Berlin. Die Mini-Serie „Big Little Lies“ hat große Stars und viele Preise. Jetzt kann man das ausgezeichnete TV-Drama auf DVD verschlingen.

Schillernde Hollywood-Stars wie Nicole Kidman und Reese Witherspoon, schöne Bilder und hässliche Geheimnisse: Die Mini-Serie „Big Little Lies“ (Große kleine Lügen) des US-Bezahlsenders HBO hat viele Zutaten für Premium-Fernsehen. Wenige Wochen nach der Auszeichnung mit acht Emmys ist die hochgelobte Produktion jetzt in Deutschland auf DVD und Blue Ray erschienen (Warner).

Wir sind zwar in Kalifornien, aber entspannt ist hier gar nichts. Kein Wunder, wer in Glashäusern sitzen und mit Blick auf den grandiosen Pazifik am Wein nippen will, muss viel Geld verdienen. Oder dem Gatten, der viel Geld verdient, eine attraktive Frau und den Kindern eine Turbo-Helikopter-Mutter sein.

Reese Witherspoon als Helikopter-Mama, Nicole Kidman geheimnisvoll

Keine läuft so sehr auf Hochtouren wie Madeline (Reese Witherspoon): Zum zweiten Mal verheiratet tut die Wahl-Blondine alles, um die schwer pubertierende 16-Jährige aus erster Ehe und eine hochintelligente, gerade eingeschulte Sechsjährige im Zaum zu halten. Die ständigen Treffen mit ihrem Ex-Mann und dessen neuer, glücklicher Familie schlagen Madeline aufs Gemüt, da scheint auch der sehr erfolgreiche und liebevolle neue Mann (Adam Scott) kaum gegen zu helfen.

Das sieht bei Madelines Freundin Celeste (Nicole Kidman) sehr viel angenehmer aus: Deren Haus ist schicker, der Mann (mit sehr dunklen Seiten: Alexander Skarsgard) auch, die hübschen, gerade eingeschulten Zwillingsjungen niedlich, der Ausblick aufs Meer vor Monterey genauso malerisch. Celeste hat ihre hochkarätige Anwältinnen-Karriere fürs Muttersein auf Eis gelegt und lächelt jetzt zwischen Designer-Möbeln. Kann doch alles nicht wahr sein, lästern die anderen Erste-Klasse-Eltern, ein Haufen Geld, eine schöne Frau, ein jüngerer Mann und dazu offenbar noch aufregender Sex...

Dass am Ende jemand stirbt, ist von Anfang an klar

Zu schön um wahr zu sein, genau. Dass am Ende jemand tot ist, ist von Anfang an klar. Wer das ist – und wer die Schuld trägt – wird erst in der finalen siebten Folge der Mini-Serie klar. Eigentlich geht es in den 356 Serien-Minuten auch gar nicht darum, wer wen ermordet hat – um Schuld dagegen schon.

Die Bilder sehen zwar sehr nach Lifestyle-Porno auf Instagram aus, aber „Big Little Lies“ hat mehr zu bieten. Zum Beispiel starke Rollen für Frauen über 40, auch wenn die am besten weit jünger aussehen, als sie sind. Witherspoon spielt den hyperaktiven Mutter-Tornado Madeline mit den beißenden Ansichten facettenreich, ebenso wie Kidman die geheimnisvoll-zurückhaltende Celeste, die die brutalen Seiten ihres Lebens unter der Hochglanz-Oberfläche verbirgt.

Immer wieder geht es um Schuldgefühle

Serien-Autor und -Produzent David E. Kelley („Ally McBeal“, „Boston Legal“) hat den Roman der Australierin Liane Moriarty fürs Fernsehen umgeschrieben, Jean-Marc Vallée setzte die Geschichte, in der die Männer (starke) Nebenrollen spielen, in Szene. Immer wieder geht es um Schuldgefühle – von Madeline, die findet, dass sie außer dem Muttersein wenig erreicht hat; von Celeste, der das Muttersein nicht genug ist; von Renata (großartig unsympathisch: Laura Dern), die den Spitzenjob nicht fürs Muttersein aufgegeben hat und von der jungen Jane (zerrissen: Shailene Woodley), die versucht,vor ihrer Vergangenheit zu fliehen und weiß, dass ihr Sohn von ihrem Posttraumatischen Stress-Syndrom in Mitleidenschaft gezogen wird.

Noch stärker wäre „Big Little Lies“, wenn die Geschichte ein bisschen fokussierter erzählt würde: Der rote Krimi-Faden, der sich durch die sieben Episoden zieht, ist eigentlich am wenigsten interessant – aber möglicherweise notwendig, um eine solche Serie finanziert zu bekommen. Das Thema der (häuslichen) Gewalt gegen Frauen und ihrer Folgen ist allerdings noch selten in Mainstream-Produktionen so ausführlich behandelt worden. Das und die starken Leistungen der Schauspielerinnen machen das Drama sehr sehenswert – und neugierig auf eine mögliche zweite Staffel.

