Berlin. Lebensmittel-Rückrufe nehmen zu. Dabei gehören Schimmel und Scherben nicht ins Essen. Warum Hersteller Mängel sofort melden sollten.

Ob Gammelfleisch, Insektizide in Eiern oder Salmonellen in Schokolade. Immer wieder schrecken Verunreinigungen in Lebensmitteln die Verbraucher auf. Allein in diesem Jahr hat sich die Zahl der Warnungen und Rückrufe von Produkten um ein Drittel erhöht. Das kann, muss aber nicht unbedingt ein alarmierendes Zeichen sein. Es kann auch ein Indiz dafür sein, dass mehr Mängel in Lebensmitteln auch öffentlich gemacht und durch Rückrufe Konsequenzen zum Schutz der Konsumenten gezogen wurden.

Überall wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Auch an Maschinen können mal altersschwache Metallspäne abbrechen und in Produkte fallen oder gesundheitsschädliche Viren und Bakterien über Rohstoffe oder Unachtsamkeit in Käse, Süßigkeiten oder Hack geraten. Das lässt sich wohl nie hundertprozentig vermeiden.

Vermeiden lässt sich aber, dass dies vertuscht und darüber geschwiegen wird. Wichtig ist deshalb, dass solche Fehler schnell bemerkt, sofort an die zuständigen Kontrollbehörden weitergegeben und vor allem die Konsumenten gewarnt werden. Und hier gibt es noch dringenden Verbesserungsbedarf.

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Lebensmittel-Rückrufe: Unternehmen stehen in der Verantwortung

Wirtschaftsredakteurin Beate Kranz.
Wirtschaftsredakteurin Beate Kranz. © Reto Klar | Reto Klar

Jedes Verheimlichen von Fehlern, jede Verzögerung von Warnungen kann bei der Lebensmittelherstellung die Gesundheit vor Kundinnen und Kunden schädigen, im schlimmsten Fall sogar ihr Leben bedrohen. Unternehmen stehen hierzulande in der Verantwortung, ihre Produkte selbst zu kontrollieren und bei Fehlern tätig zu werden. Diese Pflicht muss bei jedem Betrieb das oberste Prinzip sein. Hier ist kein Wegsehen entschuldbar.

Kontrollbehörden können nicht überall sein, schon gar nicht in der heutigen Besetzung. Eine Personalaufstockung ist überfällig. Denn: Jeder Lebensmittelskandal, der vermieden werden kann, ist der beste Schutz für alle Verbraucher.

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