Die Neuinfektionen nehmen stark zu. Laut einer Umfrage ist eine Mehrheit für 2G plus in der Gastronomie. Alle Nachrichten im Blog.

  • Der Moderna-Chef hat einen Impfstoff gegen die Corona-Variante Omikron angekündigt
  • Das RKI meldet am Montagmorgen starken Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen
  • Der Novavax-Impfstoff soll Ende Januar in NRW ausgeliefert werden
  • An niedersächsischen Schulen gilt bis Ende des Monats eine tägliche Testpflicht
  • Zwei Drittel der Bürger befürworten laut einer Umfrage die 2G-plus-Regelung
  • Dieses Newsblog wird nicht mehr aktualisiert. Alle aktuellen Corona-News vom Dienstag, 11. Januar 2022, finden Sie hier.

Berlin. Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu. Am Montagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) erneut einen kräftigen Anstieg der Neuinfektionen. Unterdessen ist klar: Eine allgemeine Impfpflicht, wie Bundeskanzler Olaf Scholz sie angekündigt hatte, wird vor April nicht mehr kommen – wenn überhaupt.

Angesichts der angespannten Situation haben Bund und Länder am Freitag bei einem Gipfel neue Regeln beschlossen. Die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter werden verkürzt und vereinfacht. In Restaurants, Cafés und Kneipen soll künftig bundesweit und unabhängig von den Corona-Zahlen eine 2G-plus-Regel gelten. Dann benötigt man entweder einen Nachweis über die Booster-Impfung – oder einen negativen Schnelltest. Für diese Regelung findet sich laut einer aktuellen Umfrage aber eine große Mehrheit.

Der Ärzteverband Marburger Bund warnte wegen der hochansteckenden Omikron-Variante auch vor einer Überlastung der Normalstationen der Krankenhäuser. Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sprach sich dafür aus, die berufsbezogene Impfpflicht schnellstmöglich auf Feuerwehr, Polizei und Justizvollzugsbeamte auszuweiten.

Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Das RKI hat erneut einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 375,7 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage ausgeht. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 25.255 Corona-Neuinfektionen und 52 Todesfälle. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Montag, 10. Januar: Ende des Newsblogs

23.00 Uhr: Dieser Newsblog wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuellste Version finden Sie hier.

Nachweis über Covid-19-Genesung soll künftig nur noch digital erfolgen

20.48 Uhr: Der Nachweis über die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung soll künftig nur noch digital in Form eines QR-Codes erfolgen. Darauf einigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern bei einer virtuellen Konferenz am Montag. Die Ministerinnen und Minister forderten den Bund auf, die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen.

"Bislang ist das Überprüfen eines Genesenennachweises in Form eines einfachen Ausdruckes in der Regel nicht möglich. Mit dem digital auslesbaren Nachweis wird hier eine Fälschung deutlich erschwert", sagte die Vorsitzende der Konferenz, Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Der Nachweis könne etwa über die Corona-Warn-App angezeigt werden.

Demonstrationen gegen die Corona-Politik in zahlreichen Städten

20.01 Uhr: In zahlreichen Städten Deutschlands haben Menschen wieder gegen die Corona-Politik demonstriert. In Lübeck zogen am Montagabend mehr als tausend Teilnehmer durch die Stadt, ebenso in Köln. In Gummersbach rund 50 Kilometer östlich von Köln protestierten etwa 1800 Menschen gegen eine Impfpflicht. In Mecklenburg-Vorpommern sprach die Polizei zunächst von insgesamt etwa 8000 Demonstranten gegen die Corona-Politik in verschiedenen Städten, weitere Versammlungen sollten erst noch beginnen.

In Potsdam hatte die Polizei eine Versammlung von Corona-Kritikern vorab verboten, am Montagabend demonstrierten dennoch Hunderte Menschen in der Innenstadt. Auch in Berlin wurde an mehreren Orten demonstriert, zu größeren Störungen oder Zusammenstößen kam es dabei nach Angaben der Polizei zunächst nicht. In Koblenz und Mainz berichtete die Polizei ebenfalls von Versammlungen gegen die Corona-Politik. In Fulda in Hessen waren nach Polizeiangaben bis zu 1000 Menschen unangemeldet unterwegs, auch in Wangen im Allgäu versammelten sich etwa 1000 Menschen, in Balingen zwischen Freiburg und Stuttgart Hunderte.

Noch keine Empfehlung für vierte Corona-Impfung

19.16 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder sehen noch keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage für eine Entscheidung über eine mögliche vierte Corona-Schutzimpfung für besonders vulnerable Gruppen. Die Prüfungen dazu insbesondere durch das Robert Koch-Institut und das Bundesgesundheitsministerium dauerten an, sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, die sachsen-anhaltische Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), am Montag nach einer digitalen Sitzung der Ressortchefs in Magdeburg.

Hintergrund sei, dass die dritte Schutzimpfung gegen das Coronavirus bei einigen besonders vulnerablen Gruppen teilweise schon länger zurückliege. Grimm-Benne betonte allerdings, dass Studien aus Israel nahelegten, dass Geimpfte nach einer vierten Immunisierung nicht unbedingt mehr Antikörper gegen die Omikron-Variante hätten. Die Analysen hierzu dauerten an, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe eine zeitnahe Prüfung zugesagt.

Große Mehrheit der Bürger für 2G plus in der Gastronomie

17.57 Uhr: Die 2G-plus-Regelungen für den Zutritt zu Restaurants und Cafés stoßen bei zwei Drittel der Bundesbürger auf Zustimmung, so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion. 66 Prozent der Befragten halten es für richtig, dass nur noch Geimpfte und Genesene mit negativem Test oder Booster-Impfung Zugang zur Gastronomie haben. 30 Prozent halten diese Maßnahme für falsch, 4 Prozent sind unentschieden. Besonders Wählerinnen und Wähler der SPD (88 Prozent) und die der Grünen (86 Prozent) unterstützen diese Regelung, während es beim Ampelpartner FDP nur 47 Prozent sind. Wenig überraschend: 82 Prozent der AfD-Wählerinnen und -Wähler sind gegen die Vorschrift.

Auch zwischen den Altersgruppen bestehen große Unterschiede – unter den Älteren gibt es eine deutliche Mehrheit für diese Regel. Unter den 30- bis 49-Jährigen ist die Zustimmung mit 53 Prozent am niedrigsten. Am höchsten ist sie mit 79 Prozent unter den Befragten, die 65 Jahre und älter sind. Bei den 50- bis 64-Jährigen fällt sie mit 67 Prozent am zweithöchsten aus. Bei der Befragung wurde Sachsen-Anhalt ausgenommen, weil das Bundesland 2G plus in der Gastronomie vorerst nicht umsetzt. Bayern prüft die Regelung noch.