Nicole Kidman und ihre stärksten Rollen

Die australische Schauspielerin Nicole Kidman ist heute eine der berühmtesten Schauspielerinnen Hollywoods. 1989 glänzte sie bereits in dem Kammer-Thriller „Todesstille“ an der Seite von Billy Zane (r.) und Sam Neil. In dieser Fotostrecke zeigen wir weitere Fernseh- und Kinomomente Kidmans.
Die australische Schauspielerin Nicole Kidman ist heute eine der berühmtesten Schauspielerinnen Hollywoods. 1989 glänzte sie bereits in dem Kammer-Thriller „Todesstille“ an der Seite von Billy Zane (r.) und Sam Neil. In dieser Fotostrecke zeigen wir weitere Fernseh- und Kinomomente Kidmans. © imago/EntertainmentPictures | imago stock&people
„Tage des Donners“: Mit diesem Film gelang Kidman 1990 der internationale Durchbruch und Hollywood wurde auf die große Roothaarige aufmerksam. Während der Dreharbeiten lernte sie ihren späteren Ehemann Tom Cruise kennen.
„Tage des Donners“: Mit diesem Film gelang Kidman 1990 der internationale Durchbruch und Hollywood wurde auf die große Roothaarige aufmerksam. Während der Dreharbeiten lernte sie ihren späteren Ehemann Tom Cruise kennen. © imago/United Archives | imago stock&people
Für ihre Rolle der Drew Preston in dem US-amerikanischen Gangsterfilm „Billy Bathgates“ gab es 1992 eine Golden Globe-Nominierung. Spielpartner war unter anderem Dustin Hoffmann.
Für ihre Rolle der Drew Preston in dem US-amerikanischen Gangsterfilm „Billy Bathgates“ gab es 1992 eine Golden Globe-Nominierung. Spielpartner war unter anderem Dustin Hoffmann. © imago/United Archives | imago stock&people
In dem aufwändig inszenierten Siedlerepos „In einem fernen Land“ von 1992 spielte Kidman erneut an der Seite von Tom Cruise.
In dem aufwändig inszenierten Siedlerepos „In einem fernen Land“ von 1992 spielte Kidman erneut an der Seite von Tom Cruise. © imago/United Archives | imago stock&people
„Batman Forever“ aus dem Jahr 1995 mit Kidman, Val Kilmer, Tommy Lee Jones, Jim Carrey und Chris O`Donnel.
„Batman Forever“ aus dem Jahr 1995 mit Kidman, Val Kilmer, Tommy Lee Jones, Jim Carrey und Chris O`Donnel. © imago/United Archives | imago stock&people
„Portrait of a Lady“: Kidman und John Malkovich spielten in dem US-amerikanisch-britischen Filmdrama die Hauptrollen.
„Portrait of a Lady“: Kidman und John Malkovich spielten in dem US-amerikanisch-britischen Filmdrama die Hauptrollen. © imago/United Archives | imago stock&people
„Eyes Wide Shut“ von 1999 war Stanley Kubricks letzter Film und der dritte mit dem Gespann Kidman/Cruise.
„Eyes Wide Shut“ von 1999 war Stanley Kubricks letzter Film und der dritte mit dem Gespann Kidman/Cruise. © imago/EntertainmentPictures | imago stock&people
Das Paar war von 1990 bis 2001 verheiratet.
Das Paar war von 1990 bis 2001 verheiratet. © imago/United Archives | imago stock&people
 „Moulin Rouge“: Nicole glänzte an der Seite von Ewan McGregor in dem Musical-Filmdrama von 2001.
„Moulin Rouge“: Nicole glänzte an der Seite von Ewan McGregor in dem Musical-Filmdrama von 2001. © imago/United Archives | imago stock&people
„The Others“ ist ein Mystery- und Psychothriller aus dem Jahr 2001. Kidman wurde für ihre schauspielerische Leistung ein weiteres Mal mit dem Golden Globe Award nominiert.
„The Others“ ist ein Mystery- und Psychothriller aus dem Jahr 2001. Kidman wurde für ihre schauspielerische Leistung ein weiteres Mal mit dem Golden Globe Award nominiert. © imago stock&people | imago stock&people
„The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (2002): Kidman gewann den Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für ihre Darstellung der Virgina Woolf.
„The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (2002): Kidman gewann den Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für ihre Darstellung der Virgina Woolf. © imago/United Archives | imago stock&people
„Dogville“ von Lars von Trier: In dem Filmdrama von 2003 ...
„Dogville“ von Lars von Trier: In dem Filmdrama von 2003 ... © imago stock&people | imago stock&people
... spielte Nicole Kidman die junge Grace Margaret Mulligan.
