Berlin. Der Magnetstreifen soll nach und nach von Bankkarten verschwinden. Grund dafür ist bessere Technik und wachsende Sicherheitsbedenken.

  • Die Bankkarte von Sparkasse und Volksbank wird sich stark verändern
  • Hinter dem Schritt stecken Sicherheitsgründe, die Technik gilt als veraltet
  • Wir erklären, was sich auf den EC-Karten jetzt ändern soll

Seit Jahrzehnten ist er ein vertrauter Anblick auf Bankkarten: der Magnetstreifen. Doch wie Mastercard, zusammen mit Visa der größte Zahlungsdienstleister der Welt, offiziell angekündigt hat, soll dieser bis spätestens 2033 abgeschafft werden. Denn die Technik gilt als veraltet.

Bereits ab 2024 sind Kreditinstitute in Europa nicht mehr verpflichtet, Karten mit Magnetstreifen auszugeben. Mastercard ist der Herausgeber der Debitkarten, die auch Kunden von Sparkassen und Volksbanken erhalten. Zu erkennen am kleinen Maestro-Logo auf der Karte.

Das Ende des Magnetstreifens hat sich bereits seit längerem abgezeichnet. In den vergangenen Jahren hat das kontaktlose Zahlen per Chip in der Karte rapide zugenommen und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Gerade in der Corona-Pandemie haben viele Kunden diese Art der Bezahlung für sich entdeckt. Auch die Möglichkeiten alltägliche Transaktionen dank NFC-Technologie über Smartphone- oder Watch zu tätigen, nehmen zu.

Sparkasse: Abschaffung des Magnetstreifens macht Karten sicherer

Bereits seit Jahren folgen Kreditinstitute der Aufforderung von Sicherheitsbehörden den Magnetstreifen abzuschaffen. Denn dieser erleichtert Kriminellen im Gegensatz zum Chip in der Karte bestimmte Betrugsmaschen. So kann der Magnetstreifen an manipulierten Bankautomaten vergleichsweise einfach ausgelesen werden.

Auf den Karten von Sparkasse und Co. wird spätestens ab Juli 2023 das Maestro-Logo verschwinden. Für Kunden ändert sich damit nicht viel. Für den europäischen Finanzmarkt sieht das ganz anders aus.
Auf den Karten von Sparkasse und Co. wird spätestens ab Juli 2023 das Maestro-Logo verschwinden. Für Kunden ändert sich damit nicht viel. Für den europäischen Finanzmarkt sieht das ganz anders aus. © dpa | Fabian Sommer

Die Daten werden dann meist ins Ausland transferiert und auf sogenannte Blanko-Karten übertragen. Mit diesen gelingt dann wiederum der Zugriff auf das Konto. Allerdings nur noch in wenigen Ländern der Welt.

Magnetstreifen im Euro-Raum schon seit 2011 unwichtig

Denn seit 2011 gilt in Deutschland und im Euro-Raum für Bankkarten der sogenannte EMV-Standard (Europay International Mastercard und Visa). Dieser sorgt dafür, dass bei Bankkarten nur noch chipbasierte Transaktionen verarbeitet werden.

Die kleinen silbernen Kontaktfelder auf Bankkarten, die das ermöglichen, sind für Karteninhaber längst ein gewohnter Anblick. Heißt auch: Für Bankkunden in Deutschland ändert sich mit der endgültigen Abschaffung des Magnetstreifen nichts.

Seit der Einführung des EMV-Standards in Europa sind viele weitere Länder gefolgt. In Kanada, Süd- und Mittelamerika, Afrika, dem mittleren Osten und den ehemaligen Staaten der Sowjetunion sind mehr als 95 Prozent aller Transaktionen EMV-basiert. In Südostasien, China und Australien sind es auch noch mehr als 82 Prozent. Nur die USA hinken mit 77,52 Prozent etwas hinterher. Daher macht Mastercard für die Vereinigten Staaten auch eine Ausnahme. Dort fällt die Pflicht für den Magnetstreifen erst 2027. (fmg)