Berlin. Halluzinationen und Schlaflosigkeit: In New Brunswick treten bei jungen Menschen unerklärliche Symptome auf. Steckt Corona dahinter?
Bei immer mehr jungen Menschen in der kanadischen Provinz New Brunswick tritt eine mysteriöse Krankheit auf. Die Betroffenen leiden unter neurologischen Symptomen wie Halluzinationen, Schlaflosigkeit oder Gewichtsverlust.
Über die Krankheit, die Ärztinnen und Experten Rätsel aufgibt, berichtet unter anderem der "Guardian". Fachleute zeigen sich besorgt.
- Studie: Depressionen möglich? Corona attackiert die Glückshormone im Gehirn
- Jugendliche: Was eine verfrühte Pubertät mit der Corona-Pandemie zu tun hat
- Langzeitfolge: Erhöht Corona das Risiko für Haarausfall?
- China: Forschende experimentieren mit Coronavirus – und finden tödliche Variante:
- Frühjahr 2024: Aktuelle Corona-Varianten und Symptome
Krankheit in New Brunswick: Corona als Auslöser?
Corona-Infektionen als mögliche Auslöser der neurologischen Erkrankung scheinen ausgeschlossen zu sein. Wie die Gesundheitsbehörde in New Brunswick mitteilte, sollen die ersten Beschwerden, die mit der Krankheit in Zusammenhang gebracht werden, bereits 2018 – also vor Ausbruch der Pandemie – aufgetreten sein.
Jedoch seien neun Fälle gemeldet worden, in denen Betroffene ohne genetische Verbindung aber mit engem Kontakt Symptome entwickelten. Dies könnte darauf deuten, dass Umweltfaktoren eine Rolle spielen, vermuten Experten.
New Brunswick: Neurologische Symptome bei Betroffenen
Die Krankheit, die bisher vor allem bei jungen Menschen in der Region auftritt, äußert sich anhand verschiedener Symptome:
- Halluzinationen
- schneller Gewichtsverlust
- Schlaflosigkeit
- vermindertes Denkvermögen
- eingeschränkte Mobilität
Mysteriöse Krankheit in Kanada: Fachleute besorgt
Im Frühjahr 2021 wurden die Erkrankungen erstmals öffentlich. Die offiziell gemeldete Zahl von 48 Fällen unter Beobachtung hat sich seitdem nicht mehr verändert. Inoffiziell ist jedoch von 150 Betroffenen sowie weiteren möglichen Fällen, die noch bewertet werden müssen, die Rede, so der "Guardian". Acht Menschen könnten im Zusammenhang mit der Krankheit verstorben sein.
Die Verantwortlichen in New Brunswick werden sich wahrscheinlich im Januar erneut zu den Fällen äußern. Es wird bereits erwartet, dass sie die Krankheit mit Fehldiagnosen begründen, die fälschlicherweise in Zusammenhang gebracht wurden, berichtet der "Guardian". Fachleute sind dennoch beunruhigt. Denn neurologische Erkrankungen bei jungen Menschen sind in der Regel selten.
- Was muss ich wissen? Alle Fragen und Antworten zur Omikron-Variante
- Erste Symptome: Inkubationszeit und Symptome des Omikron-Subtyps BA.5
- Infektion: Das sind mögliche Symptome der Corona-Variante OmikronDas sind mögliche Symptome der Corona-Variante Omikron
Whistleblower sorgt sich um Erkrankte in New Brunswick
Ein Mitarbeiter einer örtlichen Gesundheitsbehörde äußerte sich ebenfalls gegenüber dem "Guardian" besorgt, weil sich die Fälle so schnell zu entwickeln scheinen.
Der Whistleblower habe zwar keine Autorisierung zu sprechen und wolle deshalb seine Identität nicht preisgeben – weil sich der Gesundheitszustand der jungen Leute aber derart verschlechtere, äußere er sich nun öffentlich. Man schulde den Erkrankten eine Erklärung. (jtb)
- Wie ist der aktuelle Stand bei den Corona-Impfungen? So hoch ist die Impfquote in Deutschland und den Bundesländern
- Kampf gegen die Pandemie: Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Corona-Impfung
- Genesen, geimpft, geboostert: Wann läuft welcher Status ab?
- Zweiter Booster: So gut schützt die vierte Corona-Impfung mit Biontech und Moderna
- Auffrischung: Was für einen zweiten Corona-Booster spricht – und was dagegen