Berlin. Viele Waren könnten an Weihnachten knapp werden. Jetzt drohen auch beim beliebten Gänsebraten Engpässe - und ein deutlicher Preisanstieg.

Marktexperten in Deutschland warnen davor, dass der Gänsebraten in der Weihnachtszeit zur Mangelware werden könnte. „Der Markt für Wassergeflügel ist zu Weihnachten wohl leergefegt“, sagte Marluis Gentgen von der Marktbeobachtungsfirma MEG der Zeitung „Welt am Sonntag“.

Die Kölner Gastromanagerin Laura Bechtold erklärte, bereits jetzt würden die Restaurants um die wenigen Gänsen kämpfen. Vor allem frische Gänse seien knapp, sagte ein nicht namentlich genannter Einkäufer einer großen Supermarktkette. Bei den Tiefkühl-Produkten sehe es hingegen noch besser aus.

Vogelgrippe und Pandemie sorgen für Engpässe

Kundinnen und Kunden müssen sich nach Einschätzung von Experten außerdem auf deutlich höhere Preise einstellen: Für Gänse aus Deutschland müssten mindestens 20 Prozent mehr gezahlt werden, sagte Mechthild Cloppenburg von der Bonner Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI). Importiertes Gänsefleisch kostet demnach teilweise sogar 40 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Grund sind laut dem Bericht die Folgen der Vogelgrippe und der Corona-Pandemie. Davon sind Deutschlands Züchter und die Konkurrenz in den wichtigsten Lieferantenländern Polen und Ungarn betroffen. In vielen Betrieben musste ein Teil der Tiere aufgrund des Virus getötet werden. Das macht sich nun bemerkbar. Wer an Weihnachten einen Gänsebraten auf den Tisch stellen möchte, sollte sich daher frühzeitig um eine Vorbestellung kümmern.

Engpässe an Weihnachten: Tannenbäume nicht in Gefahr

Auch andere Produkte könnten zu Weihnachten knapp werden. Vor allem bei den Weihnachtsgeschenken müssen sich Verbraucher und Verbraucherinnen auf längere Wartezeiten einstellen. Das gilt insbesondere für elektronische Geräte und Spielzeug.

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Gute Nachrichten gibt es jedoch für die Weihnachtsbäume: Trotz Pandemie und steigender Energiekosten gehen die Anbieter davon aus, dass die Versorgung mit Weihnachtsbäumen in diesem Jahr gesichert sei. Auch die Qualität der Bäume sei sehr gut, heißt es von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Die Preise lägen außerdem auch in diesem Jahr ungefähr auf dem Niveau der Vorjahre. (csr/dpa/epd)