Berlin. Die Documenta strahlt einen pro-palästinensischen Film aus. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung übt daran scharfe Kritik.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung übt scharfe Kritik an der Leitung der Documenta Fifteen. „Dass unterdessen auf der Documenta weiterhin antisemitische Kunstwerke ausgestellt sind, wie etwa eine Videocollage aus pro-palästinensischen Propagandafilmen, in denen Israelhass und die Glorifizierung von Terrorismus legitimiert werden, offenbart, dass die künstlerische Leitung bislang aus den nun inzwischen seit Monaten währenden Diskussionen und Debatten um Antisemitismus scheinbar nichts gelernt und wenig verstanden hat“, sagte Felix Klein unserer Redaktion.

Die Kritik richtet sich an das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa, das mit der kuratorischen Gesamtverantwortung für die Documenta betraut wurde. Das Kollektiv lehnte es ab, dem Vorschlag des neuen Expertengremiums zu folgen, einen pro-palästinensischen Film der Gruppe Subversive Films aus dem Programm zu nehmen oder zumindest kritisch einzuordnen.

Antisemitismusbeauftragter: „Blindheit vor politischen Realitäten“ bei Documenta-Verantwortlichen

Das Gremium beurteilte das Filmprojekt, welches im Rahmen des „Tokyo Reels Film Festival“ läuft, als israelfeindlich und antisemitisch. Klein stellte anhand „der polemischen Replik“ der Künstlergruppe auf die Erklärung des Gremiums fest, dass „keinerlei Entwicklung des Mindsets zu erkennen“ sei. „Aber auch unabhängig von der deutschen Geschichte disqualifizieren sich die Documenta-Verantwortlichen mit ihrer Einseitigkeit und Blindheit vor politischen Realitäten“, sagte Klein den FUNKE-Zeitungen. Lesen Sie auch: Felix Klein zu München ‘72: „Zeit für eine Entschuldigung“

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.