Berlin. Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine hat Innenministerin Nancy Faeser daran erinnert, zu Hause einen Notfallvorrat anzulegen.

Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine haben auch in Deutschland das Thema Krisenvorsorge wieder in der Vordergrund rücken lassen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte am Wochenende in einem Interview mit dem "Handelsblatt": "Die Zeitenwende führt uns eindrücklich vor Augen, dass wir beim Bevölkerungsschutz erheblichen Verbesserungsbedarf haben." Deutschland müsse "auf die Höhe der Zeit kommen, um die vielfältigen Krisen – Pandemien, Klimafolgen, Kriegsgefahren – zu bewältigen", sagte Faeser weiter.

Dabei betonte die Innenministerin auch, dass es sinnvoll sei, zu Hause für den Ernstfall vorzusorgen. "Denken Sie zum Beispiel an Cyberattacken auf kritische Infrastruktur", erklärte die SPD-Politikerin gegenüber dem "Handelsblatt". Weiter sagte sie: "Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfällt oder das tägliche Leben auf andere Art und Weise eingeschränkt wird, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben."

In diesem Zusammenhang verwies Faeser auch auf die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) veröffentlichte Liste zur Krisenvorsorge.

Bundesamt für Bevölkerungsschutz veröffentlicht Vorsorgeliste

Auf dieser hat das Bundesamt zusammengestellt, welcher Grundvorrat an Lebensmitteln in jedem Haushalt vorhanden sein sollte. "Im Falle einer Katastrophe wie Hochwasser, Stromausfall oder Sturm besteht die Gefahr, dass Lebensmittel nur noch schwer zu bekommen sind", schreibt das BBK. Daher sollte jede Bürgerin und jeder Bürger in Deutschland genug Lebensmittel und Getränke zu Hause haben, um im Ernstfall zehn Tage ohne Einkaufen auszukommen.

Das BKK hat dafür eine Beispielliste als Richtlinie veröffentlicht, verweist jedoch gleichzeitig auf die eigene Verantwortung: "Ob und wie viel Sie vorsorgen, ist eine persönliche Entscheidung." Die Aufzählung des BKK enthält einen 10-tägigen Grundvorrat für eine Person, der einem Energiebedarf von circa 2.200 kcal pro Tag entspricht.

Folgende Lebensmittel sollte Sie laut BKK immer zu Hause haben:

  • Getränke: 2 Liter pro Tag und Person (insgesamt 20 Liter)
  • Getreide, Getreideprodukte, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis: 3,5 Kilogramm
  • Gemüse, Hülsenfrüchte (in Gläsern oder Dosen): 4 Kilogramm
  • Obst und Nüsse (Gläser und Dosen): 2,5 Kilogramm
  • Milch und Milchprodukte: 2,6 Kilogramm
  • Fisch, Fleisch, Eier bzw. Volleipulver: 1,5 Kilogramm
  • Fette und Öle: 0,357 Kilogramm
  • Sonstiges nach Belieben: Zucker, Süßstoff, Marmelade, Schokolade, Salz, Fertigprodukte, Mehl, Kekse, Salzstangen

Vorräte nach und nach kaufen und immer wieder verbrauchen

Das BKK empfiehlt dabei, den Grundvorrat nach dem Prinzip "lebender Vorrat" anzulegen. "Versuchen Sie, Ihren Vorrat in Ihren alltäglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren", schreibt die Behörde auf ihrer Webseite. Dadurch werden die Lebensmittel immer wieder verbraucht und neu aufgefüllt, sodass nichts verderben kann. Wenn etwas nachgekauft wird, sollte es ganz hinten ins Regal gestellt werden, damit ältere Produkte als erstes verwendet werden. Außerdem schlägt das BKK vor, den Vorrat nicht auf einen Schlag anzulegen, sondern Stück für Stück aufzubauen.

Neben Lebensmitteln und Getränken sollte außerdem ein Grundvorrat an Medikamenten und Hygieneartikeln vorhanden sein. Auch diese führt das BKK in der Vorsorgeliste auf. Dazu gehören etwa ein Verbandskasten, Schmerzmittel, Desinfektionsmittel aber auch Seife, Zahnpasta oder Toilettenpapier. Wichtig seien außerdem Gegenstände wie Feuerzeuge oder Streichhölzer, Taschenlampen und Batterien. Die gesamte Vorsorgeliste finden Sie hier. (csr)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.