Berlin. Raiden Gonzalez hat seine Eltern an Corona verloren. Jetzt wollen ihn seine Verwandten mit einer riesigen Geburtstagsfeier aufmuntern.

  • Ein vierjähriger Junge aus den USA hat seine beiden Eltern innerhalb weniger Monate an Corona verloren
  • In diesem Monat feiert Raiden Gonzalez seinen fünften Geburtstag
  • Seine Verwandten wollen nun einen riesigen Auto-Korso durch seine Heimatstadt organisieren – viele Menschen wollen daran teilnehmen

Raiden Gonzalez feiert diesen Monat seinen fünften Geburtstag. Doch seine Eltern können nicht mit ihm feiern. Im Abstand von wenigen Monaten hat der Junge aus Texas sowohl seine Mutter wie auch seinen Vater verloren. Beide sind an Covid-19 gestorben.

Am 28. November feiert der kleine Amerikaner nun seinen fünften Geburtstag ohne seine Eltern. Doch der Rest der Familie möchte ihm den Tag so schön wie möglich gestalten. Raidens Großtante Margie Bryant organisiert einen Auto-Korso mit Dinosaurier-Motiven. Beim Corso mitmachen wollen die örtliche Feuerwehr, ein Batman-Entertainer, Monster-Trucks und Motorrad- und Oldtimer-Clubs.

Corona: 4-Jähriger verliert Vater und Mutter an das Coronavirus

„Wir wollen, dass Raiden weiß, dass wir an all seinen Geburtstagen da sein werden, und dass er gefeiert wird“, sagte Großtante Bryant dem amerikanischen Fernsehsender CNN . „Ich weiß, dass meine verstorbene Nichte lächelt, weil sie weiß, dass ihr Junge in guten Händen ist.“

Raiden lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seiner Großmutter in San Antonio. Seine Familie möchte erreichen, dass andere die Bedrohung durch das Coronavirus ernst nehmen. „Ich weiß, was das Coronavirus uns angetan hat, welchen Schmerz wir fühlen; die Leere, die es in unseren Herzen hinterlassen hat“, sagte Margie Bryant gegenüber CNN. „Sie hören von den Todesfällen, aber Sie hören nie wirklich von den Menschen, die zurückgelassen wurden. In diesem Fall ist es ein 4-Jähriger.“

Eltern sterben mit fünf Monaten Abstand

Raidens Vater, Adan Gonzalez Jr., 33, habe am 12. Mai eine neue Stelle als LKW-Fahrer angetreten, erzählte Bryant. Kurz nachdem sein Ausbilder positiv auf das Coronavirus getestet wurde, begann auch Adan Symptome zu verspüren, die er zunächst als „allergieartig“ beschrieb. Am 3. Juni wurde Gonzalez positiv auf Corona getestet. Sechs Tage später brachten ihn Sanitäter auf die Intensivstation, wo er etwas mehr als zwei Wochen verbrachte, bevor er am 26. Juni verstarb.

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Raidens Mutter, Mariah Gonzalez, kämpfte, so erzählt es die Großtante, nach dem Tod ihres Mannes mit Depressionen. An einem Tag Anfang Oktober habe die 29-Jährige dann plötzlich an Kurzatmigkeit und Schmerzen in der Brust gelitten.

„Die Sanitäter nahmen sie mit ins Krankenhaus und wir sahen sie nie wieder“, sagt Bryant. Die junge Erzieherin starb an einer Covid-19-Pneumonie und einem akuten Atemversagen. Sowohl Adan als auch Mariah hätten bei der Arbeit die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, indem sie Gesichtsmasken getragen hätten, sagte Bryant. Im Bundesstaat Texas starben seit Beginn der Pandemie mehr als 20.000 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion.

„Covid hat meine Eltern mitgenommen“

Dem kleinen Raiden die Nachricht zu überbringen, dass seine Mutter ebenfalls gestorben ist, sei die schlimmste Aufgabe ihres Lebens gewesen, so Bryant gegenüber CNN.

„Er ist so klug und hat das ansteckendste Lachen. Es hat mir das Herz gebrochen, ihm diese Nachricht über seine Mutter Mariah zu überbringen.“ Der kleine Raiden sagt: „ Covid hat meine Eltern mitgenommen.“ Sie seien jetzt Engel im Himmel. Manchmal soll er zu seiner Großtante sagen: „Ich möchte mit meiner Mama und meinem Papa ein Engel in den Wolken sein.“

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„Wenn kleine Kinder den Tod eines geliebten Menschen erleben, trauern sie nicht nur um den Verlust, sondern sind auch besorgt darüber, wer sich um sie kümmern wird“, sagt Robin Gurwitch, Psychologe und Professor am Duke University Medical Center, gegenüber CNN. „Für die Familie ist es wichtig, dem Kind zu versichern, dass immer jemand da ist, der sich um sie kümmert.“

Genau das wollen Bryant und viele weitere Verwandte für Raiden tun, sagt die Großtante. „Wir werden sicherstellen, dass es ihm an nichts fehlt und dass er seine Eltern für immer in guter Erinnerung behält.“

(amw)