Baden-Baden. Thomas Gottschalk wird nach vielen Erfolgen und einigen Pleiten 70 Jahre alt – und startet mit seiner neuen Frau noch einmal durch.

Mit 70 wollte er die Füße in seiner Mühle in Malibu hochlegen. Doch dann kam alles anders: Die Luxusmühle brannte 2019 ab, und er verließ seine Frau. Thomas Gottschalk wird seinen Geburtstag am 18. Mai also nicht in Kalifornien verbringen, sondern im Schwarzwald. Nicht mit Thea (74), mit der er mehr als 40 Jahre zusammen war, sondern mit seiner neuen Freundin Karina Mroß (58).

Der Mann mit den jungenhaften Locken möchte nicht falsch verstanden werden. „Ich mach hier nicht auf jungen Lover, sondern genieße jetzt ein anderes Leben, als ich es bisher kannte“, sagte er im Interview mit der „Bunten“.

Thomas Gottschalk: „Das Alter hat mich aus der Bahn geworfen“

Ein anderes Leben also, eines im Stillen. Seine Freundin, die für den SWR arbeitet, will nicht, dass sie als Promipaar verheizt werden. Und was sie will, das will er auch. Freizeitsport zum Beispiel. „Ich habe Nordic Walking für mich entdeckt und latsche neben Karina fast täglich durch den Schwarzwald. Sie jammert dabei mehr als ich.“ Ein Hinweis auch, dass er mit fast 70 noch ganz schön flott ist.

Diese 70 hat ihn schon lange beschäftigt. In einer Talkshow sagte er neulich: „Das Alter hat mich aus der Bahn geworfen.“ Weil er erkennen musste, dass Chefärzte „auf einmal jünger waren als ich“. Sein Fazit klingt wie das einer Bühnendiva: „Ich wollte immer geliebt werden.“

Traumpaare, die sich getrennt haben

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    Thomas Gottschalk und die Hand auf dem Schenkel

    Das Ziel hat er erreicht: Der große Blonde wurde über alle Bildungsgrenzen hinweg zum Liebling der Massen. Er, der Ex-Pauker, verschaffte sich auch bei denen Respekt, die über Baggerwetten nur die Augenbraue lüpften. Gottschalk war salonfähig auch für Bildungsbürger. Und er hatte einen Draht zu den Leuten. Auch wenn er seine Gäste oft veräppelte (das war ja das Schöne) oder ihnen erst gar nicht zuhörte.

