Berlin. So früh wie nie kündigt Samsung neue Flaggschiff-Modelle an. Das S21 Ultra erkennt nun auch Stifteingaben. Einiges wurde aber gespart.

Samsung hat am Donnerstag die drei Flaggschiff-Modelle seiner neuen Galaxy-S21-Reihe angekündigt. Neben dem Topmodell S21 Ultra wird es erneut zwei im Vergleich günstigere Ausführungen geben: das Basismodell S21 und das besser ausgestattete S21+. Alle unterstützen den schnellen 5G-Mobilfunk, der nun mehr Frequenzen abdecken soll.

Im Vergleich zu ihren Vorgängern erhalten die drei kommenden Geräte eher behutsame Verbesserungen an mehreren Stellen. Äußerlich ändert sich bis auf das neu gestaltete Kameramodul nur wenig.

Eine interessante Neuerung ist die vom Galaxy Note bekannte Stifteingabe mittels S-Pen, die nun auch vom S21 Ultra unterstützt wird. Wo sich die drei Modelle unterscheiden, wie die Preise aussehen und wann die S21-Reihe erhältlich sein wird, verrät unser Überblick.

Smartphones der Modelle Galaxy S21 (r), S21+ (M) und S21 Ultra (l).
Smartphones der Modelle Galaxy S21 (r), S21+ (M) und S21 Ultra (l). © Samsung/dpa

Gewohnter Samsung-Look: So sehen die S21-Modelle aus

Beim Design verzichtet Samsung auch in diesem Jahr auf gewagte Experimente gegenüber der S20-Vorjahresreihe: Das auffälligste Merkmal befindet sich auf der Rückseite. Hier haben die Entwickler dem Kameramodul links oben einen eigenen Bereich spendiert, der sich je nach Farbe im Metall-Look sichtbar hervorsteht und um den Seitenrand herumgeht. Davon abgesehen bleiben die Südkoreaner der bekannten Optik der Galaxy S-Reihe treu.

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    Wie gewohnt unterscheiden sich die drei S21-Vertreter zum einen in der Größe. Während das S21 mit 6,2 Zoll eine gute Wahl für Menschen mit kleineren Händen darstellt, fallen das S21+ mit 6,7 Zoll und das S21 Ultra mit 6,8 Zoll erneut deutlich größer aus. Letzteres erhält als einziges abgerundete Display-Kanten.

    Samsungs S21-Reihe: Das steckt in den drei Modellen

    Bei der Ausstattung spielen erneut das S21 und S21+ überwiegend in einer Liga, wobei Letzteres in manchen Punkten besser abschneidet. Das S21 Ultra schickt Samsung erneut als Premium-Vorzeigemodell ins Rennen: mit topaktueller Ausstattung und allerlei technischen Finessen.

    Eine davon betrifft die Bedienung: Das Ultra wird als erstes Modell einer Galaxy S-Reihe einen Eingabestift unterstützen. Bisher war es Besitzern von Galaxy-Note-Modellen vorbehalten, mit dem Samsung-eigenen S-Pen auf dem Bildschirm zu schreiben, zu zeichnen oder Bilder präzise zu bearbeiten. Lesen Sie hier: Diese Smartphones können Samsung Pay

    Nun sollen auch Käufer des Ultra den Stift zücken können – mit zwei Nachteilen: Erstens werden 40 Euro Aufpreis fällig. Zweitens handelt es sich laut Samsung um einen S-Pen, der anders als beim Note nicht über Bluetooth verfügt und somit weniger kann. Dafür muss er nicht geladen werden.

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    Bildwiederholrate passt sich dem Bildschirmgeschehen an

    Abgesehen vom Stift-Feature soll das S21 Ultra mit einem besonders scharfen Bildschirm dank WQHD-Plus-Auflösung punkten. Die beiden anderen sind auf Full-HD-Plus-Auflösung beschränkt.

    Zwar sollen die Displays aller drei Modelle dank 120 Hertz Bildwiederholrate Scrollen und Bildwechsel besonders geschmeidig wiedergeben können. Doch nur beim Ultra soll sich die Bildrate jederzeit der Anwendung auf dem Bildschirm anpassen. Das soll die Akkulaufzeit verlängern.

    Durch die Akku-Kapazität von 5000 Milliamperestunden (mAh) dürfte die Laufzeit des Ultra merklich über dem des S21+ (4800 mAh) und des S21 (4000 mAh) liegen. Durchschnittsnutzer kommen damit problemlos über den Tag. Dem Flaggschiffmodell spendiert Samsung dann auch wahlweise üppige 12 oder 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher. Die kleineren Modelle erhalten 8 GB.

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    Keine Unterschiede gibt es beim Prozessor: Alle in Deutschland erhältlichen S21-Modelle werden vom topaktuellen Exynos 2100 angetrieben. Die neue Exynos-Generation soll laut Samsung spürbar zugelegt haben, gerade im Vergleich zum Snapdragon-Chip des Marktführers Qualcomm, der wieder nur außerhalb Europas im S21 verbaut wird. 20 Prozent höhere Prozessorleistung und 35 Prozent bessere Grafikleistung zum Vorgänger verspricht der Hersteller.

    Kameras: Mit S21-Reihe wieder in die Spitzenklasse?

    Die Kameras von Samsungs S-Modellen dürften in diesem Jahr erneut zu den stärksten am Markt gehören. Das gilt vor allem für die Vierfach-Kamera des S21 Ultra. Der „Space Zoom“ genannte 108-Megapixel-Hauptsensor kann laut Samsung Aufnahmen aus größerer Entfernung jetzt mit weniger Verwacklern ablichten.

