Palma. Schon wieder Stress mit Neonazis auf Mallorca: Sie sollen am Pool rechtsradikale Lieder gehört und so Gästen Angst eingejagt haben.

Nach dem Eklat im Ballermann-Kultlokal „Bierkönig“ haben deutsche Neonazis auf Mallorca nach Medienberichten erneut für Ärger gesorgt. Die Männer hätten in einem Hotel am Pool rechtsradikale Lieder gehört und den Gästen Angst eingejagt, berichtete das Wochenblatt „Mallorca Zeitung“ („MZ“) am Freitag in der Onlineausgabe unter Berufung auf Augenzeugen. Der Direktor des Hotels sagte der „MZ“, die Polizei sei gekommen und habe mit den Männern gesprochen. Weitere Zwischenfälle habe es nicht gegeben.

Die etwa 15-köpfige Gruppe, die nach Polizeiangaben den „Hammerskins“ angehört, hatte am vergangenen Freitag während eines Konzerts der Sängerin Mia Julia im „Bierkönig“ randaliert. Sie rollten eine Reichskriegsflagge aus, skandierten „Ausländer raus!“, belästigten Frauen und pöbelten auch einen dunkelhäutigen Mann an.

13 Verdächtige identifiziert, aber nicht festgenommen

Die spanischen Behörden ermitteln wegen „Verletzung der Grundrechte“. Wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte, handelt es sich um Hassdelikte, die mit bis zu vier Jahren Haft bestraft werden können. 13 der Verdächtige seien identifiziert, aber nicht festgenommen worden.

Ein Urlauber aus Berlin erzählte der „MZ“, die Männer, die unter anderem Hakenkreuz-Tätowierungen tragen, hätten jetzt in ihrem Hotel auch für Unruhe gesorgt. Einige Hotelgäste baten den Angaben zufolge um Verlegung in eine andere Unterkunft. (dpa)