Berlin. Der deutsche Lottoverband will ins Cannabis-Geschäft einsteigen und plädiert dafür, den Verkauf in seinen Geschäften zu ermöglichen.

Cannabis soll in Deutschland legalisiert werden. Die Ampel-Regierung will eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften einführen“, heißt es im Koalitionsvertrag. Zwar liegt das Vorhaben derzeit auf Eis, da die Corona-Pandemie bei der Ampel-Regierung Vorrang hat. Doch aufgegeben hat die Bundesregierung die Freigabe von Cannabis nicht.

Das Rauschmittel soll künftig in Fachgeschäften verkauft werden dürfen. Deren Personal soll nach den Vorstellungen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) Kenntnisse über die Droge und damit verbundene Risiken nachweisen. Das könnten beispielsweise Apotheken sein, „aber wir werden den Kreis möglicherweise auch weiter ziehen“, sagte der Minister Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Suche nach passenden Geschäften bringen sich jetzt auch die Lotto-Stellen ins Spiel. Der Bundesverband der Lotto-Toto-Verkaufsstellen sieht seine Unternehmen „optimal für die Lizenz zum Verkauf von Cannabis aufgestellt“, wie es auf der Webseite des Verbands steht.

Lotto-Verkaufsstellen werden regelmäßig kontrolliert

Der Verband repräsentiert bundesweit ein Netz an Verkaufsstellen mit mehr als 24.000 Mitgliedsbetrieben. „Unsere Verkäuferinnen und Verkäufer sind seit Jahren im Jugendschutz sowie im Verkauf von Produkten mit Suchtrisiken geschult – bei Lotto ebenso wie bei Tabak“, sagt Vorstandsmitglied Günther Kraus. Es wäre fahrlässig, „wenn diese Infrastruktur nicht genutzt würde“.

Zudem werden die Lotto-Geschäftsstellen regelmäßig unangekündigt kontrolliert, ob der Jugendschutz eingehalten wird.

Ob die Lotto-Stellen tatsächlich in Kreis der Fachgeschäfte aufgenommen werden, die Cannabis verkaufen dürfen, steht noch nicht fest. Ebenso der Zeitpunkt der Legalisierung.