Berlin. Olena Selenska wurde für ihr Fotoshooting in der “Vogue“ kritisiert. Jetzt gibt es in sozialen Netzwerken eine Solidaritätswelle.

Tausende sind es längst, jeden Tag kommen neue Bilder dazu: Auf Instagram, TikTok, Twitter. Gerader, ernster Blick, Arme auf den Knien, Beine breit aufgestellt.

#sitlikeagirl ist eine feministische, aber eben auch eine politische Botschaft: Tausende Frauen ahmen die Pose von Olena Selenska im Magazin "Vogue" nach, auch und gerade weil man ihre Pose als "unweiblich" oder als "unangemessen" für eine First Lady kritisiert hat. Und weil ihr vorgeworfen wurde, aus dem Ukraine-Krieg eine Glamourkulisse gemacht zu haben.

Olena Selenska: Die Frau des ukrainischen Präsidenten ziert das Cover der
Olena Selenska: Die Frau des ukrainischen Präsidenten ziert das Cover der "Vogue" - und erlaubt Einblicke in ihren Alltag. © Annie Leibovitz/Vogue | Annie Leibovitz/Vogue

Zumindest an der Lifestyle-Front ist Wladimir Putin chancenlos. Die Selenskyjs sind auf allen Kanälen, Präsident Wolodymyr Selenskyj mit seinen genau abgestimmten und getimten Botschaften, während seine Frau wie beim Besuch in Washington auch mit ihren Outfits – die 44-jährige trägt Kleider von ukrainischen Designern – ein Statement setzt: Aufmerksamkeit für die Ukraine, für den Krieg gegen Russland, für Waffenlieferungen.

#sitlikeagirl: Ukrainische Frauen machen sich nicht klein

Kritik an ihrer Pose kam wie gerufen. Kontroversen gehören zum Kalkül von "Vogue". So war es, als die Öko-Aktivistin Greta Thunberg oder die US-Vizepräsidentin Kamala Harris aufs Coverbild kam. Bei ihr waren es die Turnschuhe, die für die gewünschte Aufregung sorgten, bei Selenska die Sitzhaltung.

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Fast natürlich wirken die Bilder vor der ungeschminkten Kulisse des Krieges. In Wahrheit ist gerade diese Leichtigkeit die Kunst und Teil der Inszenierung. Da genügt ein Blick auf die Zahl der Stylisten, Friseure und Schminkkünstler beim Shooting, insgesamt neun, die Starfotografin Annie Leibowitz halfen, die First Lady in Szene zu setzen.

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Ukrainische Frauen nehmen breitbeinig den Raum ein

Die Frauen in der Ukraine erkannten sofort, was Selenska ausstrahlen wollte: Stolz, Selbst- und Siegesbewusstsein. Was sie inspiriere, sagte sie der "Vogue", seien ihre Landsleute: "Wir freuen uns auf den Sieg. Wir haben keinen Zweifel, dass wir uns durchsetzen werden. Und das hält uns am Laufen."

Genau das drücken Tausende, längst nicht mehr allein in der Ukraine, mit ihren Bildern aus: Dass sie sich nicht unterkriegen lassen, sich nicht kleinmachen, sondern breitbeinig den Raum einnehmen. Und wenn sie können, werden sie auch Putin aussitzen.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.