    Die Karriere von Thomas Gottschalk

    Eigentlich wollte Thomas Gottschalk Lehrer werden. In München studierte er Germanistik und Geschichte für die Grund- und Hauptschule. Doch dann entdeckte er das Radio für sich.
    Eigentlich wollte Thomas Gottschalk Lehrer werden. In München studierte er Germanistik und Geschichte für die Grund- und Hauptschule. Doch dann entdeckte er das Radio für sich. © imago stock&people | imago stock&people
    Ab den 70er-Jahren arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk, zu dem er ab Januar 2017 auch wieder zurückkehrt. Ab dem 8. Januar 2017 wird er jeden ersten Sonntag im Monat von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr zu hören sein. Anfang der Achtziger holte ihn Frank Elstner zu Radio Luxemburg. In der Zeit war Gottschalk auch im Fernsehen zu sehen: Er moderierte zum Beispiel „Pop Stop“ oder „Telespiele“.
    Ab den 70er-Jahren arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk, zu dem er ab Januar 2017 auch wieder zurückkehrt. Ab dem 8. Januar 2017 wird er jeden ersten Sonntag im Monat von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr zu hören sein. Anfang der Achtziger holte ihn Frank Elstner zu Radio Luxemburg. In der Zeit war Gottschalk auch im Fernsehen zu sehen: Er moderierte zum Beispiel „Pop Stop“ oder „Telespiele“. © imago/Rolf Hayo | imago/Rolf Hayo
    Die 70er-Jahre waren ein aufregendes Jahrzehnt: Damals heiratete Gottschalk auch seine Frau Thea.
    Die 70er-Jahre waren ein aufregendes Jahrzehnt: Damals heiratete Gottschalk auch seine Frau Thea. © imago | HeinzxBrowers
    Das Paar hat zwei Söhne.
    Das Paar hat zwei Söhne. © dpa | Daniel Reinhardt
    Ein weiterer Höhepunkt in der Karriere: Von 1982 bis 1984 moderierte Gottschalk die Musikshow „Thommys Pop-Show“. 1984 fand ein Pop-Festival in der Dortmunder Westfalenhalle statt, bei dem unter anderem die Band „U2“ mit Sänger Bono (links) und Bassist Adam Clayton (rechts) spielte.
    Ein weiterer Höhepunkt in der Karriere: Von 1982 bis 1984 moderierte Gottschalk die Musikshow „Thommys Pop-Show“. 1984 fand ein Pop-Festival in der Dortmunder Westfalenhalle statt, bei dem unter anderem die Band „U2“ mit Sänger Bono (links) und Bassist Adam Clayton (rechts) spielte. © imago stock&people | imago stock&people
    Der große Erfolg kam dann mit der ZDF-Sendung „Na sowas!“. Die Zuschauer liebten ihren Thommy für seine Spontaneität und seine lockeren Outfits. Viele internationale Stars kamen in die Show. 1986 war Bob Geldof zu Gast.
    Der große Erfolg kam dann mit der ZDF-Sendung „Na sowas!“. Die Zuschauer liebten ihren Thommy für seine Spontaneität und seine lockeren Outfits. Viele internationale Stars kamen in die Show. 1986 war Bob Geldof zu Gast. © imago stock&people | imago stock&people
    1985 plauderte Gottschalk mit Joan Collins.
    1985 plauderte Gottschalk mit Joan Collins. © imago stock&people | imago stock&people
    Auch Moderator Günther Jauch folgte 1987 einer Einladung in die Show. Beide trafen sich im Laufe der Jahre immer wieder vor der Kamera und moderierten gemeinsam Shows.
    Auch Moderator Günther Jauch folgte 1987 einer Einladung in die Show. Beide trafen sich im Laufe der Jahre immer wieder vor der Kamera und moderierten gemeinsam Shows. © imago stock&people | imago stock&people
    Auch im Kino konnte Gottschalk Erfolge erzielen: Ab 1981 drehte er mit Mike Krüger (r.) die Filme „Piratensender Powerplay“, „Die Supernasen“, „Zwei Nasen tanken Super“ und „Die Einsteiger“. Kult!
    Auch im Kino konnte Gottschalk Erfolge erzielen: Ab 1981 drehte er mit Mike Krüger (r.) die Filme „Piratensender Powerplay“, „Die Supernasen“, „Zwei Nasen tanken Super“ und „Die Einsteiger“. Kult! © imago stock&people | imago stock&people
    Der Beginn von etwas Großem: Am 26. September 1987 startete Thomas Gottschalk als Moderator der beliebten Show „Wetten, dass...?“.
    Der Beginn von etwas Großem: Am 26. September 1987 startete Thomas Gottschalk als Moderator der beliebten Show „Wetten, dass...?“. © imago stock&people | imago stock&people
    Gottschalk übernahm die Sendung von Showerfinder Frank Elstner (l.). Mit dem blonden Lockenkopf entwickelte sich „Wetten, das...?“ zu einer der erfolgreichsten Samstagabendshows.
    Gottschalk übernahm die Sendung von Showerfinder Frank Elstner (l.). Mit dem blonden Lockenkopf entwickelte sich „Wetten, das...?“ zu einer der erfolgreichsten Samstagabendshows. © imago stock&people | imago stock&people
    Legendär sind die skurrilen Wetten der Wettkandidaten.
    Legendär sind die skurrilen Wetten der Wettkandidaten. © imago/Sven Simon | imago stock&people
    Alle großen Stars kamen in die Show. Zum Beispiel 1994 Günther Jauch,...
    Alle großen Stars kamen in die Show. Zum Beispiel 1994 Günther Jauch,... © imago/teutopress | imago stock&people
    ... 2011 nahm Sänger Justin Bieber auf der „Wetten, dass...?“-Couch Platz....
    ... 2011 nahm Sänger Justin Bieber auf der „Wetten, dass...?“-Couch Platz.... © imago stock&people | imago stock&people
    ...und auch Robbie Williams und Model Naomi Campbell konnte Moderator Gottschalk ins deutsche Fernsehen locken.
    ...und auch Robbie Williams und Model Naomi Campbell konnte Moderator Gottschalk ins deutsche Fernsehen locken. © imago stock&people | imago stock&people
    Ab Oktober 2009 hatte „Wetten, dass...?“ ein Moderatorenduo: Gottschalk holte sich Michelle Hunziker als Co-Moderatorin.
    Ab Oktober 2009 hatte „Wetten, dass...?“ ein Moderatorenduo: Gottschalk holte sich Michelle Hunziker als Co-Moderatorin. © imago stock&people | imago stock&people
