderungen an die Pellet-Produzenten – konkret an Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Logistik, Zwischenlagerung und an die Auslieferung zum Verbraucher. Berichten des Verbraucherportals "heizungsfinder.de" zufolge wird EU-weit zwischen drei Pellet-Klassen unterschieden. Die Unterschiede zwischen diesen einzelnen Klassen zeigen sich etwa in Durchmesser und Wassergehalt. Für die Verbraucher ist es wichtig zu wissen, wie die drei Klassen heißen und wie sie gekennzeichnet werden:

    • EN plus-A1
    • EN plus-A2
    • EN-B

    Pellets im EU-Ausland einkaufen: Versandzeit und Lieferkosten müssen bedacht werden

    EN plus-A1 ist das höchste Gütesiegel für Pellets, welches auch Branchen-Experte Sopper im Gespräch mit "t-online" nennt. "Ich empfehle Verbrauchern zudem, sich online auf den Internetseiten der einzelnen Händler zu informieren. Dort kann man schon sehr gut herauslesen, wie zuverlässig und seriös ein Anbieter ist." Neben der Qualität der Ware sollten Verbraucher zudem Lieferzeit und Kosten im Blick haben. Zwar sind Holzpellets aus Polen und Co. oft deutlich günstiger im Einkaufspreis, die Versandkosten sind hier aber noch nicht inbegriffen.

    Hinzu kommt, dass Bestellungen im Ausland oft mit längeren Lieferzeiten verbunden sind – gerade jetzt, wo Pellets EU-weit sehr gefragt sind. In Deutschland ist der "Handel weitgehend leergeräumt", sagte ein Brancheninsider Ende August der "Südwest-Presse" (swp). Der Hauptgrund hierfür sei die gestiegene Nachfrage infolge der Energiekrise. Und das knappe Angebot und die hohe Nachfrage begünstigen wiederum die gewaltigen Preissprünge, wie die Tabelle vor Augen führt. Im September 2021 hatte die Tonne Pellets noch rund 530 Euro weniger gekostet als jetzt.

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    Pellet-Bestellungen aus Polen und Co.: Drei wichtige Punkte, die es dabei zu beachten gilt

    Verstärkt wird der Trend zum Pellet-Heizen zudem von der Energiewende, da Holz ein erneuerbarer Energieträger ist. Bedenken sollte man jedoch, dass gerade ältere Öfen oft schädlichen Ruß und Feinstaub verursachen, was sie nicht gerade klimafreundlich macht. In Stuttgart etwa wurde in der Vergangenheit ein Feinstaub-Alarm eingeführt und der Betrieb von Öfen in dieser Zeit untersagt. Zwei wichtige Punkte, die es beim Heizen mit Holz oder eben Pellets grundsätzlich zu beachten gibt.

    Im Hinblick auf Pellet-Bestellungen im Ausland sind es die drei Punkte Qualität, Versandkosten und Lieferzeit, die man beachten muss. Von Vorteil ist, wenn man in der Nähe der Grenze wohnt und die Ware selbst abholen kann. Ist das nicht der Fall, sollte man sich vorab gut informieren. Auch wichtig: Schrift- und E-Mail-Verkehr mit dem ausländischen Produzenten aufbewahren, damit man in Fall der Fälle etwas in der Hand hat. Der Hintergrund ist, dass bei Käufen im Ausland andere Regeln gelten als bei inländischen Bestellungen.