Berlin. In dieser Woche wird's richtig heiß. Extreme Wetterlagen häufen sich weltweit. Wie Klimaforscher Hitzerekorde und Dürre beurteilen.

Extreme Trockenheit und Waldbrände. Temperaturen bis 40 Grad: Die Hitze kommt zurück nach Deutschland. Ist das noch ein normaler Sommer mit Sonnenschein und Badewetter, so wie ihn sich viele eigentlich wünschen? Oder sind Hitzeperioden, Trockenheit und Extremwetterlagen weltweit ein Grund zur Besorgnis? Schlägt der Klimawandel zu?

Schon im vergangenen Jahr kommentierte DWD-Vizepräsident Paul Becker: „Wir erleben die letzten Jahre eine Häufung klimatologischer Rekorde, die sich in der Summe nur mit dem Klimawandel erklären lassen.“ Der Mai 2018 war der wärmste Mai in Deutschland seit 1881. Zuvor hatte auch der April einen Rekord gebrochen.

Diesen Eindruck bestätigt auch Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK): „Hierzulande haben wir heute im Schnitt doppelt so viele Hitzetage mit einer Maximaltemperatur über 30 Grad als noch in den 80er Jahren. Die Hitzebelastung für den Menschen ist also gestiegen.“

Extreme Hitze: Anzeichen für Klimawandel - immer mehr Rekordwerte

"Wetterdaten zeigen, dass Hitzewellen und andere Wetterextreme in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen haben. Die heißesten Sommer in Europa seit dem Jahr 1500 unserer Zeitrechnung ereigneten sich alle seit der letzten Jahrhundertwende: 2018, 2010, 2003, 2016, 2002." Monatliche Hitzerekorde auf der ganzen Welt treten heute fünfmal häufiger auf, als es bei einem stabilen Klima der Fall wäre, erklärt er.

"Diese Zunahme der Hitzeextreme entspricht genau dem, was von der Klimawissenschaft als eine Folge der globalen Erwärmung vorhersagt wurde, die verursacht wird durch den steigenden Ausstoß von Treibhausgasen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas."

Je nach Ort zeigen sich unterschiedliche Wetter-Extreme

Mit der Häufung der Wetterrekorde nehme auch die Zahl der Extremereignisse wie Starkregenfälle, Überschwemmungen und Stürme zu, führte Becker damals weiter aus. Für die Zukunft erwarteten Experten seinen Angaben zufolge sogar noch eine weitere Zunahme solcher extremen Wetterlagen.

Vier Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Hitzschlag bei Hunden

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    In Schweden waren im Juni große Waldbrände wegen der Sommerhitze völlig außer Kontrolle geraten.
    In Schweden waren im Juni große Waldbrände wegen der Sommerhitze völlig außer Kontrolle geraten. © dpa | Maja Suslin

    Dabei zeigen sich die Extreme je nach Ort ganz unterschiedlich. Während beispielsweise Nordeuropa unter Hitze und Trockenheit leidet, können andernorts extreme Regenmengen herunterkommen. "Beides wird sich bei ungebremsten Klimawandel wohl weiter verstärken“, sagt Klimaforscher Peter Hoffmann gegenüber unserer Redaktion.

    Dass solche Extreme in Zukunft weniger werden, ist eher nicht abzusehen. Der „Trend wird sich sehr wahrscheinlich fortsetzen, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen unvermindert anhält“, heißt es in einer Stellungnahme des PIK von Anfang Juni.

    Nicht nur Menschen leiden unter der Hitze: Auch Tieren wie Eichhörnchen oder Igeln macht die Sommerhitze zu schaffen. Was Haustieren wie Hunden und Katzen bei der Hitze hilft, haben wir hier aufgelistet. Ist Zugluft wirklich ungesund? Hier klären wir die größten Hitze-Irrtümer auf.