Berlin. Auf WhatsApp verbreiten sich Corona-Falschinformationen in Windeseile. Ein Faktencheck-Bot soll die Falsch-Info-Pandemie eindämmen.

In der Coronavirus-Pandemie geistern viele Thesen, Gerüchte und Falschinformationen durch die Sozialen Netzwerke – auch auf dem Chat-Dienst WhatsApp verbreiten sich immer wieder virale Kettenbriefe über die Corona-Krise in Windeseile.

Ein Chat-Bot soll für WhatsApp nun in der Corona-Gerüchteküche aufräumen – die künstliche Intelligenz beantwortet Fragen von Nutzern zur Coronavirus-Krise und prüft verbreitete Falschinformationen.

Entwickelt wurde der Dienst vom internationale Faktenprüfernetzwerk des gemeinnützigen Poynter Instituts aus dem US-Bundesstaat Florida. WhatsApp hat das Projekt mit einer Million Dollar unterstützt. Bislang antwortet der Bot lediglich auf Englisch, er reagiert jedoch auch auf deutsche Suchbegriffe. Laut dem Poynter-Institut haben Journalisten aus 74 Ländern zu dem Projekt 4800 Faktenchecks in 43 Sprachen beigesteuert.

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WhatsApp-Bot entkräftet Corona-Verschwörungstheorien – so benutzen Sie das Tool

Der Chat-Bot berichtet von aktuellen Faktenchecks des Prüfernetzwerks oder sucht in seiner Datenbank nach Stichworten, die im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie stehen. In einem Test unserer Redaktion nannte der Bot auf das Stichwort „Merkel“ zwei der aktuellsten auf WhatsApp beliebten Verschwörungstheorien über die deutsche Bundeskanzlerin in der Corona-Krise – und verlinkte auf die Theorien entkräftenden Quelle.

Um den Bot zu testen, müssen Sie zunächst diese Nummer abspeichern: +1 (727) 291-2606 – beachten Sie dabei die amerikanische Vorwahl, die Sie mit einem Plus-Zeichen aktivieren müssen. Dann können Sie dem gespeicherten Kontakt schreiben, der Bot des Faktenprüfernetzwerks wird antworten.

Wenn Sie diesen Artikel mobil lesen, und WhatsApp installiert auf Ihrem Smartphone haben, können Sie den Bot alternativ auch direkt über diesen Link kontaktieren.

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WhatsApp, das zum Facebook-Konzern gehört, tut sich schwer mit der Unterbindung von viralen Kettenbriefen in seiner App: Ein Grund dafür liegt in der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der verschickten WhatsApp-Nachrichten, die es dem Konzern unmöglich machen, zu lesen, was auf WhatsApp so verschickt wird.

(phb)