Turin. Mit gewaltiger Stimme und viel Humor tritt Sam Ryder beim ESC für das Vereinigte Königreich an. Seine Chancen stehen durchaus gut.

Es ist wohl einer der musikalisch schönsten Songs des Eurovision Song Contest 2022: Der Beitrag „Space Man“ aus dem Vereinigten Königreich, gesungen von Sam Ryder. Auch die Buchmacher sehen bei dem Briten hohe Chancen auf Erfolg und sehen ihn in jedem Fall unter den Top fünf.

Vom eigentlichen Auswahlprozess des Kandidaten bekam man wenig mit, denn im Vereinigten Königreich hat erneut auf einen öffentlichen Vorentscheid verzichtet. Trotz hartnäckiger Gerüchte um die Teilnahme von Sängerin Jessie J oder Singer-Songwriterin Chelcee Grimes wurde bis März nicht veröffentlicht, wer im Mai beim ESC Turin antreten wird. Sogar der Song, der schließlich das Rennen machte, war schon Wochen zuvor veröffentlicht worden.

ESC-Beitrag aus UK: Bekannt geworden durch TikTok

Das Ergebnis war dann doch recht überraschend. Bekannt geworden ist Sam Ryder während der Pandemie durch seine TikTok-Videos. In dem Video-Netzwerk nennt er sich @samhairwolfryder – seine langen Haare sind nämlich durchaus markant – und hat mittlerweile über 12,3 Millionen Follower.

Schon in seinen Videos fällt auf: Der 31-Jährige hat eine besondere Stimmt und trifft scheinbar mühelos auch hohe Töne. Und genau das hat er sich in seinem Song „Space Man“ zu nutze gemacht. Mal in der Kopfstimme, mal mit Druck, mal brüchig und emotional: Mit schwereloser Leichtigkeit fliegt der Künstler durch den Song. Angelehnt an die 70er kommen da Erinnerungen an diverse großartige Künstler hoch, etwa an Freddie Mercury, Led Zeppelin oder Pink Floyd.

Gemeinsam mit Songwriterin Amy Wadge, die unter anderem mit Ed Sheeran "Thinking Out Loud" geschrieben hat, ist das Lied entstanden. Über den "Space Man" sagte Sam Ryder gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Ich zolle damit meinen Helden Tribut: Freddie Mercury, David Bowie, Elton John. Obwohl es absolut kein harter Rocksong ist, gibt es Elemente, die eine Hommage an das Genre sind."

Vereinigtes Königreich: Mit Sam Ryder vom ESC ins All?

Bei den ersten Proben konnte man schon einen Eindruck bekommen, was die Zuschauer beim ESC-Finale erwartet. Da das Vereinigte Königreich zu den „Big Five“ gehört, ist Sam Ryder dafür direkt qualifiziert. In einem schwarzen Overall, der mit weißen Ornamenten bestickt ist, steht er vor und in einem riesigen Gebilde aus Leuchtstäben. Aller erinnert an eine

UK: Große ESC-Erfolge liegen schon Jahre zurück

Allerdings ist nach der Flaute vom vergangenen Jahr, als James Newman sich mit „Embers“ an letzter Stelle platzierte, der Erwartungsduck vergleichsweise gering. Alles nur nicht Letzter, ist die Devise.

Insgesamt konnte das Vereinigte Königreich die ESC-Fans in den vergangenen Jahren nur selten überzeugen. Dennoch: Seit dem Grand-Prix-Debüt 1957 schaffte es das Land 31-mal in die Top Ten. Mit fünf Siegen, 15 zweiten Plätzen – ein Rekord – und drei dritten Plätzen, gehört das Vereinigte Königreich, trotz der eher schwachen Phase seit dem Jahr 1999, zu den erfolgreichsten Ländern im Wettbewerb.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.