Die „ZDF“-Hitparade feiert 50. Geburtstag. Zum Jubiläum sagen wir, wer am häufigsten Gast war und wie die Hitparade funktionierte.

Berlin An diesem Samstagabend feiert die ZDF-Hitparade ihren Geburtstag. Und der Sender feiert es mit einer Jubiläumsausgabe (20.15 Uhr). Doch wer sind die Gäste? Was ist die Geschichte der ZDF-Hitparade? Und warum hat sie Dieter Thomas Heck so bekannt gemacht?

Dieter Thomas Hecks Aufsager waren fast schon legendär: Zu jeder Show begrüßte er das Publikum mit den Worten: „Hier ist Berlin! Das Zweite Deutsche Fernsehen präsentiert Ihnen Ausgabe Nummer 1 der Hitparade!“ hat fast schon Legendenstatus.

Wann gab es die erste Hitparade?

Am 18. Januar 1969 flimmerte die erste Folge der Show über die deutschen Fernseher – mit Heck als Moderator. Die „ZDF-Hitparade“ hat große Schlagerstars hervorgebracht und das deutsche Fernsehen in mehreren Punkten revolutioniert.

Hitparade mit Gottschalk als Moderator

Und das feiert der Sender jetzt: Anlässlich des Jubiläums plant Entertainer Thomas Gottschalk mit dem Sender in Offenburg eine Samstagabendshow, sagte ein ZDF-Sprecher. Geplant ist sie am 27. April um 20.15 Uhr im ZDF.

Noch vor der Jubiläumsshow zeigt das ZDF auf dem Spartensender ZDFneo mehrere Wiederholungen der Kult-Show. In der Nacht von Freitag auf Samstag gibt es die Die ZDF-Kultnacht - Das Beste aus der „Hitparade“. Von 0.10 Uhr am Samstag werden Highlights aus der Schlagershow gezeigt.

ZDF-Hitparade im ZDF- das sind die Gäste

Zahlreiche Gäste kommen zu der besonderen Ausgabe der Hitparade im ZDF. Hier eine Auflistung einiger Gäste:

Howard Carpendale


  • Matthias Reim

  • Marianne Rosenberg

  • David Hasselhoff

  • Danyel Gérard

  • Heino, Nicole

  • Bernhard Brink,

  • Michael Holm

  • Wencke Myhre

  • Bonnie Tyler

  • Purple Schulz

  • Mike Krüger

  • Markus

  • Das System: So funktionierte die „Hitparade“

    Das Grundprinzip der Sendung war recht simpel: Künstler stellen ihre neuen Hits vor, die Zuschauer wählen ihren Liebling. Doch die Modalitäten änderten sich stetig. Mal wurde mit einer beliebigen Postkarte abgestimmt, mal mit einer Karte, die man beim ZDF bestellen musste. Später gab es dann Telefonabstimmungen.

    Zu Beginn konnten Künstler insgesamt drei Mal mit demselben Hit antreten, zum Schluss nur noch zweimal. Auch die Anzahl der Künstler pro Show variierte über die Jahre.

    Die Moderatoren: Dieter Thomas Heck, Victor Worms und Uwe Hübner

    Wer „Hitparade“ sagt, meint Dieter Thomas Heck. Wer Dieter Thomas Heck sagt, meint deutsches Nachkriegsfernsehen. Ohne den Moderator, der bürgerlich Carl-Dieter Heckscher hieß, hätte es viele Innovationen im TV nicht gegeben.

    Hecks typische Sprache brachte er 1969 aus dem Radio mit, wo er im Saarland bereits eine Hitparaden-Sendung moderiert hatte. Bis zum Januar 1985 moderierte Heck die Sendung. 2018 ist Dieter Thomas Heck im Alter von 80 Jahren gestorben.

    Heck agierte in einem aufgeräumten Studio, in dem nicht die Einrichtung, sondern Gäste und Gastgeber im Mittelpunkt standen. Er suchte den Kontakt zum Publikum und auch zu Mitarbeitern, die sich in anderen Shows hinter Theatervorhängen und der Kamera versteckten.

