Berlin. Viele, zum Teil vertrauliche Daten sind Teil der Steuererklärung. Doch das Finanzamt speichert sie – was weiß die Behörde über Sie?

  • Wie jedes Jahr steht für viel Menschen in diesem Jahr eine Steuererklärung an
  • Nach der Abgabe beim Finanzamt werden von der Behörde viele Dateien gespeichert
  • Wir zeigen, was das Finanzamt alles über Sie weiß

Wer sich auf eigene Kosten in Therapie begibt, kann die Ausgaben von der Steuer absetzen. Auch Aufwendungen für Medikamente können die Steuerlast senken. Dafür muss man jedoch entsprechende Daten in der Steuererklärung angeben – und sie so an das Finanzamt übermitteln. Doch welche Informationen speichert die Behörde? Und ist der Datenschutz gesichert? Lesen Sie auch: So holen Sie das Maximum aus der Steuererklärung raus

Steuererklärung: Welche Daten speichert das Finanzamt?

Mit dieser Frage beschäftigen sich wohl viele Menschen, die in ihrer Steuererklärung vertrauliche Informationen preisgeben wollen oder müssen. Gerade bei allen Daten, die die eigene finanzielle Situation betreffen, hat man dabei keine Wahl. Schließlich sind sie essenziell für die Berechnung der Steuer. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass das Finanzamt diverse persönliche Daten speichert. Dazu gehören:

  • Kontaktdaten wie Name, Adresse, Geburtsort, Telefonnummer sowie Steuernummer und Steuer-ID
  • Bankdaten, auch zu Kapitalerträgen und allen Einnahmen
  • Familienstand
  • Beruf
  • Religionszugehörigkeit
  • Beiträge zu Sozialversicherungen
  • Einkommen

"Letztlich sind alle Daten relevant, die Informationen über Einkommen und Vermögen verraten", zitiert "techbook.de" den Anwalt Christian Solmecke. Dementsprechend würde die deutsche Finanzverwaltung in großem Umfang personenbezogene Daten verarbeiten und über eine "enorme Vielzahl an Informationen" – auch von Dritten – verfügen.

Das Finanzamt speichert in großem Umfang personenbezogene Daten.
Das Finanzamt speichert in großem Umfang personenbezogene Daten. © dpa-tmn | Oliver Berg

Gegen den Datenschutz verstößt das nicht, denn rechtlich gesehen tritt dieser hinter das Interesse des Staats an korrekter und lückenloser Besteuerung zurücktreten. Deshalb können auch vertrauliche Daten gespeichert werden – und das so lange, wie sie für die Besteuerung relevant sind.

Datenschutz im Finanzamt: Sind die Informationen sicher?

Doch wie sieht es in Sachen Datenschutz aus? Sind die Informationen beim Finanzamt sicher? Grundsätzlich sollten alle für die Steuer relevanten Daten weitergegeben werden. "Als Verbraucher habe ich keinerlei Nachteile zu befürchten", versichert Christina Georgiadis vom Lohnsteuerhilfeverein gegenüber "techbook.de". Denn sämtliche Daten in der Steuererklärung unterliegen dem Steuergeheimnis.

Allerdings birgt die Digitalisierung auch in Bezug auf das Finanzamt Gefahren: Der Großteil der Daten wird digital gespeichert und kann daher mitunter von Cyberkriminellen angezapft werden. Datendiebstähle sind zwar unwahrscheinlich, können aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. (fmg)