Berlin. Fünf Prinzen und Prinzessinnen gehören nicht mehr zum schwedischen Königshaus. Warum die Kinder aussortiert wurden und welche es traf.

Adel verpflichtet – und offenbar denkt der ein oder andere Royal, dass das gar nicht mal so gut ist. Zumindest ins schwedische Königshaus ist gerade genau deshalb Bewegung gekommen. Denn: Einige potenzielle Thronfolger wurden ihrer angeborenen Verantwortung gerade entbunden. Gleich mehrere Kinder sind ausgeschieden aus dem blaublütigen Reigen.

Welche Enkel des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf künftig nicht mehr offiziell dem Königshaus angehören, teilte der schwedische Hof am Montag mit. Der Schritt sei schon lange diskutiert worden, erklärte ein Vertreter des Königshauses. Einige Beobachter zeigten sich dennoch überrascht.

Die schwedische Zeitung „Expressen“ schrieb aber auch, die fünf betroffenen Königsenkel würden nun endlich von ihren royalen Fesseln befreit. Gleichzeitig stiegen die Anforderungen an Kronprinzessin Victoria und ihre beiden Kinder, Prinzessin Estelle und Prinz Oscar, meinte das Blatt.

Schwedens Königshaus wird schmaler: Diese Kinder sind raus

Bei der Entscheidung des Königs geht es um die Kinder von Prinzessin Madeleine und ihrem Mann, dem US-britischen Geschäftsmann Christopher O’Neill, sowie um die Kinder von Prinz Carl Philip und seiner Gattin Prinzessin Sofia. Sie sollen in Zukunft keine königlichen Amtsgeschäfte auf höchstem Niveau ausüben müssen und eher als Privatpersonen angesehen werden. Konkret handelt es sich um:

  • Prinz Alexander
  • Prinz Gabriel
  • Prinzessin Leonore
  • Prinz Nicolas
  • Prinzessin Adrienne

Sie sind allesamt zwischen einem und fünf Jahren alt. Sie werden zwar weiterhin der königlichen Familie angehören, dem Königshaus aber nicht mehr.

Ihre Herzogs- oder Herzoginnen-Titel dürfen die Kinder behalten, den Rang königlicher Hoheiten aber nicht. Auch die Apanage – eine Art Einkommen finanziert aus Steuergeldern für Mitglieder des Königshauses und für den Unterhalt royaler Anwesen – werde künftig entfallen, sagte der Vertreter des Hofes, Reichsmarschall Fredrik Wersäll, am Montag vor Journalisten.

Thronfolge ändere sich nicht – eine „natürliche Entwicklung“

Die Thronfolge ändert sich durch den Beschluss aber nicht. Denn für die Nachkommen vom ältesten Kind von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia, Kronprinzessin Victoria, ändert sich mit der Neuregelung nichts. Dass die Anzahl der Mitglieder des Königshauses in dieser Form verkleinert werde, zeige letztlich auch die Fürsorge des Königs für seine Enkel, urteilten schwedische Medien.

Der Entschluss des Königs sei bereits seit Jahren diskutiert worden, sagte Wersäll. Die beiden jüngeren Kinder des Königspaares, Madeleine und Carl Philip, seien der Ansicht, dass es sich um eine natürliche Entwicklung handele, fügte er hinzu. Sie selbst werden Medienberichten zufolge ihre Wohltätigkeitsarbeit fortsetzen und darüber hinaus offizielle Aufgaben erfüllen, wenn der König sie darum bittet.

Madeleine äußert sich bei Instagram positiv

Madeleine selbst äußerte sich positiv zu dem Entschluss ihres Vaters. Diese Veränderung für ihre Kinder Leonore, Nicolas und Adrienne sei von langer Hand geplant worden, schrieb sie auf Instagram. „Chris und ich denken, dass es gut ist, dass unsere Kinder jetzt eine größere Möglichkeit erhalten, um in Zukunft ihr eigenes Leben als Privatpersonen zu entwickeln.“

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Die Gesamtkosten des Königshauses dürften sich durch den Schritt nicht verringern, sagte Wersäll. Der Historiker Dick Harrison äußerte sich überrascht über die königliche Entscheidung: „Das ist ein unerwarteter Zug“, sagte Harrison dem schwedischen Sender SVT. Über die Hintergründe ließe sich nur spekulieren. Möglich sei, dass die Königsfamilie den Kindern ein ruhigeres Leben ermöglichen wolle.

Königin Silvia ist Ende vergangenen Jahres 75 geworden – sie ist eine schwedische Seele mit deutschem Kopf. Im gleichen Jahr bekam Madeleine Adrienne. Etwas älter ist der Nachwuchs von Sofia und Carl Philip vom Vorjahr. (ses/dpa)