Berlin. LUM!X und Pia Maria treten beim ESC 2022 mit “Halo“ für Österreich an. Das sollte man über die Sängerin und den erfolgreichen DJ wissen.

Mit Conchita Wurst produzierte Österreich 2014 einen der legendärsten Acts des Eurovision Song Contest (ESC). Nach dem Sieg der Sängerin holte das deutsche Nachbarland bei dem Gesangswettbewerb seine größten Erfolge. Doch seit einem dritten Platz 2018 und der höchsten österreichischen Punktzahl aller Zeiten reichte es nicht einmal mehr fürs Finale.

2022 sollte dann alles anders werden: Am 11. März stellte das österreichische Radio den diesjährigen ESC-Song des Landes in einer Weltpremiere vor: Die schnelle Dance-Pop-Nummer "Halo" soll an vergangene Erfolge anknüpfen und die Punkte der ESC-Gemeinde einsammeln. Hinter dem Song stecken zwei junge Talente, von denen eins bereits in ganz Europa Auszeichnungen gewann.

Mehr als 700 Millionen Streams hat Produzent und DJ LUM!X mit seinen Songs bereits eingeholt, für seine Musikverkäufe erhielt er Gold- und Platinschallplatten in Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Dänemark. Dort dürfte der junge Österreicher also ebenfalls Fangemeinden haben. Ein Vorteil?

Österreich schickt Jungtalente LUM!X und Pia Maria zum ESC

Aber wer ist eigentlich LUM!X – und wer ist Pia Maria, die dem diesjährigen ESC-Beitrag den Gesang liefert? LUM!X wurde 2002 im oberösterreichischen Rohrbach geboren und heißt bürgerlich Luca Michlmayr. Mit 11 Jahren begann er, Musik zu produzieren, und lud seine Kreationen auf den Plattformen SoundCloud und YouTube hoch. Dort entdeckte ihn das schwedische Label Bounce United.

Seither verschaffte sich LUM!X vor allem durch EDM-Tracks – elektronische Tanzmusik – und Remixes bekannter Songs einen Namen. So produzierte er zum Beispiel eine neue Version von "Major Tom", das Video hat auf YouTube über 320.000 Aufrufe. Zu internationaler Bekanntheit verhalf LUM!X auch die Zusammenarbeit mit Gabry Ponte, der in den Neunzigern mit Eiffel 65 ebenfalls große Erfolge feierte.

Pia Maria ist dagegen noch relativ unbekannt in der Musikwelt: Sie heißt eigentlich Pia Außerlechner und wurde 2003 in Innsbruck geboren. Die Tirolerin ist gelernte Maskenbildnerin und arbeitet am Tiroler Landestheater in Innsbruck.

Zumindest für LUM!X dürfte die ESC-Show in Turin auch eine Art Heimspiel sein: Seine Mutter ist Italienerin, 2020 lebte er selbst kurzzeitig in der Stadt und zog danach nach Mailand.

ESC-Geschichte: Österreich gewann mit Udo Jürgens und Conchita Wurst

Obwohl Österreich zuletzt nicht gerade beim ESC glänzte und nun große Hoffnungen in die jungen Acts setzt, landete das Land in seiner Geschichte schon zwei Mal auf dem ersten Platz. 1966 gewann Udo Jürgens mit "Merci Chérie" in Luxemburg, 2014 sicherte sich Conchita Wurst den österreichischen Sieg in Dänemark. Erstmals am Wettbewerb teilgenommen hat Österreich übrigens schon 1957 – beim zweiten ESC überhaupt (damals noch Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne).

Während sich Österreich in den vergangenen Jahren oft schlichtweg nicht für den Wettbewerb qualifiziert hat, nahm es zweimal aus freiwilligen Stücken nicht teil: 1969 boykottierte das deutsche Nachbarland die Diktatur Francos in Spanien und 1970 die Punktevergabe im Vorjahr. Damals waren gleich vier Länder auf dem ersten Platz gelandet.

Österreich dagegen verbuchte öfter den letzten Platz als den ersten: Mit neun letzten Plätzen gehört es zu den Ländern, die am öftesten das Schlusslicht bildeten. Mit vier Mal null Punkten in seiner ESC-Geschichte hält Österreich aber immerhin auch einen eigenen Rekord.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.