Berlin. In Bayern kommen die Erstimpfungen ins Stocken. Der vorhandene Impfstoff wird für die Zweitimpfungen verwendet, der Nachschub stockt.
In Bayern herrschte Verwirrung im Umgang mit Erstimpfungen. Werden sie komplett gestoppt? Aus den Landratsämtern in Bayreuth und Bamberg hieß es noch am Dienstagabend, alle Impfzentren in Bayern seien angewiesen worden, die Erstimpfungen mit den Vakzinen Biontech und Moderna zu stoppen und nur noch Zweitimpfungen durchzuführen.
Doch das Bayerische Gesundheitsministerium widerspricht. In den vergangenen Wochen habe man vor allem auf Erstimpfungen gesetzt, erklärte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch auf Anfrage. "Bei nahezu gleichbleibenden Liefermengen durch den Bund für die Impfzentren bedeutet dies eine Verschiebung des Impfstoffs hin zu Zweitimpfungen", sagt Holetschek.
"Ich möchte betonen, dass unser Haus keine generelle Absage von bereits vereinbarten Erstimpfterminen an die Impfzentren veranlasst hat. Der Fokus in den nächsten rund drei Wochen liegt in den Impfzentren aber auf den Zweitimpfungen", so Holetschek weiter.
- Wie ist der aktuelle Stand bei den Corona-Impfungen? So hoch ist die Impfquote in Deutschland und den Bundesländern
- Kampf gegen die Pandemie: Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Corona-Impfung
- Genesen, geimpft, geboostert: Wann läuft welcher Status ab?
Bayerns Gesundheitsminister: Drei Wochen lang kaum noch Erstimpfungen
Der Minister geht davon aus, dass Bayern – vorbehaltlich ausreichender Impfstoffversorgung – in rund drei Wochen in den Impfzentren auch wieder Erst- und Zweitimpfungen anbieten kann. "Bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten werden weiterhin Erstimpfungen angeboten und durchgeführt – und das ohne Priorisierung." Allerdings werde man auch dort verstärkt Zweitimpfungen verabreichen.
Ein Sprecher des Ministeriums in München verwies außerdem darauf, dass aktuell der Einfluss der Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach einer ersten Astrazeneca-Impfung auf die verfügbare Impfmenge beobachtet werde.
Bayern: Impf-Priorisierung fällt ab Donnerstag
Das Landratsamt Bamberg hatte am Dienstag gemeldet, dass die Impfzentren ohne Vorwarnung angewiesen worden seien, ab Mittwochnachmittag nur noch Zweitimpfungen durchzuführen und alle geplanten Erstimpfungen abzusagen. Bayernweit müssten Reserven der Impfstoffe von Biontech und Moderna aufgebaut werden, um die Zweitimpfungen sicherzustellen.
Ab Donnerstag fällt in Bayern die Impf-Priorisierung. Bei vielen schürte das zunächst die große Hoffnung, bald ebenfalls die ersehnte Spritze zu bekommen. Doch das könnte sich nun wohl noch herauszögern.
- Studie: Depressionen möglich? Corona attackiert die Glückshormone im Gehirn
- Jugendliche: Was eine verfrühte Pubertät mit der Corona-Pandemie zu tun hat
- Langzeitfolge: Erhöht Corona das Risiko für Haarausfall?
- China: Forschende experimentieren mit Coronavirus – und finden tödliche Variante:
- Frühjahr 2024: Aktuelle Corona-Varianten und Symptome