    Zudem sollen dank besserem Nachtmodus stimmungsvollere Bilder ohne Tageslicht gelingen. Die verbesserte 40-Megapixel-Selfie-Kamera soll sich für Videokonferenzen eignen und kann nach Wunsch Hintergründe einblenden. Auch interessant: Das sind die neuen Highlights der Technikmesse CES

    Bei Samsungs Galaxy-S21-Smartphones lassen sich die Bilder der Kameras kombinieren - zum Beispiel für Videos aus mehreren Perspektiven
    Bei Samsungs Galaxy-S21-Smartphones lassen sich die Bilder der Kameras kombinieren - zum Beispiel für Videos aus mehreren Perspektiven © Samsung/dpa

    Videoaufnahmen sind mit bis zu 8K-Auflösung möglich. Anfänger sollen von der Software mehr Unterstützung bekommen. Neu ist die sogenannte „Regie-Ansicht“. Dabei zeigen Vorschaufenster das aktuelle Bild aller Kameralinsen. Per Fingertipp soll man wie ein Regisseur während des Drehs die Einstellungen wechseln können.

    Gerade in Corona-Zeiten sinnvoll: Der Fingerabdrucksensor unter dem Display soll 1,7 Mal größer als bisher sein. Dadurch soll er sich schneller treffen lassen, wenn man etwa mit Maske den Bildschirm entsperren möchte.

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    Hier setzt Samsung den Rotstift an

    Das günstigste S21-Modell ist in diesem Jahr ab rund 849 Euro erhältlich – 50 Euro weniger als im Vorjahr (siehe unten). Dafür setzt Samsung allerdings auch an einigen Stellen den Rotstift an:

    Beim kleinsten S21 kommt als Material für die Rückseite – wie schon beim S20 FE – matter Kunststoff zum Einsatz. Das für viele optisch wertigere Gorilla-Glas erhalten diesmal nur die teureren Varianten.

    Erstmals ist im Lieferumfang kein Netzteil mehr enthalten. Auch die sonst beigelegten In-Ear-Kopfhörer hat Samsung diesmal gestrichen. Schon US-Konkurrent Apple hatte im Herbst bei den iPhone-12-Modellen ebenfalls erstmalig auf Netzteil und Kopfhörer in der Packung verzichtet.

     Zum Start der Galaxy S21 gibt es auch neue Ohrstöpsel namens Galaxy Buds Pro für 229 Euro.
    Zum Start der Galaxy S21 gibt es auch neue Ohrstöpsel namens Galaxy Buds Pro für 229 Euro. © Samsung/dpa

    Samsung begründet den Schritt einerseits mit dem Ziel, zur Nachhaltigkeit beizutragen. Weltweit könne man durch den Verzicht rund 29 Tonnen Elektroschrott sparen, heißt es. Zum anderen gehe man davon aus, dass Kundinnen und Kunden Netzteile älterer Geräte mit USB-C-Anschluss zuhause vorrätig hätten.

    Außerdem verzichtet Samsung bei der S21-Reihe erstmals durchgängig auf einen Speicherkarten-Slot. Somit lässt sich der interne Speicher nicht mehr mit einer externen Micro-USB-Speicherkarte erweitern.

    Die beiden vorhandenen Kartensteckplätze sind SIM-Karten vorbehalten. Je nach Bedarf lassen sich entweder zwei SIM-Karten zum Telefonieren und Surfen parallel nutzen, zum Beispiel parallel für das 4G- und 5G-Mobilfunknetz. Wer nur eine SIM-Karte einlegt, kann zusätzlich eine eSim betreiben.

    Samsung Galaxy S21-Modelle: Preise und Verfügbarkeit

    Die Preise der S21-Modelle zum Marktstart hat Samsung im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einen Tick günstiger angesetzt. Das S21 und das S21+ kosten in der Basisversion mit 128 GB Speicher 50 Euro weniger als die Vorgänger. Beim Topmodell S21 Ultra verlangt der Hersteller sogar 100 Euro weniger.

    Galaxy S21 (8GB RAM):

    • 128 GB: 849 Euro

    • 256 GB: 899 Euro

    • Farben: Phantom Gray, Phantom White, Phantom Pink, Phantom Violet

    Galaxy S21 Plus (8GB RAM):

    • 128 GB: 1049 Euro

    • 256 GB: 1099 Euro

    • Farben: Phantom Black, Phantom Silver, Phantom Violet

    Galaxy S21 Ultra (12/16GB RAM):

    • 128 GB: 1249 Euro

    • 256 GB: 1299 Euro

    • 512 GB: 1429 Euro

    • Farben: Phantom Silver, Phantom Black

    Im Handel erhältlich sind die drei Galaxy-S21-Modelle ab dem 29. Januar. Vorbesteller erhalten laut Samsung ein Exemplar der ebenfalls neu vorgestellten Samsung Smart Tags: ein kleines Anhänger-Gadget, mit dem sich verlorengegangene Gegenstände wie Schlüssel per Bluetooth orten lassen. Lesen Sie auch: Samsung gegen Oneplus: Günstige iPhone-Alternativen im Duell

    Der Vorbesteller-Bonus umfasst zusätzlich je nach Kaufmodell ein Paar schnurlose Kopfhörer des neu entwickelten Modells Galaxy Buds Pro (zum S21 Ultra) oder der günstigeren Galaxy Buds Live (zum S21 oder S21+).

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