Jakarta/Berlin. Der Merapi bricht aus. Die Behörden auf der Insel Java warnen vor Lava – und vor pyroklastischen Strömen. Warum die gefährlich sind.

Er ist der aktivste Vulkan Indonesiens – und als wolle er diesen Status bestätigen, ist der Merapi wieder ausgebrochen. Der Vulkan schleuderte am frühen Dienstagmorgen Asche rund 6000 Meter hoch in den Himmel über der Insel Java.

In einem Radius von rund zehn Kilometern um den Vulkankegel regnete eine Mischung aus Asche und Sand auf die Orte hernieder. Der Krater liegt in der Nähe der Stadt Yogyakarta. Die Behörden veröffentlichten zunächst keinen Alarm. Vorübergehend wurde am Morgen jedoch der internationale Flughafen der Stadt Solo geschlossen, der etwa 40 Kilometer von dem Vulkan entfernt liegt.

„Es gab ein etwa fünf Minuten langes donnerndes Geräusch und ich konnte die Aschewolken von meinem Haus aus sehen“, sagte Jarmaji, ein Bewohner des Landkreises Boyolali.

Vulkan Merapi bricht aus – Behörden warnen vor besonderer Gefahr

Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, dem Merapi nicht näher als drei Kilometer zu kommen. Es bestehe Gefahr durch Lava und sogenannte pyroklastische Ströme. Das ist eine Mischung aus glühendem Gestein, heißem Gas und Asche. Diese pyroklastischen Ströme bewegen sich sehr viel schneller als Lavaströme – Anwohnern bleibt oft keine Zeit mehr, sich zu retten.

Der Merapi gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Bei seinem bislang letzten großen Ausbruch im Jahr 2010 waren mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Rund 280.000 Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen.

Indonesien mit seinen fast 130 Vulkanen liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. Auf der indonesischen Insel Bali brach im April vergangenen Jahres der Agung aus. Auch dieser Vulkan ist sehr aktiv.

Selbst in Deutschland gibt es noch aktiven Vulkanismus

Doch selbst in Deutschland gibt es noch aktive Vulkane. Im Februar vergangenen Jahres belegte eine Studie, dass der Eifel-Vulkan unter dem Laacher See in Rheinland-Pfalz noch brodelt. Unter dem See fülle sich eine Magmakammer, schrieben Geophysiker des Landeserdbebendienstes Baden-Württemberg.

An einem Uferbereich des Sees stiegen Gasblasen nach oben. Erdbeben hätten gezeigt, dass es Anzeichen dafür gebe, dass Magma aus dem Erdmantel in die Erdkruste aufsteigen könnte, schrieben die Forscher. Von einer akuten Bedrohung durch einen Vulkanausbruch gingen sie aber nicht aus. (afp/max)