Amsterdam/Berlin. Nach Astrazeneca prüft die EMA ein weiteres Vakzin auf Thrombose-Fälle: den Wirkstoff von Johnson & Johnson. Ein Todesfall ist bekannt.

Nach einigen Thrombose-Fällen in zeitlichem Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ein weiteres Vakzin auf derartige Nebenwirkungen: den Wirkstoff von Johnson & Johnson.

Am Freitag teilte die EMA in Amsterdam mit, dass vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln nach einer Impfung aufgetreten seien. Einer der Betroffenen sei gestorben. Die Arzneimittelagentur erklärte weiter, dass einer der Fälle während der klinischen Studien aufgetreten sei. Noch sei kein Zusammenhang zwischen Thrombosen und dem Impfstoff des US-Herstellers festgestellt worden.

Trotz der Thrombose-Fälle im Anschluss an Impfungen mit Astrazeneca empfahl die EMA das britisch-schwedische Vakzin jedenfalls weiter. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, erklärte die Arzneimittelbehörde. Deutschlandweit soll der Wirkstoff allerdings nur noch an Menschen über 60 Jahren verimpft werden - jüngere Patienten können sich nach ausreichender Rücksprache mit ihrem Arzt dennoch mit dem Vakzin immunisieren lassen.

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Johnson & Johnson: Rund zehn Millionen Dosen für Deutschland bestellt

In den USA ist der Impfstoff von Johnson & Johnson seit dem 11. März zugelassen. Im selben Monat wurde das Mittel auch von der EMA für den europäischen Markt freigegeben. Es soll in den kommenden Wochen in den EU-Staaten verimpft werden.

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Einer Lieferprognose des Bundesgesundheitsministeriums vom 28. März zufolge seien für Deutschland für das laufende zweite Quartal mehr als zehn Millionen Impfdosen des US-amerikanischen Vakzins vorgesehen. Der Wirkstoff soll bundesweit schon ab kommender Woche verimpft werden. Zunächst seien 268.800 Dosen vorgesehen. Laut Ministerium kommen zwei Wochen später weitere 444.000 Präparate hinzu.

Im Gegensatz zu den anderen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen muss das Vakzin von Johnson & Johnson nur einmal verimpft werden. Dann haben Patienten bereits den vollen Impfschutz. (dpa/day)