Berlin. Die Omikron-Sublinie BA.2.12.1 grassiert in den USA. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet sie bald auch in Deutschland.

Die Temperaturen steigen – die Inzidenzen wider Erwarten auch. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Omikron-Variante BA.2 hochansteckend und in Deutschland mit einem Anteil von 93 Prozent dominant ist. Und der Blick auf den Omikron-Stammbaum verheißt nichts Gutes: BA.2.12.1. Die neue Subvariante weist neue Eigenschaften auf und belegt für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) abermals, dass Corona "unberechenbar bleibt", wie er twitterte.

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Das Robert Koch-Institut (RKI) beobachtet, dass der Anteil von BA.2 gegenüber BA.1 kontinuierlich wächst. Studien aus Dänemark und Großbritannien zeigen, dass die Sublinie BA.2 leichter übertragbar ist als BA.1. Und BA.2.12.1? Potenziert alle Gefahren. Der Verdacht drängt sich jedenfalls nach ersten Beobachtungen und Erfahrungen in den USA auf. Und dort beginnt auch jede Suche nach den Antworten auf die drei wichtigsten Fragen zur Variante:

  • Ist BA.2.12.1 ansteckender?
  • Drohen schwerere Krankheitsverläufe?
  • Wird die Subvariante den Impfschutz noch geschickter, noch tückischer unterlaufen?

Die US-Gesundheitsbehörde CDC schätzt, dass die Subvariante noch einmal und rund ein Viertel ansteckender als BA.2 ist. Nichts deutet bisher allerdings daraufhin, dass sie auch einen schwereren Krankheitsverlauf verursacht.

Die Amerikaner gehen von zwei neue Linien aus: BA.2.12.1 und BA.2.12.2. In New York sind sie nach Angaben der Behörden für 90 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich. Das ist beunruhigend. Die Welt ist ein Dorf: Was heute am Big Apple grassiert, könnte morgen nach Europa schwappen, vielleicht schon im Sommer, spätestens jedoch im Herbst.

Omikron-Subtyp BA.2.12.1: Infektionen in den USA schnellen in die Höhe

"Über BA.2.12 würde ich mir keine Sorgen machen" twitterte der Biophysiker Cornelius Roemer und erläuterte, "nur die Tochterlinie BA.2.12.1 hat S:L45h2Q, was der Haupttreiber des Wachstums zu sein scheint". Der Begriff steht für eine Mutation im Rezeptor. Veränderungen an dieser Stelle hätten sich als günstig für den Erreger erwiesen.

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In New York wäre die Maskenpflicht in diesen Tagen eigentlich abgelaufen. Eigentlich. Sie wurde just wegen BA.2.12.1 im Nahverkehr und Flugzeugen bis zum 3. Mai verlängert. Die Metropole an der Ostküste ist wieder ein Hot Spot von Covid-19-Infektionen geworden. Alle Fachleuten gehen davon aus, dass der dortige Anstieg der Zahlen von BA.2.12.1 getrieben ist. Lauterbach beobachtet die Entwicklung, glaubt jedoch, dass Deutschland durch Überwachung der Varianten und Anpassungen der Impfstoffe "gut vorbereitet" sei.

Über BA.2.weiß man, dass sie infektiöser ist und dass in Südafrika eine Variante entdeckt wurde, die der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding zunächst als „BA.2+L452R“ titulierte. Zu befürchten ist bei der Sublinie BA.2.12.1, dass auch mit ihr wie bei BA.2 Reinfektionen möglich sind. In den regelmäßigen Publikationen des RKI findet sich bislang wenig über die neue Sublinie. Im Fokus steht hierzulande noch BA.2.

Omikron-Variante BA.2: Eine Mutation kann genügen, um den Impfschutz zu umgehen

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO eine halbe Milliarde überschritten und die Meldungen über neue Omikron-Varianten wie BA.4 und BA.5 häufen sich. Generell besteht bei jeder Variante das Risiko, dass eine einzige Mutation dazu führen könnte, den Immunschutz durch Impfungen oder Genesung zu umgehen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.