Berlin. Máxima, Königin der Niederlande, gilt als Monarchin ohne Allüren. Jetzt wird sie 50 – ihr Volk liebt sie trotz kleiner Fehltritte.

Mal Glanz und Glamour, mal Anorak und Gummistiefel – Máxima ist viel mehr als die Frau, die die Krone trägt. Mit ihrer Lebenslust und Bodenständigkeit hat sie nicht nur die Niederländer zu ihren Fans gemacht. Die ganze Welt ist hingerissen von der blonden Frau, deren Lächeln direkt aus dem Herzen zu kommen scheint.

Am 17. Mai wird die Monarchin, die sich auf Turnschuhen genauso wie auf schwindelerregend hohen Stilettos sicher zu bewegen weiß, 50 Jahre alt.

Während viele royale Kolleginnen sich über das Leben im goldenen Käfig beklagen, strahlt Máxima Glück und Freiheit aus. Sie hat schließlich sofort klargemacht, wer den Ton angibt: sie natürlich, jedenfalls im Privaten. Lesen Sie hier:Volksnah und warmherzig – König Willem-Alexander wird 50

Máxima beherrscht die Etikette

Etikette ist etwas, das sie beherrscht – und worauf sie gern mal pfeift. Noch in Erinnerung ist ihr höchst unroyaler Hochzeitskuss 2002. Ganze 5,3 Sekunden dauerte diese unkonventionelle Liebesbezeugung, die immer noch Rekord ist: William und Kate gaben sich zwei Küsschen von 1,8 Sekunden Länge. Charles und Diana, nun ja, legten nur 0,4 Sekunden die Lippen aufeinander.

Charismatische Königin: Máxima hat die Herzen der Niederländer im Sturm erobert.
Charismatische Königin: Máxima hat die Herzen der Niederländer im Sturm erobert. © Erwin Olaf

Máximas XXL-Kuss war das erste Kapitel im Märchen aus der beliebten Reihe: Royal heiratet Bürgerliche.

Am 17. Mai 1971 wird Máxima Zorreguieta in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Sie wächst wohlbehütet auf. Besucht eine Eliteschule, in der man jungen Mädchen Manieren für die Upperclass beibringt. Sie sei eine mittelmäßige Schülerin gewesen, heißt es. Aber dafür immer in der Clique beliebt.

Und sie habe stets gewusst, wie wichtig Menschen für das Erreichen von Zielen sind. Als Máxima 1996 nach New York geht, findet sie mit dieser Erkenntnis sofort die richtigen Leute, die ihr Zugang zu Top-Jobs als Bankerin und zu Partys des Jetsets vermitteln. Auf einem dieser rauschenden Feste lernt sie 1999 einen jungen rotblonden Mann kennen. Der Rest ist Geschichte. Auch interessant:Wie die Königshäuser aus Sorge ihre Kinder abschirmen

Máximas Vater gehörte der Militärregierung an

Doch diese Geschichte hat auch dunkle Kapitel. Máximas Vater gehörte in den 1970er-Jahren der Militärregierung an, die sich schlimmster Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht hatte. Die Niederlande waren geschockt, aber man fand einen Kompromiss: Hochzeit ja, aber ohne den Brautvater, der daheim bleiben musste.

Verheiratet: Máxima und Willem-Alexander, 2002.
Verheiratet: Máxima und Willem-Alexander, 2002. © dpa

Auf ihrer Hochzeit dann liefen Máxima Tränen übers Gesicht, als in der Kirche der Tango „Adiós Nonino“ (Auf Wiedersehen, Väterchen) gespielt wurde. Die Menschen waren gerührt. Wer kann etwas für seinen Vater, sagte man sich – und war versöhnt mit der Frau, die als liebevolle, aber strenge Mutter von drei Mädchen – Amalia (17), Ariane (15) und Alexia (14) – auch Vorbild für Erziehungsfragen wurde.

„Wir haben drei Teenager. Das ist nicht immer einfach“, so Máxima in einer NDR-Doku, die sie als extrem beschäftigte Powerfrau darstellt. Besonders ernst nehme sie ihre Rolle als Sonderbotschafterin der Uno, wo sie sich in Ländern wie Äthiopien dafür einsetzt, dass auch die Ärmsten über ein Bankkonto verfügen und Kredite zur Unternehmensgründung aufnehmen können.

Urlaub in Griechenland

Zu Hause ist Máxima fast unentwegt sozial engagiert. Wenn sie mal gerade nicht in Schulen Aufsicht führt, lädt sie Schüler in ihr Wohnzimmer zum Musizieren ein. Ganz nahbar und ohne Allüren – einfach perfekt.

König Willem-Alexander und Königin Máxima mit ihrem A-Team, den Töchtern Ariane, Amalia und Alexia (v. l.)
König Willem-Alexander und Königin Máxima mit ihrem A-Team, den Töchtern Ariane, Amalia und Alexia (v. l.) © AFP

Dass die Royals aber während der Pandemie in ihre griechische Villa aufbrachen, während das Volk zu Hause bleiben sollte, verursachte Ärger. Sie musste sich dafür im TV entschuldigen. Mehr zum Thema:Willem-Alexander und Máxima: Die reumütigen Reiserückkehrer

Doch der Frau, deren Lachen zur Visitenkarte des Landes wurde, verzeiht man gern.