Berlin. Die Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtsfeiern in Firmen. Wer dabei nicht negativ auffallen will, sollte einige Regeln beachten.

Auf Firmen-Weihnachtsfeiern benehmen sich Chefs und Arbeitnehmer oft so, wie das ganze Jahr über nicht. Im besten Fall sorgt das für ausgelassene Partystimmung, doch im schlimmsten Fall führt dies auch zum Ende der Karriere. Mit dem folgenden Party-Knigge dürfte letzteres aber nicht passieren:

Soll ich überhaupt zur Feier gehen?

Eine Verpflichtung zur Weihnachtsfeier zu gehen, gibt es für den Arbeitnehmer nicht. Aber es kann sich lohnen, auch mal in lockerer Atmosphäre mit anderen Kollegen oder dem Chef ins Gespräch zu kommen. Und ganz praktisch gedacht: es gibt meist kostenloses Essen und Trinken.

Wie viel darf ich trinken?

Genau bei den kostenlosen Getränken wird die Party mit der Firma zum Problem. Ein Schlückchen Sekt beim Empfang, ein paar Gläschen Wein zum Essen und noch einen Schnaps zum Verdauen. Und schon lallt der ein oder andere seinen Vorgesetzten an oder tritt in ein anderes Fettnäpfchen. In solchen Fällen kann man mehr tun, als nur hoffen, dass ein anderer Kollege noch mehr getrunken hat. Und zwar nach Hause gehen.

„So bewahrt man sich vor einem vielleicht noch viel peinlicheren Auftritt“, sagt Sabine Walch von der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK). Wenn es dafür schon zu spät ist und man nicht mehr der Gesprächspartner, sondern Gesprächsthema ist, sollte man am nächsten Tag den Kollegen bei der Einordnung des Vorfalls helfen und klarmachen, dass es ein Ausrutscher war.

Darf auf Weihnachtsfeiern geduzt werden?

Die Ansprache von Kollegen auf Weihnachtsfeiern ist keine andere als die im Büro. Wen man bisher gesiezt hat, sollte man nicht spontan duzen. Das kann bei lockerer Stimmung aber trotzdem immer mal wieder passieren.

„Dann hilft nur noch, den Ausrutscher zu kaschieren und ganz schnell wieder auf das ‘Sie’ überzugehen“, sagt Agnes Jarosch. Denn auch auf Weihnachtsfeiern gelte: Der Chef bietet dem Mitarbeiter das „Du“ an, nicht umgekehrt.

Was mache ich, wenn mich der Chef beim Lästern überrascht?

In einer kleinen Runde mit guten Kollegen wähnen Sie sich nach ein paar Bier in Sicherheit und lästern ordentlich über den geizigen Chef ab. Plötzlich merken sie, dass er seit kurzem hinter Ihnen steht.

Ein schneller Themenwechsel hilft da nicht weiter, sagt Imme Vogelsang von Etikette Trainer International (ETI). Konfrontation heißt das Zauberwort, am besten bei einem Vier-Augen-Gespräch. „Und das nicht erst am nächsten Tag“, empfiehlt die Etikett-Trainerin. Nur so könne man die Sache aus der Welt schaffen ohne peinliche Ausweichmanöver später im Büro.

Ich habe mit dem Chef geknutscht. Was mache ich jetzt?

Auf Weihnachtsfeiern kommt es immer wieder zu Annäherungen zwischen Kollegen. Doch gerade das Verhältnis zwischen Chef und Angestellten ist dabei heikel. Noch heikler wird es, wenn man mit dem Chef oder der Chefin Zärtlichkeiten austauscht. Hier sollte man im Nachhinein von einem Vier-Augen-Gespräch absehen, empfiehlt Etikette-Trainerin Vogelsang.

Am besten sei es, am nächsten Morgen so zu tun, als sei nichts gewesen, damit keiner sein Gesicht verliert. „Es ist besser, erstmal abzuwarten, wie sich der Chef oder die Chefin verhält“, sagt Vogelsang.

Wieso sind Michael-Jackson-Imitationen meist keine gute Idee?

Richtig fröhlich wird es, wenn der DJ oder die Band die Tanzfläche freigeben. Während einige Kollegen noch verschämt am Rand stehen und beobachten, lassen es andere auf dem Parkett gleich richtig krachen. Denn wo sonst kann man seinen Michael-Jackson-Moonwalk oder den Hüftschwung à la Shakira schon zeigen?

Was in Musikvideos oder vielleicht auch vor dem Spiegel gut aussieht, kommt auf Weihnachtsfeiern aber meistens nicht so gut an. Für peinliche Tanzeinlagen muss man sich trotzdem nicht bei der kompletten Belegschaft entschuldigen, wie Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat erklärt. Außer man hat nicht nur sich, sondern auch jemand anders damit blamiert. „Zum Beispiel, wenn man Kollegen oder Kolleginnen angetanzt hat“, sagt die Benimm-Expertin. Dann sollte man vielleicht das Gespräch suchen.

Wie man es definitiv nicht macht

Der Kinofilm „Office Christmas Party“ mit Jennifer Aniston zeigt aktuell, wie man es auf keinen Fall bei einer Weihnachtsfeier im Betrieb angehen sollte. Schon nach dem Ansehen des Trailers wird deutlich, was zu viel Alkohol und dumme Ideen bedeuten können.

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(dpa/ac)