Washington. Mike Pence gilt als volksnah, souverän, erfahren. Seine Kariere begann der künftige US-Vizepräsident als Moderator einer Radioshow.

Die einen nennen es Langmut und Würde, andere sprechen von Opportunismus und Selbstverleugnung. Wie dem auch sei. Im Wahlkampf hatte Mike Pence immer dann die heikelsten Augenblicke zu meistern, wenn man ihm ansah, wie schwer es ihm fiel, die Eskapaden und Ausraster von Donald Trump nachträglich zu verteidigen.

Nur ganz selten, etwa beim Sex-Video-Skandal, stellte er sich öffentlich gegen den Mann, der mit ihm vor allem die ultrakonservativ und religiös grundierten Wähler im Mittleren Westen ansprechen wollte.

Erfolgreich. Pence ist am Ziel: „Veep“ im White House. Vize-Präsident an der Seite des designierten Präsidenten Donald J. Trump. Der freundliche Mann wird sich noch des Öfteren kneifen müssen. Vor vier Monaten war sein Karrieresprung unwahrscheinlich.

Mike Pence stammt aus Kleinstadt

Mike Pence, 57 Jahre alt, verheiratet, stammt aus der Kleinstadt Columbus im Mittleren Westen. Sein Vater besaß mehrere Tankstellen. Das Weltbild des späteren Gouverneurs von Indiana, der sich zu den wiedergeborenen Christen zählt, hat sich hier geformt. Pence ist für die traditionelle und damit gegen die Homo-Ehe. Er ist gegen Schwangerschaftsabbrüche. Und gegen jede Einschränkung religiöser Freiheit.

Das sind die US-Präsidenten seit 1945

Der Republikaner Donald Trump ist zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden und somit der Nachfolger von Barack Obama. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“ Amerika wollte den Wandel. Der Drang nach etwas Neuem war nach acht Jahren Barack Obama größer als die Angst vor dem unberechenbaren Narziss aus New York.
Der Republikaner Donald Trump ist zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden und somit der Nachfolger von Barack Obama. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“ Amerika wollte den Wandel. Der Drang nach etwas Neuem war nach acht Jahren Barack Obama größer als die Angst vor dem unberechenbaren Narziss aus New York. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Barack Obama war von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der USA – der erste afro-amerikanische Regierungschef der Vereinigten Staaten. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Barack Obama war von 2009 bis 2017 der 44. Präsident der USA – der erste afro-amerikanische Regierungschef der Vereinigten Staaten. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. © imago/UPI Photo | imago stock&people
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden.
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden. © imago stock&people | imago stock&people
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand.
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand. © imago stock & people | imago stock & people
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte.
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989.
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989. © imago stock & people | imago stock & people
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte.
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt.
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt. © imago stock&people | imago stock&people
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte.
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt.
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt. © imago stock & people | imago stock & people
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen.
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa.
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf.
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf. © imago stock&people | imago stock&people
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Anders als Trump vertritt der akkurat frisierte, weißhaarige Mann seine beinharten Ansichten mit einer sonoren Beiläufigkeit, die er sich in zehn Jahren als Moderator einer erfolgreichen politischen Radiosendung antrainiert hat. Und mit einem manchmal etwas zu verkniffenen Lächeln.

Christ, Konservativer und Republikaner

Pence kennt den Washingtoner Betrieb, den er für „kaputt“ hält, aus eigener Anschauung. Er saß zwölf Jahre im Abgeordnetenaus. Großtaten, innovative Ideen oder Skandale verbinden sich nicht mit seinem Namen. „Er schwamm mit im Pulk“, formulierte ein Leser des Magazins „Politico“.

