Berlin. Sieben Deutsche haben sich in Südafrika mit Omikron infiziert – trotz Corona-Booster. Lesen Sie hier, warum er dennoch sinnvoll ist.

  • Die Omikron-Variante breitet sich aus - und setzt sich offenbar auch gegen Booster-Impfungen durch
  • Die Zahl der Impfdurchbrüche steigt auch bei geboosterten Personen
  • Warum die Corona-Auffrischimpfung trotzdem sinnvoll ist

Dass auch eine Booster-Impfung keinen kompletten Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus bietet, zeigt sich derzeit bei sieben Deutschen. Sie haben sich in Südafrika mit der Omikron-Variante infiziert – obwohl sie bereits ihre dritte Impfung erhalten hatten. Davon zeigen sich nun auch Expertinnen und Experten überrascht. Mehr zum Thema: Corona-Variante – Wie gefährlich ist Omikron wirklich?

Omikron: Zahl der Impfdurchbrüche steigt – auch nach der Booster-Impfung

"Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert", zitiert der Tagesspiegel Wolfgang Preiser, ein Mitglied des Forschungsteams, das die Variante entdeckt hatte. Bei den nun nachgewiesenen Infektionen handle es sich um die ersten bestätigten Impfdurchbrüche mit der Omikron-Variante bei Personen, die bereits ihren Booster erhalten haben.

Als Corona-Booster wurden bei allen sieben Betroffenen mRNA-Vakzine verwendet. In sechs der sieben Fälle kam der Impfstoff von Biontech zum Einsatz. Folgende Impfstoffe haben die Infizierten erhalten:

  • Biontech, Biontech, Biontech (fünf Personen)
  • Biontech, Biontech, Moderna (eine Person)
  • Astrazeneca, Biontech, Biontech (eine Person)

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Impfdurchbruch mit Omikron: Darum ist der Booster trotzdem sinnvoll

Preiser weißt im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" aber auch darauf hin, dass die neuen Erkenntnisse nicht gegen eine Impfung spreche. "Im Gegenteil: Das zeigt nur, dass auch die bestmögliche Impfung offensichtlich nicht ausreicht, um eine Infektion zu verhindern – was wir ja schon geahnt haben", so der Experte.

Positiv ist wohl zu bewerten, dass keiner der Infizierten zwischen 25 und 39 Jahren mit schweren Symptomen zu kämpfen habe. "Man kann jetzt natürlich sagen: Das sind doch ohnehin junge Leute. Aber man kann schon davon ausgehen, dass zumindest ein schwerer Verlauf verhindert wird", so Preiser. Insgesamt würden die neuen Erkenntnisse zeigen, dass eine Anpassung der Impfstoffe nötig sei. Der Schutz vor schweren Verläufen sei nach einer Booster-Impfung aber wahrscheinlich dennoch gegeben.

Biontech und Moderna passen Impfstoffe an Omikron an

Sowohl Biontech als auch Moderna arbeiten derzeit an der Anpassung ihrer Impfstoffe. Bis diese zur Verfügung stehe, ist eine Booster-Impfung das Einzige, was laut Preiser gegen Omikron hilft. "Aber man muss sich bewusst sein, dass auch die eine Infektion nicht zu 100 Prozent verhindert." Vorsichtsmaßnahmen müsse man aber dennoch einhalten.

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Der Grund, dass die Booster-Impfung den Schutz vor Omikron verbessert, liegt in der Zahl der Antikörper. Diese wird durch die Auffrischung deutlich erhöht – laut Biontech im Fall ihres Impfstoffs um das 25-fache. Diese höhere Zahl an Antikörpern ist nötig, um Omikron effektiv zu bekämpfen. (nfz/dpa)