Hamburg. Nicht nur in den USA gilt der Adirondack Chair als Möbelikone. Auch in Hamburg erweist er sich als echter Exportschlager mit Potential.

Christof Kroczek hätte nie gedacht, dass sich in seinem Leben mal alles um Stühle drehen wird – und dass er München gegen Hamburg eintauschen würde.

Es war dann aber ein Strandspaziergang mit seinem damals zehnjährigen Sohn, der die Wende brachte. Beide stellten fest: Leben am Wasser ist gut! Und am besten spiegelt dieses Lebensgefühl der Adirondack Chair wider, 1903 vom US-Amerikaner Thomas Lee entworfen und bei uns im Norden als „Alster- oder Hummelstuhl“ bekannt.

Christof Kroczek zog von München nach Hamburg und gründete das Label BeSeaside.
Christof Kroczek zog von München nach Hamburg und gründete das Label BeSeaside. © BeSeaside - Hamburg | Beseaside Hamburg

Seitdem vertreibt der Betriebswirt mit Wurzeln in der Logistikbranche über sein dafür gegründetes Label „BeSeaside“ – es bedeutet so viel wie „am Meer sein“ – das Möbel aus Holz.

Was ihn daran so fasziniert? „Es ist eine Mischung aus Stuhl und Liege. Wer es sich dort bequem gemacht hat, möchte einfach sitzen bleiben!“, sagt der 46-Jährige.

Diverse Varianten sind angedacht

Und weil solche Momente gern auch mal geteilt werden, hat er zusammen mit seinem Partner, der Firma Schädlich Möbeldesign aus Kiebitzreihe bei Elmshorn, passend dazu jetzt auch eine Hummelbank entworfen.

„Die Resonanz auf der Home & Garden war super“, freut sich der Wahl-Hamburger. Aktuell gebe es Überlegungen, die Bank, die er ebenso wie die Stühle in Eiche, Robinie, Teak und in diversen Oberflächen und Farben anbietet, mit einer Art faltbarem Verdeck zu versehen. „Quasi als lässige Alternative zum Strandkorb“, verrät Kroczek.

Die Hummelbank erlaubt traute Zweisamkeit im Freien.
Die Hummelbank erlaubt traute Zweisamkeit im Freien. © BeSeaside | BeSeaside

Außerdem angedacht: ein „Starlight“ - ein Adirondack Chair mit Lichtelementen. „Damit ein perfektes Weihnachtsgeschenk“, sagt er augenzwinkernd.

Längst gibt es nämlich Kunden, die sich die Stühle auch ins Haus stellen. „Kein Problem. Wir bieten den Hummelstuhl ab Herbst auch mit Plüsch und/oder Lederschale an, und jetzt schon mit Fußbank“, sagt Kroczek.

Eines der Möbel hat er unlängst nach Paris geliefert. „Als sich herausstellte, dass der Stuhl nicht in den Aufzug beziehungsweise durch die Türe passte, wurde das gute Stück per Flaschenzug an der Hausfassade entlang in die achte Etage gezogen“, erzählt er.

Der Hummelstuhl aus Hamburg erweist sich damit als echter Exportschlager. Getoppt werden solche Erfolge durch Aufträge, in denen das Bezirksamt Eimsbüttel und die Stadt Lüneburg mehrere solcher Chairs – auch Park- oder Strahlensessel genannt – ordert.

„Kunden aus Düsseldorf bestellen sie übrigens immer in Weiß, so wie sie an der Alster stehen“, erzählt Kroczek. „Und ein Kunde hat unlängst geschrieben: ‚Wir würden gern ein Stück Hamburg nach Tecklenburg holen.‘“