London. Liz Truss hat von der Queen den Auftrag erhalten, eine neue Regierung zu bilden. Damit ist sie Premierministerin von Großbritannien.

Liz Truss ist neue Premierministerin Großbritanniens. Die bisherige Außenministerin wurde am Dienstag von Queen Elizabeth II. auf Schloss Balmoral in Schottland zur Nachfolgerin von Boris Johnson ernannt. Der Palast veröffentlichte ein Foto des Treffens. Anschließend machte sich Truss gemeinsam mit ihrem Ehemann Hugh O'Leary auf den Weg in ihren Regierungssitz in der Londoner Downing Street. Dort sollte sie am Nachmittag ihre erste Rede als Premierministerin halten.

Erwartet wird, dass sie anschließend die wichtigsten Mitglieder ihres Kabinetts bekanntgibt. Johnson war zuvor ebenfalls auf Schloss Balmoral von der Queen formell aus dem Amt entlassen worden.

Boris Johnson nahm am Dienstagmorgen Abschied von der Nation

Johnson nahm am Morgen mit einer Rede Abschied von der Nation. Seiner Nachfolgerin sagte er dabei „nichts als energische Unterstützung“ zu. Zugleich ließ der 58-Jährige durchblicken, dass er unzufrieden mit seinem erzwungenen Aus ist. Politische Beobachter schließen nicht aus, dass Johnson bereits seine Rückkehr an die Regierungsspitze plant. Johnsons Ehefrau Carrie sowie Hunderte Mitarbeiter, Abgeordnete, Fotografen und Reporter hatten sich für die Ansprache in der abgesperrten Downing Street versammelt.

Abschied: Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson spricht vor der Downing Street, bevor er nach Schottland zu Queen Elizabeth II. fährt.
Abschied: Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson spricht vor der Downing Street, bevor er nach Schottland zu Queen Elizabeth II. fährt. © Alberto Pezzali/AP/dpa

Truss war am Vortag nach einem wochenlangen parteiinternen Auswahlprozess zur Parteichefin und damit auch zur designierten Premierministerin gekürt worden. Sie konnte sich bei der Abstimmung unter den Tory-Mitgliedern zwar gegen Ex-Finanzminister Rishi Sunak durchsetzen, allerdings deutlich knapper als gedacht.

Johnson schied nach zahlreichen Skandalen auf Druck seines Kabinetts aus dem Amt aus. Die "Partygate"-Affäre um verbotene Lockdown-Feiern in Johnsons Amtssitz hatten ihn ins Wanken gebracht. Mehrere weitere Skandale und sein Umgang damit brachten ihn letztlich zu Fall. Als prominente Mitglieder seines Kabinetts zurücktraten und damit einen Massenexodus aus den Reihen der Regierung auslösten, sah der 58-Jährige sich zum Rücktritt gezwungen. (dpa/bef)

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