Berlin. Die Erfolgsquote der Niederlande beim ESC war zuletzt ein wildes Auf und Ab. Kandidatin S10 könnte 2022 allerdings gute Chancen haben.

  • Die Niederlande schicken 2022 die Sängerin S10 ins Rennen um den Sieg beim ESC
  • Für den Eurovision Song Contest untypisch singt sie in ihrer Landessprache
  • Dabei überzeugt sie mit viel Gefühl

Der 66. Eurovision Song Contest (ESC) findet dieses Jahr im italienischen Turin statt. Die Niederlande sind seit der ersten Ausgabe des Gesangswettbewerbs im Jahr 1956 fast durchgehend dabei und holten bereits mehrmals den Sieg.

In diesem Jahr geht für das deutsche Nachbarland eine recht junge Künstlerin an den Start: Die 21-jährige S10 will den Pokal mit einer tiefen Botschaft und einem vielversprechenden Sound gewinnen.

ESC-Kandidatin S10 singt über psychische Probleme

Der niederländische Act S10 (gelesen: "S Tien") könnte mit dem Wiedererkennungswert des Titels weit kommen. In "De Diepte" – zu Deutsch: die Tiefe – singt die Indie-Pop-Sängerin und Rapperin über schmerzhafte Erinnerungen und die Emotionen einer vergangenen Liebe.

S10, die bereits zwei Alben veröffentlicht hat, heißt eigentlich Stien den Hollander und wurde am 8. November 2000 in Abbekerk in Nordholland geboren. Ihre Musik nutzt sie dazu, ihre eigenen schwierigen Zeiten zum Ausdruck zu bringen.

Künstlerin S10 vertritt die Niederlande beim ESC 2022.
Künstlerin S10 vertritt die Niederlande beim ESC 2022. © Instagram / s10s10xx

Dabei hat S10 auch musikalisch bereits viel erlebt: Schon mit 16 Jahren schrieb sie eigene Texte, mit 17 folgte der erste Plattenvertrag. Für ihr erstes Album "Showsniper" erhielt sie den Edison, einen renommierten niederländischen Musikpreis. Ende 2021 erkor die niederländische Rundfunkgesellschaft AVROTROS sie schließlich zum niederländischen ESC-Act 2022.

Tweet führte S10 zum ESC 2022

Begonnen hatte S10s ESC-Teilnahme eigentlich mit einem scherzhaften Tweet: "Wie stellen wir sicher, dass ich nächstes Jahr am ESC teilnehmen kann?", schrieb sie auf Twitter. Nur ein Jahr später darf sie sich nun tatsächlich in die lange Historie der niederländischen ESC-Acts einreihen.

Bis auf wenige Ausnahmen hat das Land seit dem ersten Wettbewerb 1956 fast jedes Jahr Künstler und Künstlerinnen auf die europäische Gesangsbühne geschickt. Eine der bekanntesten Teilnehmerinnen dürfte Corry Brokken sein: Die Sängerin vertrat das Land von 1956 bis 1958 gleich dreimal hintereinander, holte dabei sowohl einen ersten als auch einen letzten Platz ein und schrieb damit Geschichte.

Ähnlich durchwachsen war zuletzt auch der Erfolg der Niederlande beim ESC: Nachdem Duncan Laurence 2019 den Sieg für das Land geholt hatte, belegte es beim Heimspiel in Rotterdam zuletzt nur den 23. Platz. Ob S10 die Erfolgskurve wieder nach oben führt, wird sich im Mai zeigen. Potenzial hat die junge Künstlerin allemal.

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.