Berlin. Ein Ehepaar, das wegen Kindesentziehung gesucht wurde, hat sich offenbar gestellt. Die Impfgegner waren nach Paraguay ausgewandert.

Das deutsche Ehepaar, das mit zwei Mädchen in Paraguay untergetaucht war, hat sich nach Angaben von Anwälten offenbar gestellt. Die Eheleute wurden wegen Kindesentziehung gesucht. Bisher wurde der Vorgang noch nicht von den Behörden vor Ort bestätigt.

Anwalt Stephan Schultheiss sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe sich an einem nicht genannten Ort mit dem mit zwei Mädchen in Südamerika untergetauchten Paar getroffen. Schultheiss zufolge ist in Kürze eine Rückkehr mit den Töchtern nach Deutschland geplant.

Impfgegner in Paraguay: Per Haftbefehl gesucht

Die Wende im Fall der entführten zehnjährigen Clara und elfjährigen Lara nach Paraguay zeichnete sich schon Anfang der Woche. Die Eltern hatten sich offenbar bei den Rechtsanwälten der jeweils anderen Elternteile gemeldet. Das berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung.

Gegen das Ehepaar Andreas und Anna Egler liegt ein internationaler Haftbefehlen vor, nachdem sie die Mädchen den beiden anderen Elternteilen Anne Reiniger-Egler und Filip Blank vor über einem halben Jahr gegen deren Willen entzogen hatten.

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Kindesentzug: Corona-Leugner nannten politische Lage als Grund

Als Grund für den Kindesentzug hatte das Ehepaar die "prekäre politische Situation" in Deutschland angegeben. Andreas Egler soll Anhänger verschiedener Verschwörungsmythen sein. Das bestätigte seine Ex-Frau Reiniger-Egler, die selbst bereits zwei Mal nach Südamerika reiste, um die Kinder zu finden, gegenüber der "WAZ". Er sei ein Gegner jedweder Corona-Maßnahmen gewesen, außerdem ein Anhänger der rechtsextremen amerikanischen "QAnon"-Bewegung. Dazu passt auch das Reiseziel Paraguay.

Das südamerikanische Land gilt als Sehnsuchtsort von Querdenkern und sonstigen Gegnern der Corona-Maßnahmen. Etwa 26.000 Deutsche sollen laut Angaben des Auswärtigen Amtes in Paraguay leben. (dpa/fmg)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.