Dass die derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen (maximal zehn Personen bei privaten Zusammenkünften von Geimpften und Genesenen) nicht weiter verschärft werden, halten 56 der Befragten für richtig. Besonders fallen die Wähler der FDP mit 74 Prozent auf, bei den AfD-Anhängern sind es 68 Prozent. 38 Prozent der Grünen-Wähler halten die Entscheidung für falsch, 47 Prozent finden sie richtig. Schaut man auf das Alter der Befragten, sind die Unterschiede nicht sehr ausgeprägt. Die größten Befürworter der bestehenden Vorschrift sind mit 59 Prozent die 18- bis 29-Jährigen.

Tägliches Testen gilt an niedersächsischen Schulen bis Ende Januar

17.30 Uhr: Nicht gegen das Coronavirus geimpfte Schüler in Niedersachsen müssen sich auf eine längere tägliche Testpflicht einstellen. Diese soll zunächst bis Ende Januar gelten, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) in einer am Montag verbreiteten Mitteilung sagte. "Die zum Ende des Halbjahres vorzunehmende Lagebeurteilung wird zeigen, wie wir das Testintervall zum Start des zweiten Schulhalbjahres festlegen."

Seit Montag müssen Kinder und Jugendliche in Niedersachsen wieder zur Schule gehen - dies ist mit einer täglichen Testpflicht verbunden. Sie gilt laut Kultusministerium nicht, wenn Schüler bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind.

Am Freitag wurden die Corona-Regelungen für Restaurants, Cafés und Kneipen verschärft.
Am Freitag wurden die Corona-Regelungen für Restaurants, Cafés und Kneipen verschärft. © dpa

Baerbock verteidigt Vorstoß für Impfpflicht

16.14 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat sich bei ihrem Besuch in Italien hinter die Einführung einer Impfpflicht gestellt. "Ich glaube, dass eine Impfpflicht sinnvoll ist", sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio in Rom. Sie und ihre Partei hätten das bereits deutlich gemacht. Es gehe darum, das Leben wieder so zu leben, wie es die Menschen gewohnt waren und darum Menschen zu schützen. Es sei daher sinnvoll, die Impfpflicht in Deutschland einzuführen, erklärte die 41-Jährige.

Italien hatte zuletzt die Impfpflicht ausgeweitet. Seit dem 8. Januar müssen sich Menschen, die älter als 50 Jahre sind, gegen Covid-19 immunisieren lassen. Ab dem 1. Februar droht eine Geldstrafe für diejenigen, die sich entweder nicht die erste oder eine der Folgeimpfdosen verabreichen lassen.

Stand Montagmorgen waren dem Gesundheitsministerium zufolge rund 89,4 Prozent der Menschen in Italien, die älter als zwölf Jahre sind, gegen Covid-19 geimpft. In den vergangenen Wochen stiegen die Corona-Fallzahlen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohner rapide an. Die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1669 Fällen je 100.000 Einwohner.

EMA will bald über Anti-Corona-Pille entscheiden

15.50 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in Kürze über eine Zulassung der Anti-Corona-Pille Paxlovid von Pfizer entscheiden. Eine Einschätzung solle innerhalb von Wochen getroffen werden, teilt die Behörde mit. Pfizer beantragte bei der EMA eine bedingte Marktzulassung für das Medikament zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Covid-Erkrankungen bei Patienten ab zwölf Jahren mit einem hohen Risiko für schwere Verläufe. Den Zulassungsantrag will die Behörde nun beschleunigt prüfen.

Eine Paxlovid-Pille. Das Medikament soll zur Behandlung schwerer Covid-Verläufe eingesetzt werden.
Eine Paxlovid-Pille. Das Medikament soll zur Behandlung schwerer Covid-Verläufe eingesetzt werden. © Uncredited/Pfizer/dpa

14 Covid-Tote in Seniorenheimen in Baden-Württemberg

14.53 Uhr: In Baden-Württemberg sind 13 Bewohner eines Seniorenheims in Rastatt infolge eines Corona-Ausbruchs gestorben. Keiner habe eine Booster-Impfung gehabt, sagte ein Sprecher des Landratsamts. Manche seien keinmal, andere ein- oder zweimal geimpft gewesen. Weiter hieß, es von 82 Bewohnern seien noch 28 positiv getestet und vier im Krankenhaus. Hinzu kämen fünf infizierte Mitarbeiter. Seit Beginn des Ausbruchs sei bei 55 Bewohnern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, in keinem der Fälle mit der hochansteckenden Omikron-Variante. Es gibt einen unbefristeten Aufnahmestopp.

Gleiches gilt für ein Seniorenheim in Gaggenau im Kreis Rastatt, für das zudem ein Besuchsverbot verhängt wurde. Hier grassiert die Omikron-Mutante: Ein Bewohner sei an oder in Verbindung damit gestorben, sagte der Sprecher. Sechs weitere Bewohner sowie drei Mitarbeiter seien positiv getestet, sechs davon mit Omikron-Nachweis. Insgesamt lebten in dem Heim den Angaben zufolge 108 Menschen.

Höchststand an Neuinfektionen in Israel

14.44 Uhr: In Israel klettern die Corona-Infektionszahlen täglich auf neue Höchststände: Das Gesundheitsministerium meldete am Montag 21.501 neue Fälle für den Vortag. Die Zahl der Schwerkranken stieg auf 222. Im Herbst während der vierten Welle lag der Höchststand bei mehr als 11.000 Fällen pro Tag.

Die tatsächlichen Infektionszahlen dürften aktuell allerdings deutlich höher liegen. Denn Israel hat in der vergangenen Woche die Testpflicht gelockert: Nur noch Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren müssen einen PCR-Test machen, nachdem sie in Kontakt mit einem Corona-Infizierten gekommen sind. Für alle anderen reicht ein Antigen-Schnelltest.

Ein Mann erhält seine vierte Dosis des Corona-Impfstoffs im Sheba Medical Center in Ramat Gan (Israel).
Ein Mann erhält seine vierte Dosis des Corona-Impfstoffs im Sheba Medical Center in Ramat Gan (Israel). © Tomer Neuberg/XinHua/dpa

Moderna-Chef kündigt Omikron-Impfstoff an

14.00 Uhr: Der Chef des Pharmaunternehmens Moderna, Stéphane Bancel, hat einen Impfstoff gegen die Corona-Variante Omikron angekündigt. Das Unternehmen arbeite derzeit an einem spezifischen Omikron-Vakzin, welches demnächst in den Kliniken verfügbar sein soll, sagte Bancel in einem Interview mit dem US-Sender CNBC.

Schweden will Maßnahmen verschärfen

13.54 Uhr: Angesichts stark steigender Infektionszahlen und wachsenden Drucks auf das Gesundheitssystem kündigt Schweden eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen an. "Die Situation hat sich zweifellos verschärft", sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson. "Der Stand bei den Infektionen ist auf einem historischen Höchstwert." Zu den geplanten Maßnahmen gehört demnach eine Homeoffice-Pflicht dort, wo es möglich ist. Zudem sollen die Öffnungszeiten von Restaurants und Bars verkürzt und weniger Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen zugelassen werden.

