Berlin. Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich in der ARD-Wahlarena den Fragen der Bürger gestellt. Lesen Sie hier, wie sie sich schlug.

Wahlkampf-Endspurt für Annalena Baerbock. Als erste der drei Anwärter auf das Kanzleramt stellte sich die Grünen-Kandidatin am Montagabend (6.9.) in der ARD-Wahlarena den Fragen der Bürger und Bürgerinnen – und zeigte sich verständnisvoll für die Sorgen der Menschen. Bis zur Bundestagswahl sind es nicht einmal mehr drei Wochen.

Direkt die erste Frage des Abends betraf ein kontrovers diskutiertes Thema. Ob Baerbock bei einer Regierungsbeteiligung am Tempolimit von 130 Stundenkilometern festhalten wollen würde, fragte ein Wähler. Baerbock blieb standhaft: „Man braucht Regeln in der Gesellschaft, sowie wir auch auf dem Fußballplatz Regeln brauchen.“

Auch den Einwand, dass sich das Problem durch die Umstellung auf Elektromobilität von selbst lösen würde, da hier energiesparend gefahren werden müsse, lehnte sie ab. Aus ihrer Sicht würde sich das nicht von selbst regeln, erklärte sie.

Baerbock gibt sich in der Wahlarena bürgernah

In der Wahlarena ging es vor allem um Fragen, die die Lebensrealität der Wähler und Wählerinnen direkt betrafen. Dazu gehörten Themen wie die Schaffung von besseren Arbeitsbedingungen in der Pflege, Hilfe für Menschen, die aufgrund der Pandemie unter psychischen Problemen litten, Fachkräftemangel und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Den skurrilsten Moment des Abends lieferte ein junger Mann aus Braunschweig. Bevor er zu seiner Frage kam, sprach er Baerbock zunächst ein Kompliment aus: „Frau Baerbock, sie haben ganz tolle Schuhe.“ Sein Anliegen jedoch war ernst. Seit Jahren würde er sich auf Ausbildungsplätze im öffentlichen Dienst bewerben, erzählte er, allerdings ohne Erfolg. Den Grund dafür sah er auch in seiner Migrationsgeschichte. „Das kotzt mich an“, erklärte er aufgebracht.

Annalena Baerbock fordert Quote für Vielfalt

Baerbock zeigte sich verständnisvoll und forderte ähnlich der Frauen-Quote auch eine Quote für Vielfalt und ein neues Gesellschaftsministerium auf Bundesebene, das sich mit solchen Fragen beschäftigen solle. Den Fall des jungen ehrenamtlichen Schöffen wolle sie sich aber noch einmal genauer anschauen. Auf Nachfrage des Moderatoren Andreas Cichowicz erklärt sie, dass sie sich gerne die Telefonnummer des Mannes geben lassen würde, um zu prüfen, ob sie ihm helfen könne.

Nicht nur in diesem Fall versprach Baerbock, sich noch einmal um das Anliegen zu kümmern. Auch einem Regisseur und Kinderbuchautoren, der seit Monaten keine finanzielle Unterstützung mehr erhalten habe, versprach Baerbock sich noch einmal mit seiner Situation zu beschäftigen.

Nach Annalena Baerbock wird am Dienstag auch Olaf Scholz zu Gast in der ARD-Wahlarena sein. Armin Laschet folgt dann am 15. September..