Berlin. Hybridfleisch ist Fleisch mit Gemüseanteil. Was ungewöhnlich klingt, liegt zur Zeit voll im Trend – und jetzt auch in Lidl-Regalen.

  • Der Discounter Lidl hat Hybridfleisch in sein Sortiment aufgenommen
  • Dabei handelt es sich um einen Fleisch-Mix
  • Lesen Sie hier, was dahinter steckt – und was die Konkurrenz Aldi plant

Fleischarme oder -freie Ernährung erfreut sich wachsender Beliebtheit. Egal ob wegen der Klimabilanz oder wegen des Tierwohls, viele Menschen verzichten mittlerweile komplett auf Fleisch. Im Jahr 2021 lebten zehn Prozent aller Deutschen laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vegetarisch und zwei Prozent vegan – jeweils doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

Und auch die Gruppe der sogenannten Flexitarier wächst. Das sind Menschen, die zwar nicht komplett auf Fleisch verzichten, aber zumindest bewusst weniger davon essen wollen. Auf diese 55 Prozent der Bevölkerung zielt ein neues Produkt, das seit dem 10. Januar nun auch beim Discounter Lidl in den Regalen liegt: Hybridfleisch.

Hybridfleisch bei Lidl – teils Fleisch, teils Gemüse

Für alle, die noch nie vom Fleisch-Mix gehört haben, hier eine kurze Erklärung: Hybridfleisch ist ein Produkt, das sowohl aus Fleisch als auch aus Gemüse besteht. Lidl hat am Montag vier Hybridfleisch-Produkte eingeführt: Hackfleisch und Burger-Patties aus Rindfleisch mit Jackfrucht, Wiener Würstchen mit Möhren und Hähnchen-Fleischwurst mit Soja-Protein.

Lidl bietet die neuen Hybridfleisch-Produkte in mehr als 3200 Filialen an. Mit dem 10. Januar als Markteinführungsdatum ist der Discounter damit der direkten Konkurrenz zuvorgekommen. Denn auch Aldi startet mit Hybridfleischprodukten. Ab dem 14. Januar gibt es das Label "Iss Neu" beim Discounterriesen.

Auch andere Supermarktketten haben Hybridfleisch schon länger in den Regalen. Rewe führte im letzten Sommer die Marke "Better Half" ein. Deren Produkte bestehen zu 50 Prozent aus Gemüse. Und auch der Discounter Netto startete schon im vergangenen Sommer mit "Less Meat" eine Produktreihe mit Hybridfleisch. Deren Gemüseanteil beträgt 34 Prozent.

Peta kritisiert Hybridfleisch

Für die Tierrechtsorganisation Peta stellt Hybridfleisch keine Alternative zu Fleisch dar: Auf ihrer Webseite weist die Organisation darauf hin, dass der Mix nichts am Leid der ausgebeuteten Tiere ändere. Peta befürchtet, dass Flexitarier durch die Produkte sogar häufiger zu Fleisch greifen könnten, als sie dies normalerweise tun würden.