Berlin. Ein Erdbeben samt Nachbeben haben die Insel Kreta erschüttert, ein Mann kam ums Leben. Laut Experten kommt es nun zu weiteren Beben.

  • Am Montag gab es ein schweres Erdbeben auf Kreta, mindestens ein Mensch kam ums Leben
  • Nun ist es zu einem starken Nachbeben gekommen
  • Einwohnerinnen und Einwohner wurden davor gewarnt, in beschädigte Häuser zurückzukehren

Die Hafenstadt Iraklion auf Kreta war am Montagmorgen von einem Erdbeben überrascht worden - nun hat erneut die Erde gebebt. Ein schweres Beben mit der Stärke 5,3 hat die Mittelmeerinsel erschüttert.

Nach Angaben des Chefs des Geodynamischen Instituts von Athen, Giorgos Chouliaras, handelte es sich bei dem erneuten Erdbeben um ein Nachbeben des Erdstoßes vom Montag. "Die Einwohner sollen nicht in beschädigte Häuser zurückkehren", warnte Chouliaras im Staatsfernsehen (ERT). Die Serie von Erdbeben werde noch weiter andauern. Zuvor hatten sich mehr als 60 kleinere Beben ereignet.

Auf der Insel verbrachten Tausende Menschen die Nacht zum Dienstag in Zelten oder in ihren Autos, weil zahlreiche Häuser schwer beschädigt wurden. Am schwersten wurde die Region des Dorfes Arkalochori südlich der Hafenstadt Iraklion getroffen. Hotelanlagen kamen nicht zu Schaden, wie örtliche Medien berichteten.

Kreta: Erdbeben mit Stärke 5,8 auf gesamter Insel zu spüren

Das Beben der Stärke 5,8 war am Montag auf der gesamten Insel zu spüren. Fernsehbilder zeigten, wie Menschen aus Gebäuden auf die Straßen flüchteten. Das Epizentrum lag rund 20 Kilometer südöstlich der Stadt in etwa 10 Kilometern Tiefe, wie das Geodynamische Institut Athen mitteilte.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde mindestens ein Mensch bei dem Erdbeben getötet. Demnach starb ein Mann beim Einsturz einer Kirche in dem Ort Arkalochori südlich der Inselhauptstadt Heraklion.

Erdbeben vor Kreta: Offenbar keine Tsuniami-Warnung

Griechenland liegt auf mehreren Bruchlinien der Erdkruste, so dass Beben in dem Mittelmeerland keine Seltenheit sind. Da sich die Erdstöße aber häufig im Meer ereignen, gibt es nur selten Tote oder schwere Schäden. Zuletzt waren im März bei einem Beben im Zentrum des Landes elf Menschen verletzt und dutzende Gebäude beschädigt worden.

In der Türkei war das Beben vor allem in der Küstenregion Datca zu spüren, wo die Menschen ebenfalls auf die Straßen rannten. Zunächst gab es dort keine Informationen über Verletzte oder Tote. Berichte, wonach türkische Behörden eine Tsunami-Warnung ausgegeben hätten, bestätigten sich zunächst nicht.

Die türkische Zeitung "Hürriyet" berichtete am Montagmorgen, das Beben sei zwar im Südwesten des Landes zu spüren gewesen, es habe aber keine Tsunami-Warnung gegeben. (pcl/AFP/dpa)