Berlin. Die Corona-Regeln für Herbst und Winter liegen vor. Auch im dritten Pandemie-Winter droht der große Frust, kommentiert unser Autor.

Ab dem Herbst, so erwartet es zumindest Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, kommt eine „erhebliche Corona-Welle“ auf uns zu. Gleichzeitig gelten ab Oktober nur noch wenige Regeln zum Schutz vor dem Virus bundesweit.

So sieht es der Plan der Ampel-Koalition vor, den das Bundeskabinett nun beschlossen hat. Für die Menschen im Land heißt das: Wir wissen wieder einmal nicht, was uns im Herbst und Winter bevorsteht. Denn wann und wie ein Bundesland die Regeln verschärft, wenn die Zahl der Ansteckungen regional in die Höhe geht, ist nicht einheitlich geregelt.

So können die Länder etwa nach eigenem Ermessen darüber entscheiden, wie sie mit der Maskenpflicht in Innenräumen umgehen. Ein mögliches Szenario also: Während die Menschen in dem einen Land die Maske wieder tragen müssen, ist dies im benachbarten Bundesland nicht vorgeschrieben. Und das, obwohl die Inzidenz, die Belegung der Intensivstationen oder andere Merkmale für die Verbreitung der Krankheit ähnlich besorgniserregend sein können.

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Jan Dörner, Politik-Korrespondent.
Jan Dörner, Politik-Korrespondent. © Privat | Privat

Lautermann und Buschmann wollen vom „Flickenteppich“ nichts wissen

Vom „Flickenteppich“ wollen die verantwortlichen Regierungsmitglieder Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann nichts wissen. Und doch droht uns im Herbst und Winter genau das: uneinheitliche Standards, politischer Streit zwischen den Ministerpräsidenten und genervte Bürger, die keine Lust mehr haben, sich in die Regeln hineinzudenken.

Für die Wirtschaft entsteht zudem große Unsicherheit, weil für große Veranstaltungen oder auch den Besuch in Restaurants regional sehr unterschiedliche Regeln gelten können. Der große Corona-Frust scheint leider auch im dritten Pandemiejahr wieder zum Winter zu gehören.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.