Berlin. Wegen des Kriegs in der Ukraine fürchten Menschen Nahrungsknappheit und hamstern. Auch Mehl ist betroffen. Das sind die Alternativen.

Seit Ende Februar führt Russland einen erbarmungslosen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Auswirkungen des Konflikts könnten allerdings deutlich über die Landesgrenzen hinweg spürbar sein. Denn Russland und die Ukraine produzieren zusammen etwa 30 Prozent des weltweit exportierten Weizens. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stieg der Weizenpreis am europäischen Terminmarkt um über 100 Euro pro Tonne auf über 400 Euro.

Auch hierzulande scheinen immer mehr Menschen Angst vor einer drohenden Weizenknappheit zu haben. In Supermärkten wird die Anzahl an kaufbaren Mehlpackungen rationiert, manchmal ist Weizenmehl sogar ganz ausverkauft, weil Kundinnen und Kunden zu Hamsterkäufen neigen. Doch beim backen muss es nicht immer Weizenmehl sein. Es gibt hervorragende Alternativen, mit denen sich die gleichen Ergebnisse erzielen lassen oder die den eigenen kulinarischen Horizont noch erweitern. Wir stellen einige davon vor.

Hafermehl

Hafermehl besteht aus gemahlenen Haferflocken. Es lässt sich in Super- oder Drogeriemärkten kaufen oder aus Haferflocken oder -kleie selbst herstellen. Sportler schwören auf die Weizenalternative aus Hafer, weil die Getreideart deutlich mehr Fett, Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine als Weizen enthält. Hafermehl ist bestens geeignet für Plätzchen, Brot oder Panaden.

Kichererbsenmehl

Kichererbsenmehl eignet sich ebenfalls für vielerlei Arten von Gebäck. Gerade Pfannkuchen, Puffer, Quiche oder Brot lassen sich gut mit dem Mehl aus fein gemahlenen, gerösteten Kichererbsen herstellen. Einen Hefeteig sollte man mit Kichererbsenmehl allerdings nicht backen, denn der Teig geht damit nicht auf. Kichererbsenmehl steckt voller Eisen, Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamin B, Folsäure und Zink und ist deshalb besonders nahrhaft. 100 Gramm Weizenmehl lässt sich durch etwa 75 Gramm Kichererbsenmehl ersetzen.

Teff-Mehl

Teff-Mehl ist hierzulande noch recht unbekannt. Man findet es weniger im Supermarkt und häufiger in Bio- oder Reformläden. In afrikanischen Ländern wie Äthiopien ist das Mehl aus gemahlener Zwerghirse jedoch ein Grundnahrungsmittel. Teff-Mehl schmeckt leicht nussig und ist deshalb vor allem für süßeres Gebäck geeignet, aber auch Brot lässt sich damit gut backen. Außerdem enthält Teff-Mehl kein Gluten und steckt voller Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalzium und Kalium.

Buchweizenmehl

Auch Buchweizenmehl kommt ganz ohne Gluten aus und ist vielseitig einsetzbar. Bekannt ist es aus der französischen Küche, wo es für Galettes (also Pfannkuchen) genutzt wird. In Italien werden damit Pizzocheri gemacht, die vor allem in der Lombardei und am Comer See gegessen werden. Buchweizen wird im heutigen China schon seit mehr als 4500 Jahren genutzt und ist damit eine sehr alte Getreideart. Weil das Mehl herb und etwas nussig schmeckt, ist es vor allem für herzhafte Speisen geeignet.

Hanfmehl

Hanf gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Sein Mehl wird aus der gemahlenen und entölten Hanfsaat hergestellt. Es schmeckt etwas nussig und hat eine leicht grünliche Farbe. Die ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, die gesundheitlichen Vorteile des Hanfmehls überwiegen allerdings: Es enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe und Proteine. Deshalb kann man es nicht nur zum Backen von Brot, Keksen oder Kuchen nutzen, sondern damit auch seine Proteinshakes mischen. (te)