    Lässige Einfahrt in die Stierkampfarena von Palma: Beliebt waren auch die Sommersendungen von „Wetten, dass..?“ auf Mallorca. Gottschalk präsentierte der Fernsehnation eine Megashow mit Superstars.
    Lässige Einfahrt in die Stierkampfarena von Palma: Beliebt waren auch die Sommersendungen von „Wetten, dass..?“ auf Mallorca. Gottschalk präsentierte der Fernsehnation eine Megashow mit Superstars. © imago stock&people | imago stock&people
    Thomas Gottschalks Abschied von „Wetten, dass...?“ beginnt am 4. Dezember 2010, als sich Wettkandidat Samuel Koch in der Show schwer verletzt. Er bleibt querschnittsgelähmt. Danach gibt Gottschalk nach mehr als 20 Jahren „Wetten, dass...?“ auf – es liege „ein Schatten auf der Sendung“, sagt er.
    Thomas Gottschalks Abschied von „Wetten, dass...?“ beginnt am 4. Dezember 2010, als sich Wettkandidat Samuel Koch in der Show schwer verletzt. Er bleibt querschnittsgelähmt. Danach gibt Gottschalk nach mehr als 20 Jahren „Wetten, dass...?“ auf – es liege „ein Schatten auf der Sendung“, sagt er. © dpa | Robert Schlesinger
    Der Abschied: Am 3. Dezember 2011 moderiert Gottschalk seine letzte „Wetten, dass...?“-Show.
    Der Abschied: Am 3. Dezember 2011 moderiert Gottschalk seine letzte „Wetten, dass...?“-Show. © imago stock&people | imago stock&people
    Thomas Gottschalk war aber nicht nur fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen tätig, sondern auch für den Privatsender RTL. In den 90er-Jahren moderierte er die „Disney Filmparade“.
    Thomas Gottschalk war aber nicht nur fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen tätig, sondern auch für den Privatsender RTL. In den 90er-Jahren moderierte er die „Disney Filmparade“. © imago/Hermann J. Knippertz | imago stock&people
    Und ein erneutes Wiedersehen mit Kollege Günther Jauch. Die beiden präsentierten von 1989 bis 1991 eine große Nachmittagsshow von der internationalen Funkausstellung in Berlin. Das Erfolgsprogramm: Spiele, Musik, Talk mit Gästen...
    Und ein erneutes Wiedersehen mit Kollege Günther Jauch. Die beiden präsentierten von 1989 bis 1991 eine große Nachmittagsshow von der internationalen Funkausstellung in Berlin. Das Erfolgsprogramm: Spiele, Musik, Talk mit Gästen... © imago | Star-Media
    ... und natürlich das sich kabbelnde Moderatorenduo in geschmacklich fragwürdigen Outfits ...
    ... und natürlich das sich kabbelnde Moderatorenduo in geschmacklich fragwürdigen Outfits ... © imago stock&people | imago stock&people
    ... wie auch hier zu sehen.
    ... wie auch hier zu sehen. © imago | Star-Media
    Nach dem Ende von „Wetten, dass...?“ wechselte Gottschalk zur ARD. Dort lief mit mäßigem Erfolg „Gottschalk Live“, eine halbstündige Vorabend-Talkshow. Die Sendung wurde schnell eingestellt.
    Nach dem Ende von „Wetten, dass...?“ wechselte Gottschalk zur ARD. Dort lief mit mäßigem Erfolg „Gottschalk Live“, eine halbstündige Vorabend-Talkshow. Die Sendung wurde schnell eingestellt. © dpa | Sven Hoppe
    Dann wechselte der Moderator zum Sender RTL. Dort saß er beim „Supertalent“ in der Jury. In der Live-Show „Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle“ tritt der Moderator gemeinsam mit Günther Jauch gegen Studiokandidaten an und in „Back to School – Gottschalks großes Klassentreffen“ gibt es Treffen mit Promis und ehemaligen Schulkameraden.
    Dann wechselte der Moderator zum Sender RTL. Dort saß er beim „Supertalent“ in der Jury. In der Live-Show „Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle“ tritt der Moderator gemeinsam mit Günther Jauch gegen Studiokandidaten an und in „Back to School – Gottschalks großes Klassentreffen“ gibt es Treffen mit Promis und ehemaligen Schulkameraden. © imago/Karpe-Gora | imago stock&people
    Im Juni 2016 versuchte er es dann wieder mit einer großen Abendshow: In „Mensch Gottschalk“ plauderte er mit Gästen drei Stunden lang über Themen und Menschen, über die das ganze Land spricht.
    Im Juni 2016 versuchte er es dann wieder mit einer großen Abendshow: In „Mensch Gottschalk“ plauderte er mit Gästen drei Stunden lang über Themen und Menschen, über die das ganze Land spricht. © RTL | RTL
    Seit 2017 ist Gottschalk wieder im Radio zu hören. Er moderiert einmal im Monat eine Sendung auf „Bayern 1“.
    Seit 2017 ist Gottschalk wieder im Radio zu hören. Er moderiert einmal im Monat eine Sendung auf „Bayern 1“. © dpa | Matthias Balk
    In der SAT.1-Sonntags-Show „Little Big Stars“ lud Deutschlands größter Entertainer    ab April 2017 besonders begabte Kinder aus der ganzen Welt ein – allerdings nur drei Folgen lang.
    In der SAT.1-Sonntags-Show „Little Big Stars“ lud Deutschlands größter Entertainer ab April 2017 besonders begabte Kinder aus der ganzen Welt ein – allerdings nur drei Folgen lang. © SAT.1 | Willi Weber
    „Ich habe ,Little Big Shots’ in den USA gesehen und war sofort begeistert. Die Show ist perfekt für Kinder, Eltern und Großeltern – bin ich alles – und sie funktioniert ohne große Stars, denn die kleinen sind viel lustiger“, so Gottschalk über das Projekt.
    „Ich habe ,Little Big Shots’ in den USA gesehen und war sofort begeistert. Die Show ist perfekt für Kinder, Eltern und Großeltern – bin ich alles – und sie funktioniert ohne große Stars, denn die kleinen sind viel lustiger“, so Gottschalk über das Projekt. © SAT.1 | Willi Weber
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    Er war lustig, er war locker. So locker, dass seine Hand schon mal auf dem Schenkel einer Hollywood-Schönheit landete. „Diese Leichtigkeit, mit den Leuten zu korrespondieren, die muss einem gegeben sein, und ich sehe das in der Tat als eine Gabe“, sagte er.