Gesundheitsminister beraten über vierte Impfung

13.23 Uhr: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten bei ihrer ersten regulären Konferenz in diesem Jahr voraussichtlich über eine mögliche vierte Impfung gegen das Coronavirus. Das geht nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus der Tagesordnung für die Runde hervor.

Bisher läuft in Deutschland die Booster-Impfkampagne mit Auffrischungsimpfungen. Israel impft zum Beispiel bereits das vierte Mal. Die Gesundheitsminister wollen sich den Informationen zufolge auch über die aktuelle Infektionslage und über neue Erkenntnisse zur Omikron-Virusvariante sowie über den Stand von Corona-Tests austauschen.

PEI: Viele Schnelltest erkennen Omikron

12.23 Uhr: Ein Großteil der Antigen-Schnelltests erkennt offenbar auch die Omikron-Variante des Coronavirus. Es gebe eine erste Rückmeldung des Paul-Ehrlich-Instituts, dass 80 Prozent der überprüften Antigen-Schnelltests die Omikron-Variante sicher nachgewiesen hätten, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Die Erstellung einer kompletten Liste der Antigen-Schnelltests mit einem sicheren Omikron-Nachweis dauere derzeit noch an.

Flüssigkeit wird auf einen Selbsttest für das Coronavirus getröpfelt.
Flüssigkeit wird auf einen Selbsttest für das Coronavirus getröpfelt. © dpa

Experten: Vermeintlicher "Deltakron"-Nachweis war falsch

11.57 Uhr: Der vermeintliche Nachweis einer Misch-Variante aus Delta und Omikron in Zypern geht Experten zufolge wohl auf Verunreinigungen während der Analyse zurück. "Diese Genome sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Artefakte", erläuterte Richard Neher von der Universität Basel in der Schweiz, führender Experte für Virusvarianten, der Nachrichtenagentur dpa. Die Omikron-Mutationen, die hier in einem Zusammenhang mit Delta-Genomsequenzen beobachtet würden, beträfen alle einen DNA-Abschnitt, der bei Delta-Nachweisen oft sehr schwach ausfalle und daher sehr anfällig für Kontamination sei. Ähnlich äußerten sich weitere Experten bei Twitter, etwa die WHO-Expertin Maria van Kerkhove: Das Ergebnis gehe wahrscheinlich auf Verunreinigungen beim Sequenzieren zurück.

Zuvor kursierten Berichte mit Verweis auf ein Interview mit dem örtlichen Sender Sigma TV, denen zufolge Leontios Kostrikis von der Universität Zypern 25 Fälle identifiziert haben will, in denen eine Mischvariante aus Delta und Omikron – "Deltakron" genannt – Ursache der Infektionen war. Auch ein Mitglied des griechischen Krisenstabes für die Corona-Pandemie, Gikas Magiorkinis, erklärte, dass Kostrikis' Schlüsse falsch seien. "Erste Analysen zeigen, dass es sich um einen technischen Fehler des Labors handelt", twitterte der Epidemiologe.

Zentralrat der Juden für allgemeine Corona-Impfpflicht

10.48 Uhr: Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ausgesprochen. "Im Falle von Epidemien ist eine Impfung Pflicht", erklärte der Verband am Montag in Berlin. Er verwies auf das biblische Gebot, "das Leben zu schützen und körperliche Schäden abzuwenden". Das Judentum betrachte medizinische Errungenschaften wie die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 "als einen Akt, der die Welt verbessert", heißt es in der Erklärung.

Gleichzeitig spricht sich der Zentralrat gegen einen Impfzwang aus. Gemeint ist damit die Anwendung körperlicher Gewalt zur Verabreichung der Impfung, um die Impfpflicht durchzusetzen. Der Impfzwang wird derzeit auch von Impfpflicht-Befürwortern abgelehnt.

Der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, erklärte, dass bei Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht noch stärkere Proteste und Gewalt von Impfgegnern und Corona-Leugnern nicht auszuschließen seien. "Dennoch wiegt der Gesundheitsschutz der Gesamtbevölkerung schwerer", sagte Schuster, der selbst Arzt ist: "Daher halten wir eine allgemeine Impfpflicht für unumgänglich."

Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg
Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg © Philipp von Ditfurth/dpa

Rund 149.000 weitere Impfungen gegen Corona am Sonntag

10.15 Uhr: In Deutschland sind am Sonntag 149.000 Impfdosen gegen Corona gespritzt worden. Dies teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mit. Damit haben nun mindestens 59,8 Millionen Menschen (71,9 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung ("Booster") erhielten inzwischen mindestens 35,6 Millionen (42,9 Prozent). Diese dritte Dosis gilt als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Nicht geimpft sind 21,1 Millionen (25,4 Prozent) – darunter auch etwa vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist.

Auslieferung von Novavax-Impfstoff in NRW ab Ende Januar erwartet

10 Uhr: Nordrhein-Westfalen könnte ab Ende Januar erste Lieferungen des Corona-Impfstoffes von Novavax erhalten. "Der Bund wird nach aktuellem Kenntnisstand voraussichtlich Ende Januar/Anfang Februar beliefert", sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Die Auslieferung an die Länder solle dann zeitnah erfolgen. Wie viele Dosen es geben wird, sei noch nicht bekannt.

Mit dem Vakzin Nuvaxovid von dem US-amerikanischen Hersteller Novavax wäre in NRW der erste sogenannte Totimpfstoff verfügbar. Der proteinbasierte Impfstoff bringt virusähnliche Partikel, die im Labor künstlich hergestellt werden, in den Körper, damit gezielt Antikörper gegen das Coronavirus gebildet werden können. Laut Bundesgesundheitsministerium sollen die zwei Dosen des Impfstoffs innerhalb von drei Wochen verabreicht werden.

Polizei warnt vor Überlastung durch Proteste gegen Corona-Maßnahmen

9.30 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor einer Überlastung durch die zunehmenden Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Beamtinnen und Beamten hätten ohnehin viel Arbeit, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Wir müssen dann unsere Prioritäten neu setzen, andere Aufgaben bleiben dann liegen."

Der Gewerkschaftsvorsitzende warnte die Länder davor, aufgrund von Haushaltsnotlagen Personal zu reduzieren. "Das Problem ist: Wir sind generell auf Kante genäht." Es sei nicht gut für das Sicherheitsgefühl der Menschen, wenn die Polizei nicht sofort zur Verfügung steht, weil sie an anderer Stelle eingesetzt ist. "Es darf nicht dazu kommen, dass die Bürger an der Funktionstüchtigkeit des Staates zweifeln. Das könnte eine Gefahr sein", sagte Malchow.

Ifo-Umfrage: 14 Prozent der Unternehmen sehen sich in Existenz bedroht

8.28 Uhr: Knapp jedes siebte Unternehmen in Deutschland (14 Prozent) sieht sich einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge durch die Folgen der Corona-Pandemie in seiner Existenz bedroht. Besonders gefährdet fühlen sich die Reisebüros und -veranstalter mit 73,2 Prozent sowie Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft mit 67,4 Prozent, wie das Ifo in München am Montag mitteilte. Im Einzelhandel sprachen demnach im Dezember 17,1 Prozent der Betriebe von einer existenzbedrohenden Lage.

