Berlin. Mietwagen sind im Osterurlaub auf Mallorca Mangelware. Die Nachfrage ist hoch, die Preise ebenfalls. Wie es trotzdem klappen kann.

Wer in denn noch Osterferien spontan einen Mietwagen auf Mallorca sucht, muss tief in die Tasche greifen oder sollte gleich auf den Bus umsteigen. So lauten aktuelle Schlagzeilen deutscher und spanischer Medien. Der Engpass kommt nicht überraschend. In den letzten Wochen berichteten Medien wie die Mallorca Zeitung bereits von einem starken Preisanstieg.

Schuld daran sind Lieferengpässe bei Fahrzeugen, die Folgen der Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine. Besonders kostspielig sind natürlich die Ferienzeiten.

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Mallorca: Zahl der Urlauber hat Prognosen übertroffen

Nach Angaben aus der Branche seien in einigen Teilen Mallorcas bereits alle verfügbaren Fahrzeuge reserviert, berichtete die Regionalzeitung "Última Hora" am vergangenen Mittwoch.

"Wir haben die besten Prognosen übertroffen", sagte der Präsident des Verbands der Autovermieter der Balearen (Aevab), Ramón Reus, der Zeitung. Es hatte Befürchtungen gegeben, dass der Krieg in der Ukraine die Urlaubslust und die Nachfrage nach Mietwagen zumindest etwas dämpfen würde. "Aber die Realität ist, dass wir für die nächsten fünf Tage praktisch ausgebucht sind", erklärte Reus.

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Mallorca: Mietwagenkosten bis zu 300 Prozent gestiegen

Antoni Masferrer, Leiter des konkurrierenden Verbandes, der Balearischen Vereinigung der Vermieter von Autos ohne Fahrer (Balebal), schloss sich dieser Meinung an: "Wir beobachten einen Anstieg der Ankünfte ausländischer Touristen, aber auch spanischer Besucher".

Beide Verbände sind sich einig, dass es derzeit auf Mallorca und den anderen Baleareninseln etwa 50.000 Mietwagen weniger gibt als im Jahr vor der Pandemie. "Das lässt uns wenig Handlungsspielraum", sagen sie. Das hat auch zu Preissteigerungen von bis zu 300 Prozent geführt. Die Preise für einen Mietwagen sind von 15 bis 60 Euro pro Tag auf durchschnittlich 130 Euro pro Tag gestiegen, heißt es.

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Palma de Mallorca hat noch verfügbare Mietwagen

Ein kurzer Blick auf die gängigen Buchungsportale zeigt, dass zumindest in der spanischen Insel-Hauptstadt die Lage noch nicht ganz so schlimm zu sein scheint. Am Flughafen Palma können von Ostersonntag bis zum darauffolgenden Samstag noch diverse Viersitzer gebucht werden. Die Kosten liegen bei gut 300 Euro, etwa 50 Euro pro Tag. Doch die Vergleichsseite warnt: "Viele Mietwagen sind in Palma de Mallorca bereits ausgebucht."

Palmen in Palma de Mallorca vor der Kathedrale der Inselhauptstadt. Die Balearen sind eines der beliebtesten Reiseziele zu Ostern.
Palmen in Palma de Mallorca vor der Kathedrale der Inselhauptstadt. Die Balearen sind eines der beliebtesten Reiseziele zu Ostern. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Schwieriger ist es in dem beliebten Ferienort Alcúdia. Dort gibt es deutlich weniger Angebote auf der Vergleichsseite, ein Viersitzer kostet hier rund 100 Euro pro Tag. Die gleichen Termine reißen ein 600 Euro großes Loch in die Urlaubskasse.

Zwischenfazit: Es kann sich lohnen, verschiedene Stationen in der Region zu vergleichen. Wer schon in Palma in einen Mietwagen steigt, kann Hunderte von Euro sparen.

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Private Mietwagen noch buchbar

Doch welche anderen Möglichkeiten gibt es für Spontan-Urlauber, möglichst günstig an ein Auto zu kommen? Eine Alternative, die auch in Deutschland weit verbreitet ist, heißt Getaround und ist auch auf Mallorca vertreten. Getaround ist im Grunde nichts anderes als eine Carsharing-Plattform, quasi ein "Airbnb für Autos". Privatpersonen bieten ihre Fahrzeuge auf dem Portal an, meist zu einem günstigeren Preis als herkömmliche Autovermieter.

An den Vergleichstagen, Ostersonntag bis zum darauffolgenden Samstag, sind in Palma noch einige Autos verfügbar. Die Preise variieren von 208 Euro für einen Kleinwagen bis zu 1100 Euro, um die Insel in einem Oldtimer-Cabrio zu erkunden. Auch hier informiert die Website: "Oh oh! Diese Tage sind sehr beliebt. Die meisten unserer Autos sind bereits ausgebucht".

Mallorca rechnet im Sommer mit mehr Problemen

Ansonsten gilt auch für die weitere Saison, gerade im Hinblick auf die Sommerferien: Frühes Buchen lohnt sich. In der Hochsaison zwischen Juli und September müsse man mit noch mehr Problemen und hohen Preisen rechnen, so die balearischen Branchenkenner gegenüber der Regionalzeitung "Última Hora". (vad/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.