... spielte Nicole Kidman die junge Grace Margaret Mulligan. © Les Films du Losange | Les Films du Losange
In dem Filmdrama „Der menschliche Makel“ (2003) überzeugt Kidman an der Seite von Anthony Hopkins.
In dem Filmdrama „Der menschliche Makel“ (2003) überzeugt Kidman an der Seite von Anthony Hopkins. © imago stock&people | imago stock&people
„Unterwegs nach Cold Mountain“ mit Jude Law aus dem Jahr 2003.
„Unterwegs nach Cold Mountain“ mit Jude Law aus dem Jahr 2003. © imago/United Archives | imago stock&people
„Die Dolmetscherin“: In dem Thriller von Sydney Pollack sind Kidman und Sean Penn in den Hauptrollen zu sehen.
„Die Dolmetscherin“: In dem Thriller von Sydney Pollack sind Kidman und Sean Penn in den Hauptrollen zu sehen. © Mars Distribution | Mars Distribution
„Fell – Eine Liebesgeschichte“: In dem Filmdrama von 2006 spielt Kidman die amerikanische Fotografin Diane Arbus.
„Fell – Eine Liebesgeschichte“: In dem Filmdrama von 2006 spielt Kidman die amerikanische Fotografin Diane Arbus. © imago stock&people | imago stock&people
„Australia“: In dem monumentalen Melodram spielt Kidman...
„Australia“: In dem monumentalen Melodram spielt Kidman... © imago/EntertainmentPictures | imago stock&people
... an der Seite von Hugh Jackman.
... an der Seite von Hugh Jackman. © imago stock&people | imago stock&people
„Königin der Wüste“: Die Filmbiografie des deutschen Regisseurs Werner Herzog aus dem Jahr 2015 basiert auf dem Leben der britischen Historikerin Gertrude Bell – gespielt von Kidman.
„Königin der Wüste“: Die Filmbiografie des deutschen Regisseurs Werner Herzog aus dem Jahr 2015 basiert auf dem Leben der britischen Historikerin Gertrude Bell – gespielt von Kidman. © PROKINO
„Die tausend Seiten einer Freundschaft“ aus dem Jahr 2016.
„Die tausend Seiten einer Freundschaft“ aus dem Jahr 2016. © Marc Brenner | Marc Brenner
„Lion – Der lange Weg nach Hause“: Kidman überzeugt in dem US-amerikanischen Filmdrama als Adoptivmutter.
„Lion – Der lange Weg nach Hause“: Kidman überzeugt in dem US-amerikanischen Filmdrama als Adoptivmutter. © Marc Rogers | Marc Rogers
„How to Talk to Girls at Party“: Der britisch-US-amerikanischen Science-Fiction-Film feierte im Mai 2017 auf den Filmfestspeilen von Cannes seine Premiere. Kidman ist in der Hauptrolle von Queen Boadicea zu sehen.
„How to Talk to Girls at Party“: Der britisch-US-amerikanischen Science-Fiction-Film feierte im Mai 2017 auf den Filmfestspeilen von Cannes seine Premiere. Kidman ist in der Hauptrolle von Queen Boadicea zu sehen. © ARP Sélection | ARP Sélection
„Die Verführten“ erzählt von einer Mädchenschule während des Bürgerkrieges 1864. Als die Schule einen verletzten Soldaten aufnimmt (Colin Farrell), buhlen die Frauen und jungen Mädchen um seine Aufmerksamkeit. Nicole Kidman spielt die Rolle der Schulleitern, daneben sind auch Kirsten Dunst und die Jungschauspielerin Elle Fanning zu sehen. Das Filmdrama wurde von Oscarpreisträgerin Sofia Coppola verfilmt und hatte im Juni 2017 Deutschlandpremiere.
„Die Verführten“ erzählt von einer Mädchenschule während des Bürgerkrieges 1864. Als die Schule einen verletzten Soldaten aufnimmt (Colin Farrell), buhlen die Frauen und jungen Mädchen um seine Aufmerksamkeit. Nicole Kidman spielt die Rolle der Schulleitern, daneben sind auch Kirsten Dunst und die Jungschauspielerin Elle Fanning zu sehen. Das Filmdrama wurde von Oscarpreisträgerin Sofia Coppola verfilmt und hatte im Juni 2017 Deutschlandpremiere. © dpa | Ben Rothstein
Für ihre Rolle in der HBO-Miniserie „Big Little Lies“ mit Reese Witherspoon (M.) und Shailene Woodley (l.) wurde Kidman im September 2017 mit einem Emmy als „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet.
Für ihre Rolle in der HBO-Miniserie „Big Little Lies“ mit Reese Witherspoon (M.) und Shailene Woodley (l.) wurde Kidman im September 2017 mit einem Emmy als „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet. © HBO/Warner Bros. | HBO
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