Im Gastgewerbe fühlt sich laut Umfrage mehr als der Hälfte der Betriebe in der Existenz bedroht: Restaurants und Gaststätten gaben dies zu 52,5 Prozent an, im Beherbergungsgewerbe waren es 58,8 Prozent.

Im Verarbeitenden Gewerbe dagegen sehen laut Umfrage lediglich 5,7 Prozent ihre Existenz bedroht. Hier ist laut Umfrage die Bekleidungsindustrie am häufigsten betroffen (21,3 Prozent), zudem die Druckbetriebe (ebenfalls 21,3 Prozent).

Menschen warten in Köln vor einem Restaurant. Mehr als die Hälfte der Betriebe im Gastgewerbe sieht sich von der Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht.
Menschen warten in Köln vor einem Restaurant. Mehr als die Hälfte der Betriebe im Gastgewerbe sieht sich von der Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht. © Oliver Berg/dpa

Teuteberg: Impfpflicht würde die Pandemie nicht beenden

7.15 Uhr: Die FDP-Politikerin Linda Teuteberg warnt in der Debatte um eine allgemeine Corona-Impfpflicht vor falschen Versprechen. "Es ist fraglich, ob eine allgemeine Impfpflicht das grundsätzlich legitime Ziel überhaupt erreicht", sagte Teuteberg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Man wisse inzwischen, dass die Corona-Impfung keinen absoluten Schutz vor Ansteckung biete und auch Geimpfte das Virus übertragen können. "Eine sterile Immunität und einen lebenslangen Schutz wie bei der Impfung gegen Pocken und Masern werden wir damit nicht erreichen", sagte sie. "Die Impfpflicht würde die Pandemie noch nicht beenden, Testen zum Beispiel bliebe weiterhin wichtig."

Hinzu kämen ungelöste praktische Fragen. "Deswegen bezweifle ich, dass eine Pflicht überhaupt zu der Impfquote führt, die man sich zum Ziel gesetzt hat." Zu den bislang nicht beantworteten Fragen gehört für Teuteberg, wie ein Verstoß gegen die allgemeine Impfpflicht sanktioniert werden soll und wer die Durchsetzung kontrolliert. "Ein Impfregister ist umstritten und selbst wenn es käme, würde der Aufbau lange Zeit dauern", sagte sie. Offen sei zudem, wie oft es die Pflicht zur Impfung gäbe, "einmal im Jahr oder alle drei Monate". Das aber sei für die Beurteilung der Verhältnismäßigkeit sehr wichtig.

Corona in Italien: Weitere Einschränkungen im Reiseverkehr

6.11 Uhr: In Italien gelten seit diesem Montag weitere Corona-Einschränkungen mit Auswirkungen auf das Reisen. In Hotels, Kongresszentren, Restaurants, Skiliften und den Transportmitteln im Nah- und Fernverkehr gilt nun die 2G-Regel. Das bedeutet, dass dort nur noch Menschen Zutritt bekommen, die nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sind. Im Verkehr sind damit nicht nur Linienbusse in der Stadt betroffen, sondern auch Züge, Fähren und Flüge. Deutsche Touristen können in Italien die QR-Codes ihrer Impfnachweise verwenden.

Der Ministerrat unter Regierungschef Mario Draghi hatte sich Ende des vergangenen Jahres auf die Regeln geeinigt. Damit erweitern sich die Einschränkungen im Alltag vor allem für die Ungeimpften, denn ein negativer Corona-Test reicht für viele Orte nicht mehr aus. Auch für den Mannschaftssport gilt nun die 2G-Regel. Fußballer zum Beispiel müssen damit geimpft oder genesen sein, um spielen zu dürfen.

Die Regierung des Landes mit rund 60 Millionen Einwohnern reagierte damit auf die stark gestiegenen Corona-Neuinfektionszahlen. Die zuletzt offiziell ermittelte Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit im Schnitt mit 1669 Fällen je 100.000 Einwohnern auf einem Rekordhoch.

Extremismusforscher Funke warnt vor Gefahr für die Demokratie durch Corona-Demos

5.30 Uhr: Extremismusforscher Hajo Funke sieht in den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen eine potenzielle "Gefahr für den Bestand der Demokratie", die zu "bürgerkriegsähnlichen Ausdehnungen" führen könnte. "Wenn weder die Pandemie eingedämmt wird und die Exekutiven an dieser Stelle versagen, noch die Polizei angemessen reagiert und sich die Bürger weiter kaum gegen die Zumutungen der Corona-Leugner wehren, hätten wir eine sich ausweitende und eskalierende Massenbewegung mit faschistischen Elementen", sagte er unserer Redaktion.

Die Proteste würden sich momentan ausdehnen und "tendenziell alle Bundesländer" betreffen, so Funke. Neben den Teilnehmern, die ein Protestmotiv wie Impfskepsis antreibe, sei die rechtsextreme Gruppierung "Freie Sachsen" von immer größerer Bedeutung. Mittlerweile hätten die Proteste "Bewegungscharakter", so der Extremismusforscher gegenüber unserer Redaktion. "Es ist eine Bewegung gegen die freiheitliche demokratische Ordnung in der prekärsten Krise seit 1949. Die Pandemie ist ein alle erfassendes Ereignis, das es erfordert, dass Politik und Gesellschaft dem entgegensteuern. Wenn man das leugnet, ist die Tür offen für Aggressionen und Gewalt."

Polizisten stehen während eines
Polizisten stehen während eines "Corona-Spaziergangs" vor einer Gruppe von Teilnehmern. © dpa

Corona-News von Sonntag, 9. Januar: Lauterbach will Positivliste für Schnelltests, die Omikron erkennen

22.33 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Positivliste für Corona-Schnelltests angekündigt, welche die neue Omikron-Variante gut erkennen. "Ich habe am Nachmittag das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, eine Positivliste vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron früh erkennen", sagte der SPD-Politiker dem ARD-Hauptstadtstudio. Das werde allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen. Damit solle eine bessere Orientierung bei der Test-Auswahl ermöglicht werden.

In der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" sagte Lauterbach am Sonntagabend: "Wir wissen nicht genau, wie gut diese Tests für Omikron wirken." Das habe man bisher aber auch noch nicht prüfen können, weil man keine Referenzwerte gehabt habe. "Also wir wussten nicht genau: Wie viel Viruslast muss da sein, damit jemand mit Omikron infiziert überhaupt für andere ansteckend ist? Diese Daten bekommen wir gerade jetzt." Es gebe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, "die ist sehr hoch", dass vorhandene Tests Omikron auch nachweisen. "Das wissen wir aus der Literatur, aus den Studien." Er wolle aber genau wissen, wie hoch die Genauigkeit sei.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortet die Impfpflicht auch für den Kampf gegen Omikron.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürwortet die Impfpflicht auch für den Kampf gegen Omikron. © dpa

Extremismusforscher: Corona-Proteste sind "Flächenbrand" geworden

"Freie" Organisationen in anderen Bundesländern tun es ihr gleich. Den Ableger "Freies Thüringen" hat der Verfassungsschutz längst auf dem Schirm. "Bei den Protesten sehen wir eine hoch bedeutsame Gemengelage, die gerade dadurch, dass sie durch Rechtsextreme angeleitet, inspiriert und radikalisiert wird, eine Gefahr für die Demokratie darstellt", so Hajo Funke. Es sei ein Flächenbrand geworden, durchwirkt von Rechtsextremen.

