Mülheim an der Ruhr. Unter den Buschbränden in Australien leiden auch viele Tiere. Koalas und Kängurus brauchen Hilfe. Die kommt jetzt aus der Nähstube.

In Australien brennen seit vielen Wochen riesige Flächen nieder, über eine Milliarde Tiere sollen bereits in den Flammen gestorben sein. Bilder von verkohlten Kängurus und Koalabären entsetzen Menschen auf der ganzen Welt. Auch der Mülheimerin Gertje Forlong sind diese Bilder sehr nahe gegangen. Besonders, weil sie und ihr Mann dort Verwandte haben. Forlong möchte auf eine besondere Art helfen.

„Mein Schwiegervater lebt in Neuseeland, unsere Cousinen und Cousins in Australien“, berichtet die 44-Jährige. „So viele Menschen haben ihre Häuser verloren, so viele arme Tiere mussten bereits sterben.“ Über die Verwandten informierte sie sich über die Situation vor Ort, an welchen Stellen sie helfen könnte. „Sie schrieben mir, dass vor allem Stoffbeutel für Koalas und Kängurus gebraucht werden“, berichtet Forlong, die seit sechs Jahren ein Atelier für Stoffe und Näharbeiten im Stadteil Mülheim-Saarn betreibt.

Facebook-Aufruf zur Hilfe für Australien

Über ihre Facebook-Seite rief sie ihre Freunde an die Nähnadeln: „Wir brauchen Beutel, damit kleine und verwaiste Tiere Ersatzbeutel bekommen. Auch um Brandwunden besser heilen zu lassen“, erklärt sie in ihrem Post. „Der Aufruf ist durch die Decke gegangen und wurde bereits 15.000 Mal geklickt“, freut sie sich. Mittlerweile haben sich nähende Helfer aus ganz Deutschland bei ihr gemeldet und nach Schnittmustern gefragt. „Diese Hilfsbereitschaft – das ist großartig.“