Berlin. Ein Easyjet-Pilot fühlt sich während des Fluges unwohl. Er geht aufs Klo – und kommt nicht zurück. Dann muss das Flugzeug notlanden.

  • Auf einem Flug von Griechenland nach Edinburg erlitt ein Easyjet-Pilot Unwohlsein
  • Er verschwand auf Toilette und kam nicht mehr wieder
  • Wenig später macht der Easyjet-Flieger eine Notlandung

Eine Horrorvorstellung für jeden Flugreisenden: Ein Alarmsignal tönt auf und das in schwindelerregender Höhe. Noch schlimmer: Dabei haben die Reisenden eines Fluges von Kreta nach Edinburgh in den frühen Morgenstunden am letzten Sonntag wohl nicht gewusst, dass es ein extremes Alarmsignal ist – ein Hilferuf nur für den äußersten Notfall.

Wie der britische "Daily Mirror" berichtet, war die EasyJet-Maschine EZY6938 vom griechischen Heraklion unterwegs nach Edinburgh. Doch auf einmal ertönte der Squawk- oder auch Alarmcode "770". Dieser wird nur gesendet, wenn es sich um schlimmste Notfälle handelt. Solche Hilferufe werden etwa bei Triebwerksausfällen oder medizinischen Notfällen gesendet.

Easyjet-Maschine: Piloten arbeiten schon 13 Stunden

Was ist passiert? Laut "Daily Mirror" war schon der Abflug in Heraklion mehrfach verschoben worden. Der Flug verspätete sich allein dadurch. Grund für den Alarm waren hingegen wohl komplett überforderte Piloten. Der Pilot und sein Co-Pilot waren schon seit über 13 Stunden im Dienst.

In dem besagten Easyjet-Flieger waren Pilot und Co-Pilot schon über 13 Stunden im Einsatz.
In dem besagten Easyjet-Flieger waren Pilot und Co-Pilot schon über 13 Stunden im Einsatz. © Oli SCARFF / AFP

Ein Passagier schilderte der britischen Nachrichtenportal The Scottish Sun seine Beobachtungen: "Der Kapitän ist zur Toilette gegangen und nicht mehr herausgekommen." Die Passagiere blieben vorerst uninformiert über die genauen Schwierigkeiten. Der Co-Pilot musste den Flug schließlich in Edinburgh notlanden.

Notlandung: Co-Pilot muss eingreifen

Erst nach dem Flug kam die Erleichterung für die Fluggäste durch die Lautsprecher, dass eine Notlandung wegen des erkrankten Piloten erfolgen musste.

Gegenüber dem "Daily Mirror" bestätigte EasyJet den Vorfall: "EasyJet kann bestätigen, dass der Flug EZY6938 von Heraklion nach Edinburgh um eine vorzeitige Landung gebeten hat, da sich der Kapitän beim Anflug auf Edinburgh unwohl fühlte."

Easyjet-Pilot von Sanitätern empfangen

Den genauen Grund für die Erkrankung des Piloten verriet die Airline aber nicht. Berichte von Passagieren, die ebenfalls in dem Easyjet-Flugzeug saßen, deuten jedoch auf einen ernsthafteren Grund hin, da fünf Feuerwehren und zwei Krankenwagen nach der Landung am Rollfeld standen. Weitere Details zu dem Vorfall sind nicht bekannt. Aufregung gab es jedoch auch auf dem Flug einer anderen britischen Airline. Ein A380 von British Airways lief während des Fluges mit Wasser voll, konnte aber am Zielort landen - ohne Notlandung.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.