Lauterbach: Weitere Maßnahmen werden noch notwendig werden

19.46 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet, dass im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus weitere Maßnahmen notwendig werden. Die von Bund und Ländern vereinbarte 2G-plus-Regel in der Gastronomie und die neuen Quarantäneregeln bezeichnete der SPD-Politiker am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" als Erfolge. "Ich glaube schon, dass uns das helfen wird." Er fügte aber hinzu, das werde nicht reichen, um Omikron zu besiegen. "Ich glaube, die Fallzahlen werden ansteigen. Daher werden weitere Maßnahmen noch notwendig werden, zu gegebener Zeit. Aber das ist jetzt erstmal ein ganz wichtiger Schritt nach vorne."

Bund und Länder hatten am Freitag eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés und Kneipen und neue Quarantäne-Regelungen in Vorbereitung auf die Omikron-Welle vereinbart. Natürlich sei es so, "dass wir - wenn wir eine große Welle bekommen - weitermachen müssen", betonte Lauterbach. "Eine Durchseuchung wäre viel zu riskant."

Tausende Menschen protestieren in Brüssel gegen Corona-Maßnahmen

19.31 Uhr: Mehrere tausend Menschen haben in Brüssel gegen die von der Regierung verhängten Corona-Maßnahmen protestiert. Sie zogen laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten am Sonntag bis in das Europaviertel der belgischen Hauptstadt. Dabei skandierten sie immer wieder "Freiheit, Freiheit" und hielten Schilder mit Aufschriften gegen die "Impf-Diktatur" nach oben. Im Gegensatz zu vorangegangenen Protesten verlief die Demonstration weitgehend friedlich.

Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 5000 Menschen an dem Demonstrationszug. Etwa 40 von ihnen wurden festgenommen, unter anderem, weil sie Feuerwerkskörper bei sich trugen. Die Proteste richteten sich vor allem gegen den Impfpass, der für den Zutritt zu Restaurants, Bars und Kulturveranstaltungen nötig ist.

Omikron-Welle sorgt für zahlreichen Fälle auf Sylt

19.23 Uhr: Auf der beliebten Urlaubsinsel Sylt steigt die Corona-Inzidenz rasant an. Am 2. Januar durchbrach die Sieben-Tage-Inzidenz der Nordseeinsel bereits die 1000er-Marke, eine Woche später liegt sie bereits bei über 1500. Nach einem Bericht der Zeitung die "Welt" sind auf Sylt derzeit mehr als 500 Menschen in Quarantäne, die Zahl der Erkrankten liegt bei 400.

Am 24. Dezember sind es laut dem Bericht nur 23 gewesen. Grund für die jetzt sehr hohe Fallzahl soll eine Weihnachtsfeier in einem Club mit mehr als hundert Gästen gewesen sein. Die Gesundheitsämter können die Kontaktverfolgung nicht mehr vollständig gewährleisten. Sogar Positiv-Getestete werden seit diesem Wochenende nicht mehr persönlich angerufen, sondern bekommen nur noch eine SMS als Hinweis, heißt es in dem Medienbericht.

Neue Quarantäneregeln sollen laut Lauterbach "sehr schnell gelten"

18.54 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass die von Bund und Ländern vereinbarten neuen Corona-Quarantäneregeln schnell gültig werden. Die Regeln würden von den Bundesländern umgesetzt, sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Das wird von Land zu Land etwas unterschiedlich sein, aber es wird sehr schnell gelten."

Zum Verfahren erläuterte er: "Wir machen eine Musterverordnung." Diese werde "durch Bundestag und Bundesrat (...) quasi dann beschlossen - das geht also in der nächsten Woche". Dann müssten die Länder reagieren und das übernehmen. "Da bin ich aber total zuversichtlich, weil kein Land hat der Musterverordnung, die wir da gemacht haben, widersprochen." Eigentlich könnten die Länder jetzt schon vorgreifen, ergänzte Lauterbach.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). © Kay Nietfeld/dpa

Schwedens Prinz Daniel und Kronprinzessin Viktoria erneut infiziert

16.56 Uhr: Nach dem schwedischen Königspaar sowie Kronprinzessin Victoria ist auch deren Mann Prinz Daniel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 48-Jährige habe nur sehr milde Symptome und es gehe ihm gut, teilte der Palast am Sonntag mit. Er sei vollständig geimpft.

Bei der 44 Jahre alten Victoria war bereits am Samstag eine Corona-Infektion festgestellt worden. Das Paar hatte schon im Frühjahr vergangenen Jahres Covid-19. Auch damals verlief die Krankheit ohne schwere Symptome. Die gesamte Familie sei im Einklang mit den Corona-Regeln in Isolation auf Schloss Haga, hieß es in der Mitteilung weiter.

König Carl Gustaf (75) und Königin Silvia (78) waren am Anfang vergangener Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beide waren nach Angaben des Palastes bereits drei Mal geimpft worden. Auch sie hatten nur milde Verläufe.

16.00 Uhr: Wie viele der Corona-Fälle in Ihrem Bundesland gehen auf die Omikron-Variante zurück? Unsere Übersicht zeigt Ihnen die aktuellen Daten.

Verbraucherschützer fordern Überprüfung aller Schnelltests

15.42 Uhr: Verbraucherschützer haben eine Überprüfung aller in Deutschland verfügbaren Antigen-Schnell- und Selbsttests gefordert. Ihre Wirksamkeit müsse unabhängig bewertet werden, sagte der Gesundheitsmarktexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Arne Weinberg, dem ARD-Hauptstadtstudio nach Angaben vom Sonntag. Zudem müssten Informationen zur Qualität einzelner Tests besser aufbereitet werden.

Bislang hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nur einen Teil der Tests untersucht und die Erkenntnisse in einer Liste auf seiner Website veröffentlicht. "Die Untersuchungsergebnisse sind nicht so verständlich, dass der Verbraucher oder die Verbraucherin sofort sehen kann, was taugt der Test, den ich gerade in der Hand habe", kritisierte Verbraucherschützer Weinberg.

Es sei zudem nicht nachvollziehbar, warum ein Test in der Bewertung des Instituts nicht durchfalle, wenn er zwar bei "sehr hoher Viruslast" sicher anschlage, aber bei lediglich "hoher Viruslast" nur schlecht funktioniere. "Es haben Tests diese Überprüfung bestanden, die bei sehr hoher Viruslast um die 100 Prozent haben, also sehr gut sind, bei hoher Viruslast aber unter zehn Prozent liegen." Solche Tests dürften dann trotzdem auch für Bürgertests eingesetzt werden, die der Staat bezahle, kritisierte Weinberg.