    Am deutlichsten wurde das beim Abspann, wenn Heck den Tonmann am großen Pult im Studio bat: „Rainer, fah’ ab“. Dabei stand Rainer mit seinem Tonpult symbolisch auch für Innovationen, wie etwa Soundeffekte oder das interaktive Element der Abstimmung über den besten Titel.

    Viktor Worms in der „ZDF-Hitparade“. Das undatierte Foto ist wohl 1986 entstanden.
    Viktor Worms in der „ZDF-Hitparade“. Das undatierte Foto ist wohl 1986 entstanden. © imago/United Archives | imago stock&people

    Auch nach Hecks Abschied blieb es innovativ: Nachfolger Viktor Worms und sein Team experimentierten mit anderen Abstimmungsmodi und erlaubten auch Songs, die nicht deutschsprachig waren. David Hasselhoff und Samantha Fox waren nun nach Michael Holm und Roland Kaiser zu sehen.

    Unter Worms wurde es Künstlern zudem erlaubt, mit Vollplayback zu singen. Allerdings brachte das nicht den erhofften Erfolg. Worms moderierte die „Hitparade“ von 19985 bis 1990.

    Uwe Hübner (Mitte) mit Nicole und Rekordgast Roland Kaiser im Jahr 2000.
    Uwe Hübner (Mitte) mit Nicole und Rekordgast Roland Kaiser im Jahr 2000. © imago/Scherf | imago stock&people

    Mit Uwe Hübner kehrte die „Hitparade“ ab 1990 zu ihren Wurzeln zurück: überwiegend deutschsprachige Titel, ab 1992 nur noch Live-Gesang und ein Abstimmungsmodus, der für alle Zuschauer einfach zu durchschauen war. Unter Hübner wurde somit wieder das Kernpublikum angesprochen: Fans des deutschen Schlagers.

    Bis wann gab es die Hitparade?

    Das Ende der Show konnte Hübner jedoch nicht aufhalten: Im Jahr 2000 wurde die Sendung eingestellt. Verantwortlicher Unterhaltungschef des ZDF zu dieser Zeit: ausgerechnet der ehemalige Moderator der Show Victor Worms.

    Die Künstler: Roland Kaiser kam am häufigsten in die „ZDF-Hitparade“

    Fast zum Inventar der Sendung gehörte Roland Kaiser. Er trat von allen Teilnehmern am häufigsten in der Show auf. In insgesamt 368 Shows war Roland Kaiser 67 Mal zu sehen, wie es in einer Biografie von Roland Kaiser heißt. Auf den weiteren Plätzen folgen: Chris Roberts (61 Auftritte), Bernhard Brink (58), Howard Carpendale (57), Michael Holm (53) und Nicole (51). Nicole wurde von den Zuschauern am häufigsten auf Platz 1 der Hitliste gewählt – und zwar 17 Mal.

    Heino (li.) mit Roland Kaiser in der Hitparade im Jahr 1984.
    Heino (li.) mit Roland Kaiser in der Hitparade im Jahr 1984. © imago/teutopress | imago stock&people

    Unter den meistgesuchten Künstlern bei Google im Zusammenhang mit der Hitparade findet sich übrigens eine Band, die gar nicht so häufig dort zu sehen war. Die Flippers werden zwar offensichtlich von Internetnutzern damit in Verbindung gebracht, landen aber nicht mal unter den „Top 40“ der häufigsten Auftritte. Vielleicht waren es aber einfach die bunten Anzüge der Band, die bei den 19 Auftritten so in Erinnerung blieben.

    Die Adressen: Nicht alle Künstler wohnten in einem Haus

    Während der Auftritte von Bern Clüver, Wolfgang Petry und Katja Ebstein wurden immer wieder Adressen eingeblendet. Viele Zuschauer hielten dies für die Adresse der Künstler. Skeptisch wurden sie erst als ein und dieselbe Adresse bei mehreren Sängern auftrat.

    Tatsächlich handelte es sich bei den Adressen um Daten der Plattenfirma oder des Managements der jeweiligen Interpreten. Dort konnten Zuschauer dann Autogrammkarten bestellen oder ihrem Idol einen Brief zukommen lassen.

    Wann ist Dieter Thomas Heck geboren?

    Dieter Thomas Heck ist am 29. Dezember 1937 geboren.