    Thomas Gottschalk 2015 mit seiner Ex Thea (l.) und mit seiner neuen Lebenspartnerin Karina Mroß 2019.
    Thomas Gottschalk 2015 mit seiner Ex Thea (l.) und mit seiner neuen Lebenspartnerin Karina Mroß 2019. © dpa

    Das mediale Lagerfeuer, das Gottschalk zwischen 1987 und 2011 mit „Wetten, dass..?“ anzündete, ist inzwischen erloschen. Und die Erinnerung an die heile Welt des Fernsehens wurde durch den tragischen Unfall von Samuel Koch überlagert, der am 4. Dezember 2010 in Düsseldorf über ein fahrendes Auto sprang und schwer verunglückte.

    Die Show-Welt wurde eine andere. Gottschalk zog sich tief betroffen zurück, probierte sich abseits der großen Bühne aus und scheiterte 2012 phänomenal mit „Gottschalk Live“, einer Vorabendshow im Ersten. Dann doch lieber mal den Intellektuellen mimen: 2019 startete er im BR eine Literatursendung, „Gottschalk liest?“. Nach einem halben Jahr war auch das Geschichte.

    Nun kam noch diese Meldung hinzu: Wegen der Coronavirus-Krise verschiebt das ZDF die geplante „Wetten, dass..?“-Sonderausgabe. Die Sendung war ursprünglich für den 7. November geplant.

    Gottschalk hat seine kleine Krise überwunden

    Das Ausnahmetalent, das die Menschen vor den Fernsehern wie ein gütiger Monarch beherrschte, konnte seinen Charme abseits der Showtreppe nie richtig entfalten. Auch bei seinen Buchvorstellungen („Herbstblond“) wirkte der sonst so vitale Dampfplauderer immer ein wenig mürrisch.

    Die Haare eher wirr, die Haut faltig – das ist allerdings Vergangenheit: Thommy ist wieder in Form. Die Liebe macht es möglich. „Karina ist wirklich meine Traumfrau“, sagte er im Interview. Sie wollen ihr Leben in Ruhe genießen. Er wird es sich nett machen können. Denn Geld ist vorhanden. Doch zu den 500 reichsten Deutschen gehöre er nicht, wie er der „Bunten“ sagte. „Ich war nie ein Geschäftsmann, sondern immer nur ein Gesichtsvermieter.“

    „Die Supernasen“: Mit Filmpartner Mike Krüger im Jahr 1983.
    „Die Supernasen“: Mit Filmpartner Mike Krüger im Jahr 1983. © dpa | Istvan Bajzat

    Seine Rente von 917 Euro und 79 Cent, die er vom Bayerischen Rundfunk erhält, macht sicher nicht den größten Batzen aus. „Mir geht es finanziell so gut, dass ich auf der Speisekarte immer nur schaue, was mir schmeckt, und nicht, was das kostet. Das ist Luxus, und ich weiß das.“