Ein medizinischer Mitarbeiter führt einen Corona-Schnelltest durch.
Ein medizinischer Mitarbeiter führt einen Corona-Schnelltest durch. © dpa

Wenn zwei Familienmitglieder an Covid-19 sterben

15.37 Uhr: Eine Familie aus Hamm verlor sowohl die Mutter als auch die Oma an Corona. Die Überlebenden erzählen in unserer Reportage von ihrer Trauer und wie das System sie im Stich ließ. Wie die Familie selbst um Behandlungsmöglichkeiten kämpfte, lesen Sie hier.

Vater Alexander mit seiner Tochter Romana Reitmayer erzaehlen ihre Geschichte über das Sterben und den Tod. Vor einem Jahr starben Mutter und Grossmutter an Corona.
Vater Alexander mit seiner Tochter Romana Reitmayer erzaehlen ihre Geschichte über das Sterben und den Tod. Vor einem Jahr starben Mutter und Grossmutter an Corona. © Jakob Studnar

Teil der Querdenker gefährde "innere Sicherheit und die Unversehrtheit von Menschen in diesem Land"

15.35 Uhr: Die Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen für Inneres, Lamya Kaddor, geht davon aus, dass es bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen zu "schweren, staatsgefährdenden Taten"kommen könnte. Das sagte sie gegenüber dunserer Redaktion. Freie Meinungsäußerung und das Demonstrationsrecht seien "tragende Pfeiler unserer persönlichen Freiheit", so Kaddor. Wenn aber rechte Netzwerke die Organisation der Demonstrationen betreiben und in Netzwerken wie Telegram zum Mord von Politikern, Wissenschaftlern, Ärzten und Journalisten aufgerufen werde, dann gefährde "ein nicht unerheblicher Teil der sogenannten Querdenker, der inzwischen von rechts unterwandert ist, die innere Sicherheit und die Unversehrtheit von Menschen in diesem Land", sagte sie.

Leipziger Polizei findet gefälschte Impfausweise und Impfaufkleber

14.18 Uhr: Die Leipziger Polizei hat bei einem 27-Jährigen gefälschte Impfausweise, Impfchargen-Aufkleber und Arztstempel gefunden. Wie die Polizeidirektion Leipzig am Sonntag mitteilte, war der Mann am Freitag bei einer Verkehrskontrolle aufgefallen. Als die Beamten im Fahrzeug die Aufkleber und einen Arztstempel fanden, schöpften sie schnell Verdacht und ließen eine Wohnungsdurchsuchung anordnen. In der Wohnung wurden sie dann weiter fündig. Auch der Führerschein des Mannes und sein Personalausweis waren gefälscht.

In seinem Wagen wurden zudem Drogen gefunden, ein Drogentest schlug bei dem 27-Jährigen an. Bei dem Beifahrer (57) stellte die Polizei einen gefälschten Impfausweis sicher.

China startet nach Covid-Ausbruch Massentests in Tianjin

13.54 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in der nordchinesischen Stadt Tianjin haben die Behörden die fast 14 Millionen Bewohner aufgerufen, zu Hause zu bleiben und Massentests angekündigt. Wie staatliche Medien berichteten, waren zuletzt mehr als 20 Corona-Fälle in der Stadt entdeckt worden, darunter auch mindestens zwei Ansteckungen mit der Omikron-Variante. Nach Angaben der Gesundheitskommission infizierten sich die meisten Betroffenen im Ausland.

Den Bürgern der 150 Kilometer südöstlich von Peking gelegenen Stadt wurde mitgeteilt, dass sie bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses keinen "grünen" Code in den Corona-Apps auf ihren Smartphones erhalten würden. Solche Codes müssen in China etwa bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel vorgezeigt werden. Ein Lockdown wurde zunächst nicht veranlasst.

Corona-Tote in Großbritannien – Johnson beklagt "furchtbaren Tribut"

12.22 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich betrübt gezeigt über die hohe Zahl an Corona-Toten in seinem Land. Am Wochenende hatte die Zahl der Todesfälle bei mittels PCR-Test bestätigten Corona-Infizierten die Marke von 150.000 überschritten. Großbritannien ist das erste Land Europas, mit Ausnahme Russlands, das so viele Tote in der Pandemie zu beklagen hat.

Ministerpräsident Günther hofft auf sein Quarantäne-Ende

13.44 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hofft auf ein schnelles Ende seiner Quarantäne. Für ihn gelte im Moment das, was für alle gelte, sagte der CDU-Politiker am Sonntag im R.SH-Interview. "Zehn Tage Quarantäne ist fest. Da bleibt einem ja gar nichts anderes übrig." Wie viele andere sogenannte Kontaktpersonen baue auch er darauf, "dass die Neuregelung zu Quarantäne jetzt möglichst bald greift, denn ab dem Tag - ich bin ja geboostert - muss ich nicht mehr in Quarantäne sein."

Daniel Günther (CDU), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, vor der Presse.
Daniel Günther (CDU), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, vor der Presse. © dpa

Soldaten von "Gorch Fock" nach Corona-Infektion nach Deutschland zurückgebracht

12.54 Uhr: Auf dem deutschen Marine-Segelschulschiff "Gorch Fock" haben sich mehrere Besatzungsmitglieder mit Corona infiziert. Ein für medizinische Versorgung ausgestatteter Airbus A310 brachte sie am Samstagabend von der spanischen Insel Teneriffa nach Hamburg zurück, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte. Transportiert wurden demnach 14 Soldaten. Schwere Krankheitsfälle waren laut Sanitätsdienst nicht darunter.

Die "Gorch Fock" war Mitte November nach jahrelanger Reparatur wieder zu einer Ausbildungsfahrt ausgelaufen. An Bord waren zunächst 120 Besatzungsmitglieder. Laut Marine wurden mehrere Soldaten bei einem PCR-Test positiv auf Corona getestet.

Scholz kann Impfpflicht-Versprechen bis März wohl nicht halten

12.33 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kann das von ihm gegebene Impfpflicht-Versprechen bis März einem Bericht zufolge nicht mehr halten. Die Gründe dafür sind der Zeitplan des Bundestags und des Bundesrats sowie komplizierte juristische Fragen, wie der "Tagesspiegel" aus Koalitionskreisen erfuhr. Scholz hatte Ende November im ZDF wörtlich gesagt, eine allgemeine Impfpflicht solle spätestens ab "Anfang März" für alle in Deutschland gelten.

