Catania. Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist ausgebrochen. Die Beben schwächen sich langsam ab. Italiens Regierung hat Soforthilfen freigegeben.

Am Montag war der Vulkan Ätna auf Sizilien ausgebrochen – am Mittwochmorgen dann hatte ein Beben der Stärke 4.8 die Region um Catania am südöstlichen Fuß des Vulkans erschüttert. Nun reagiert die italienische Regierung. Sie hat für die betroffenen Gebiete den Notstand ausgerufen.

Das Kabinett machte bei seiner Sitzung am Freitagabend Soforthilfen in Höhe von 10 Millionen Euro frei. Damit zeige die Regierung in konkreter Form, dass sie den Betroffenen nah sei, erklärte Regierungschef Giuseppe Conte auf Twitter.

Spannung im Ätna-Untergrund noch nicht abgebaut

Die Erdbeben rund um den Ätna schwächten sich derweil ab. „Wir können aber nicht unbesorgt sein“, solange noch Beben registriert werden, sagte der Geologe Marco Neri vom italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Denn die Beben in etwa zwei Kilometer Tiefe deuten dem Vulkan-Experten zufolge daraufhin, dass sich die von der Magma ausgehende Spannung im Untergrund noch nicht abgebaut hat.

In der Nacht zu Mittwoch hatte eine Serie von Beben die Bewohner rund um den Vulkan aufgeschreckt. Der heftigste Erdstoß wurde mit einer Stärke von 4,8 gemessen. Er sorgte für Schäden an Gebäuden in der Nähe der Hauptstadt Catania. Der Zivilschutzbehörde seien Schäden an 1600 Wohnungen gemeldet worden, hieß es.

Sizilien: Erdbeben der Stärke 4,8

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    Mehr als 400 Menschen waren vorübergehend obdachlos. Es gab 28 Verletzte, darunter laut Behördenangaben aber keine lebensbedrohlichen Fälle.

    Flughafen von Catania musste geschlossen werden

    Der Ätna gehört zu den aktivsten Vulkanen in Europa. Er hatte seit dem 23. Dezember Aktivität gezeigt, an Heiligabend war er schließlich ausgebrochen. Unter Sizilien taucht die afrikanische unter die europäische Erdplatte ab, was auch zu Beben führt.

    Es gab mehrere Eruptionen. Berichte über Verletzte durch den Ausbruch gab es nicht. Dichte Rauchwolken waren an der Spitze des 3300 Meter hohen Berges zu sehen.

    Italienische Freiwillige des Zivilschutzes sammeln sich in der Nähe der stark beschädigten Kirche Maria Santissima, während Rauchfahnen aus dem Vulkan Ätna austreten.
    Italienische Freiwillige des Zivilschutzes sammeln sich in der Nähe der stark beschädigten Kirche Maria Santissima, während Rauchfahnen aus dem Vulkan Ätna austreten. © dpa | Salvatore Allegra

    Der Flughafen von Catania an der Ostküste der italienischen Insel musste geschlossen werden. Seit Montag erschüttern immer wieder Beben die Region. Bereits am Montag wurden 130 solcher Stöße gemessen. Die schwersten Erschütterungen hatten eine Stärke von 4,0, wie das nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mitteilte.

    Durch die Eruption des Ätna habe sich am Vulkan ein zwei Kilometer langer Spalt aufgetan, aus dem sich Lava ergoss, erklärte INGV am Dienstag. In der Gemeinde Zafferana Etnea ging Ascheregen nieder.

    Zuletzt hatte der Ätna im August Lava gespuckt. Ausbrüche wie jetzt kommen immer wieder beim Ätna vor. Den letzten größeren Ausbruch gab es im Winter 2017, ein BBC-Team konnte dabei sogar eine Lava-Explosion auf dem Ätna filmen. (bekö)