Berlin. Einmal im Jahr durchkreuzt die Erde den Meteorstrom der Quadrantiden. An welchem Tag sind die Sternschnuppen 2022 am besten sichtbar?

Der Meteorstrom der Quadrantiden ist einer der stärksten jährlich wiederkehrenden Ströme und verursacht Anfang Januar zahlreiche Sternschnuppen. Aufgrund der Beschaffenheit des Stroms und seiner Laufbahn können Sternbeobachtende ihn allerdings nur wenige Stunden gut sehen. Dennoch gibt es Wege, die Quadrantiden zu erblicken – und ein Datum für ihre höchste Sternschnuppenrate im Jahr 2022.

Die Quadrantiden zählen zu den aktivsten Meteorströmen. Ihr vermuteter Ursprung, also ihr Radiant, liegt im Sternbild des Bärenhüters. Weil dieser im Lateinischen Bootes heißt, werden die Quadrantiden auch Bootiden genannt. Der Name Quadrantiden entstammt einem nicht mehr in der Internationalen Astronomischen Union (IAU) aufgeführten, früheren Sternbild: dem Mauernquadranten.

Wie entstanden die Quadrantiden?

Der Strom besteht aus vielen umherfliegenden Teilchen und wurde bereits 1825 in Italien und 1835 in der Schweiz entdeckt. Allerdings war lange nicht bekannt, von welchem Ursprungskörper er ausging. Erst im März 2003 fanden Forschende den Asteroiden 2003 EH, dessen Bahnparameter zu jenen der Quadrantiden passen. Experten vermuten, dass der Asteroid ein Überrest eines größeren Kometenkerns ist.

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Bewegt sich die Erde bei ihrer Umkreisung der Sonne einmal im Jahr durch den Strom, treten die vielen Teilchen, auch Meteoroiden genannt, in die Erdatmosphäre ein und verglühen. Das Resultat ist ein Meteorschauer. Nachdem sich 1918 der Radiant der Quadrantiden um wenige Grad verschoben hat, kann es aber passieren, dass die Erde den Strom irgendwann nicht mehr durchkreuzt.

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Quadrantiden: Wann findet der Meteorschauer statt?

Bis das passiert, bescheren die Quadrantiden weiterhin regelmäßige Sternschnuppennächte: Der Aktivitätszeitraum der Quadrantiden erstreckt sich von Ende Dezember bis ungefähr Mitte Januar. Für die kommende Durchkreuzung der Quadrantinen sagt die "International Meteor Organization" eine Aktivität vom 28. Dezember 2021 bis zum 12. Januar 2022 voraus. Der von den Quadrantiden ausgehende Meteorschauer ist aber nur wenige Stunden gut sichtbar, weil die Erde die Laufbahn des Stroms fast im rechten Winkel kreuzt und er sehr dünn ist.

Sternschnuppen am klaren Nachthimmel.
Sternschnuppen am klaren Nachthimmel. © dpa | Daniel Reinhardt

Die maximale Anzahl an Meteoren verursachen die Quadrantiden in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar. Bei klarem Himmel leuchten dann mehr als 110 Meteore pro Stunde am Himmel, in manchen Jahren steigt die Anzahl sogar auf 200. Am besten sind die Meteorenschauer im Dunkeln sichtbar, wenn keine Straßen- oder Stadtbeleuchtung die Beobachtung stört. Dann sehen Beobachtende die Sternschnuppen sogar mit bloßem Auge. Vorausgesetzt, sie befinden sich an einem Ort auf der Nordhalbkugel der Erde. Auf der Südhalbkugeln sind die Meteorenschauer der Quadrantiden kaum erkennbar.