Zunächst soll es am 26. oder 27. Januar erstmal eine umfassende Orientierungsdebatte im Bundestag geben. Wegen Karneval ist für Februar nur eine Sitzungswoche angesetzt, so dass frühestens in der Woche ab dem 14. März eine Entscheidung fallen kann. Da der Bundesrat, der zustimmen muss, erst wieder am 8. April tagt, könne das Projekt nach jetzigem Zeitplan erst dann final gebilligt werden, berichtete der "Tagesspiegel" weiter. Ohne Sondersitzungen könne eine Impfpflicht daher vor Anfang Mai nicht in Kraft treten. Der Aufbau eines zentralen Impfregisters würde den Start weiter verzögern.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l.).
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l.). © dpa | JOHN MACDOUGALL

Der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz erwartet von der Ampel-Koalition in der Diskussion um die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht einen Zeitplan und konkrete Vorschläge. Die Bundesregierung müsse sagen, "was sie eigentlich gerne möchte, und dass sie das auch dem Bundestag vorträgt. Wenn das Zeit braucht, dann bestätigt das meine persönliche Annahme, dass die Sache offensichtlich komplizierter ist als einfach mal so gesagt", sagte Merz am Samstag in Düsseldorf bei einer gemeinsamen Klausur der NRW-CDU mit weiteren Partei-Spitzen.

Ostbeauftragter Schneider warnt vor gewalttätigen Corona-Protesten

12.20 Uhr: Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat eine harte Reaktion des Staates auf gewalttätige Corona-Proteste angekündigt. "Gewalt und die Androhung von Gewalt gefährden jede Debatte und bedrohen unsere freiheitliche Gesellschaft", sagte er unserer Redaktion. "Wir werden uns diesen Entwicklungen mit aller Macht in den Weg stellen."

Demonstrationen seien elementarer Bestandteil einer Demokratie, machte Schneider deutlich. "Entscheidend ist, dass es friedlich bleibt. Leider sehen wir derzeit zunehmend gewalttätige Übergriffe gegen Polizisten und auch Drohungen gegen andere Repräsentanten des Staates."

Rund 900 Quarantänefälle bei der Bundespolizei

11.31 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt hat an die Menschen appelliert, sich wegen der rasant ausbreitenden Omikron-Variante umgehend impfen oder eine Auffrischungsimpfung geben zu lassen. Wer noch nicht erst- und zweitgeimpft sowie geboostert sei, sollte dies dringend nachholen, sagte Reinhardt der "Rheinischen Post" (Sonntag). "Zwar schützt auch die Booster-Impfung nicht verlässlich vor einer Corona-Infektion, sehr wahrscheinlich bleibt einem aber ein schwerer Krankheitsverlauf mit Krankenhausaufenthalt oder sogar intensivmedizinischer Behandlung erspart", machte Reinhardt deutlich.

Er riet zudem: "Auch dreifach Geimpfte müssen sich strikt an die AHA-Regeln halten, um das Virus nicht an die besonders gefährdeten älteren Menschen oder an solche mit Vorerkrankungen weiterzutragen." Die AHA-Regeln beinhalten, dass man Masken im Alltag tragen, Abstand halten und Hygienemaßnahmen beachten soll.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. © dpa | Wolfgang Kumm

9.55 Uhr: Bei der Bundespolizei gibt es in der Corona-Pandemie derzeit rund 900 Quarantänefälle. Das berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Insgesamt arbeiten bei der Bundespolizei rund 51.500 Mitarbeiter, darunter etwa 34.000 Polizeivollzugsbeamte.

Beim Bundeskriminalamt wurden mit Stand Freitag demnach 41 Quarantänefälle registriert, im Innenministerium selbst 29. "Die Arbeitsfähigkeit der Sicherheitsbehörden ist uneingeschränkt gewährleistet", sagte ein Sprecher des Innenministeriums dem Blatt.

Becker nimmt Djokovic in Schutz: "Er ist kein Idiot"

9.14 Uhr: Tennis-Idol Boris Becker hat seinen früheren Schützling Novak Djokovic angesichts der anhaltenden Kritik in Schutz genommen. Dass der Weltranglistenerste nicht geimpft sei, findet Becker nicht gut, gleichzeitig betont der 54-Jährige aber gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Man muss seine Entscheidung respektieren. Nur weil man sich nicht impfen lässt, ist man nicht automatisch ein schlechter Mensch."

Djokovic war am Mittwochabend (Ortszeit) die Einreise nach Australien verweigert worden, weil er nicht die nötigen Dokumente für eine umstrittene medizinische Ausnahmegenehmigung hatte vorlegen können. Seitdem hält er sich in einem Hotel für Ausreisepflichtige auf. Das tut Becker "in der Seele weh", wie der frühere Wimbledon-Champion sagte: "Natürlich sind vor dem Gesetz alle gleich, doch er hat es nicht verdient, wie man aktuell mit ihm umgeht."

Buschmann: Corona-Demonstrationen notfalls auflösen

7.51 Uhr: Bundesjustizminister Marco Buschmann hat dazu aufgerufen, ausufernde Corona-Demonstrationen nicht zu tolerieren. "Wenn systematisch gegen Regeln verstoßen wird oder es sogar zu gewalttätigen Angriffen kommt, müssen Versammlungen als ultima ratio notfalls auch aufgelöst werden", sagte der FDP-Politiker unserer Redaktion. "Gewalt gegen Polizisten oder Journalisten dürfen wir als Rechtsstaat unter keinen Umständen hinnehmen.

Und wenn es rechtliche Vorgaben oder Auflagen gibt, wie beispielsweise Masken zu tragen oder Abstand zu halten, müssen diese selbstverständlich eingehalten werden." Buschmann riet den Bürgern, Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Zweifel fernzubleiben. "Leider nehmen an solchen Demonstrationen immer wieder auch Extremisten teil, die nicht auf dem Boden der Verfassung stehen, und versuchen, die Kritik an den Corona-Maßnahmen für ihre eigenen Zwecke zu nutzen", sagte er. "Man sollte sich deshalb gut überlegen, ob man wirklich an der Seite von solchen Gruppen mitmarschieren möchte."

Bundesjustizminister Marco Buschmann.
Bundesjustizminister Marco Buschmann. © imago/Reiner Zensen | Reiner Zensen

Städtetag dringt auf rasche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht

1.00 Uhr: Der Deutsche Städtetag dringt auf die rasche Einführung einer Impfpflicht. "Um die Pandemie hinter uns zu lassen, müssen wir ganz überwiegend geimpft sein, das schaffen wir vermutlich nur mit einer allgemeinen Impfpflicht", sagte Städtetagspräsident Markus Lewe unserer Redaktion.

"Die notwendige Debatte dazu muss der Bundestag zügig führen und entscheiden. Dann würden wir besser gerüstet in die fünfte Welle gehen." Die Impfkampagne müsse auf Hochtouren weiterlaufen, forderte der Oberbürgermeister von Münster und sagte die Unterstützung der Städte zu. "Wir hoffen, dass sich angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante viele weitere Menschen impfen lassen", sagte Lewe. "Das schützt sie selbst und andere und zwar sofort."

Corona-News von Samstag, 8. Januar: Zahl der Corona-Toten in Großbritannien überschreitet 150.000

  • Die Zahl der Todesfälle nach einer mittels PCR-Test bestätigten Corona-Infektion in Großbritannien hat die Marke von 150.000 überschritten. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, wurden inzwischen 150.057 Todesfälle in dem Land innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Testergebnis registriert.
  • Mehrere Tausend Impfgegner und Zweifler von Corona-Maßnahmen sind wieder in Deutschland auf die Straßen gegangen. Eine der größten Veranstaltungen gab es am Samstagnachmittag in Hamburg, wo die Polizei am Abend von etwa 13.700 Teilnehmern sprach.
  • In Deutschland läuft die Booster-Kampagne auf Hochtouren. In anderen Ländern sind bereits die vierten Corona-Impfungen gestartet. Der Moderna-Chef rechnet damit, dass es auch in Deutschland bald dazu kommen wird. Wann der Moderna-Chef mit der vierten Corona-Impfung rechnet, lesen Sie hier.
  • In der Affäre um angeblich illegale Lockdown-Partys in der Londoner Downing Street hat der Ex-Chefberater von Großbritanniens Premierminister Boris Johnson die Regierung belastet. Laut Dominic Cummings hatte ein führender Mitarbeiter im Regierungssitz per Email zu einer Veranstaltung am 20. Mai 2020 im Garten eingeladen.
  • Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnt angesichts der geplanten schärferen Zugangsregeln für die Gastronomie vor weiteren Umsatzeinbußen für die Betriebe. "Die flächendeckende Einführung von 2G-plus-Zugangsregeln ist für viele Betriebe ein Desaster", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Nachrichtenportal "watson".
  • Booster-Impfungen gegen das Coronavirus bieten Senioren einer aktuellen Analyse zufolge auch bei einer Infektion mit der Omikron-Variante einen hohen Schutz vor einem schweren Verlauf. Drei Monate nach der Drittimpfung liegt der Schutz vor Einlieferung ins Krankenhaus bei rund 90 Prozent, wie die britische Gesundheitsbehörde UKHSA zu Beginn des Wochenendes mitteilte.
  • In Deutschland sind am Freitag mindestens 648.000 Impfdosen gegen Corona verabreicht worden. Dies ging am Samstag aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Damit haben nun mindestens 59,7 Millionen Menschen in Deutschland (71,8 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze.
  • Die Bundesregierung will angesichts drohender weiterer Corona-Wellen die raschere Entwicklung von Impfstoffen ermöglichen. "Wenn wir eine Variante bekommen, die so ansteckend ist wie Omikron, aber deutlich tödlicher, müssten wir in allerkürzester Zeit in der Lage sein, einen neuen Impfstoff zu entwickeln und zu produzieren", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der "Welt am Sonntag".
  • Nach den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern haben Intensivmediziner die erneute Feststellung der epidemischen Notlage gefordert. "Als wichtiges Werkzeug empfinden wir immer noch das Ausrufen der epidemischen Lage nationaler Tragweite", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der "Rheinischen Post" vom Samstag.
  • Die Bundesregierung hat die Messlatte für die sogenannte Herdenimmunität gegen Corona nach oben gelegt. "Unser Ziel muss es sein, zu einer Quote von 95 Prozent vor allem bei den gefährdeten Gruppen zu kommen", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar (SPD), der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).

Corona-News von Freitag, 7. Januar: Corona-Gipfel beschließt neue Regeln

  • Weltweit hat die Zahl der Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie die Marke von 300 Millionen überschritten.
  • Der Chef des Corona-Krisenstabes im Kanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer, steht laut einem Bericht des "Spiegel" seit seinem Amtsantritt unter Personenschutz.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschefs und -chefinnen der 16 Länder wollen am 24. Januar erneut über die Pandemie-Bekämpfung beraten.
  • Eine Grafik der Bundesregierung soll die neue Quarantäne-Verordnung verdeutlichen:
Die Bund-Länder-Runde hat noch Regeln zu Quarantäne und Isolation beschlossen.
Die Bund-Länder-Runde hat noch Regeln zu Quarantäne und Isolation beschlossen. © Bundesregierung

  • Der Deutsche Lehrerverband und die Lehrergewerkschaft GEW kritisieren die Quarantäneregelungen für Schülerinnen und Schüler, die Bund und Länder am Freitag beschlossen haben.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist "skeptisch", ob die von Bund und Ländern beschlossene 2G-Plus-Regel für die Gastronomie sinnvoll ist.
  • Sachsen-Anhalt bleibt zunächst bei seinen derzeit geltenden Corona-Maßnahmen und wird in der Gastronomie nicht zusätzlich auf Tests für Genesene und Geimpfte (2G plus) setzen.
  • Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer ist positiv auf Corona getestet worden.
  • Alle 16 Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen unterstützen laut Bundeskanzler Olaf Scholz das Vorhaben, eine allgemeine Corona-Impfpflicht einzuführen. "Ich fühle mich da maximal unterstützt", fügt der SPD-Politiker hinzu. Der Bundestag werde demnächst über Entwürfe dazu beraten.
  • In Deutschland ist der Zutritt zu Restaurants, Kneipen, Bars und Cafés für doppelt Geimpfte und Genesene bald nur noch mit einem tagesaktuellen, negativen Schnelltest möglich.
  • Trotz hoher Infektionszahlen und Warnungen vor der Omikron-Variante sind die Menschen in Deutschland an Heiligabend und Silvester 2021 etwas mehr unterwegs gewesen als vor Beginn der Corona-Pandemie.
  • Die Bundesregierung stuft das Nachbarland Luxemburg sowie fast 40 weitere Länder wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete ein.
  • In Italien hat sich die Corona-Inzidenz binnen einer Woche mehr als verdoppelt.
  • Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM vor einer Überlastung bei PCR-Tests und deshalb ausbleibender Labordiagnostik gewarnt.
  • Das Urlaubsziel Thailand wird die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln mit Quarantänepflicht für Touristen auf unbestimmte Zeit beibehalten.
  • Wegen der Personalmängel durch die Omikron-Welle hilft in London seit Freitag die Armee in Krankenhäusern aus.
  • Die Ministerpräsidenten haben sich am Freitag erstmals im neuen Jahr zu einer Videokonferenz zusammengeschaltet, um weitere Schutzmaßnahmen gegen die stark steigenden Corona-Zahlen zu erörtern.
  • In Deutschland sind am Donnerstag 595.000 Impfdosen verabreicht worden. Damit haben nun 59,6 Millionen Menschen in Deutschland (71,6 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz engagiert sich aus Sicht von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus zu wenig bei der Pandemiebekämpfung. Mit Blick auf die Bund-Länder-Runde am Freitag kritisierte Brinkhaus, dass laut Beschlussvorlage ein härteres Vorgehen bei Bars, Kneipen und Clubs fehlt.
  • Der Bonner Wissenschaftler Hendrik Streeck prognostiziert einen schrittweisen Ausweg aus der pandemischen Corona-Situation. "Das wird ein schleichender Übergang sein", sagte Streeck am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".

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(fmg/dpa/afp/epd)