Pence hält viel von Selbstkontrolle. Als sein Wahlkampf-Flieger vor kurzem bei einer ruppigen Landung in New York ins Gras rutschte und die Fernsehstationen hyperventilierten, blieb der dreifache Vater bescheiden, bedankte sich beim lieben Gott und den vielen Helfern. Ganz im Sinne seines Lebensmottos: „Ich bin Christ, Konservativer und Republikaner, und zwar in dieser Reihenfolge.“

Pence war erst Anhänger von Ted Cruz

Wie Pence sich die Gunst Trumps erworben hat, ist bis heute Gegenstand von Spekulationen. Am hartnäckigsten hält sich diese: Er ist solide, leise, nicht darauf aus, groß eigenes Profil zu erlangen. Keine Gefahr also für den Egomanen Trump, der am Ende jeder Bühne für sich allein beansprucht.

Mike Pence, früher im Sammelbecken der Republikaner-internen Tea Party zu finden, war im Wahlkampf erst Anhänger des texanischen Senators Ted Cruz und wechselte erst spät ins Trump-Lager. Mit seiner honorigen Art, die Angriffe unterhalb der Gürtellinie nicht vorsieht, verleiht Pence der Szenerie das, was seinem Chef fehlt: Dezenz.

Seine Weltunerfahrenheit, Pence ist ein Landei, schränkt seinen Verwendungszweck im Amt etwas ein. Dafür kann er charmant die Wahrheit biegen. Bei einem Auftritt im kalifornischen Simi Valley sagte er im Sommer: „Ronald Reagan hat den Amerikanern die Wahrheit gesagt. So wie Donald Trump es heute tut.“ In der ersten R eihe mussten sich mehrere Gäste auf die Lippen beißen. Pence steht in der Pflicht seine Kritiker zu widerlegen.

US-Vize: Der Vorbild-Republikaner Mike Pence

Der Stellvertreter, der dem Präsidenten das Rampenlicht überlässt: Bereits im Wahlkampf stand der Vize Mike Pence Donald Trump zur Seite und stärkte ihm den Rücken.
Der Stellvertreter, der dem Präsidenten das Rampenlicht überlässt: Bereits im Wahlkampf stand der Vize Mike Pence Donald Trump zur Seite und stärkte ihm den Rücken. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Anders als der US-Präsident Trump hat Pence politische Erfahrung. Er saß lange Jahre im Repräsentantenhaus, bevor er Gouverneur von Indiana wurde.
Anders als der US-Präsident Trump hat Pence politische Erfahrung. Er saß lange Jahre im Repräsentantenhaus, bevor er Gouverneur von Indiana wurde. © dpa | Jim Lo Scalzo
Der 57-Jährige gilt als erzkonservativ. Besonders beliebt ist der Republikaner bei Evangelikalen und Sozialkonservativen.
Der 57-Jährige gilt als erzkonservativ. Besonders beliebt ist der Republikaner bei Evangelikalen und Sozialkonservativen. © dpa | Andrew Gombert
Im US-Wahlkampf zeigte Mike Pence, damals als Vizepräsidentschaftskandidat, wie man erfolgreich debattiert. Am 4. Oktober hatten sich Tim Kaine und Mike Pence ihren ersten direkten Schlagabtausch geliefert.
Im US-Wahlkampf zeigte Mike Pence, damals als Vizepräsidentschaftskandidat, wie man erfolgreich debattiert. Am 4. Oktober hatten sich Tim Kaine und Mike Pence ihren ersten direkten Schlagabtausch geliefert. © dpa | Jim Lo Scalzo
In der Fernsehdebatte der Stellvertreter konnte sich Pence gegenüber seinem Kontrahenten Tim Kaine souverän durchsetzen.
In der Fernsehdebatte der Stellvertreter konnte sich Pence gegenüber seinem Kontrahenten Tim Kaine souverän durchsetzen. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Pence ist seit 31 Jahren verheiratet. Er und seine Frau Karen haben drei gemeinsame Kinder. Zum Zeitpunkt Pence` Vereidigung am 20. Januar stand seine Frau an seiner Seite.
Pence ist seit 31 Jahren verheiratet. Er und seine Frau Karen haben drei gemeinsame Kinder. Zum Zeitpunkt Pence` Vereidigung am 20. Januar stand seine Frau an seiner Seite. © dpa | Matt Rourke
Mike Pence beschreibt sich selbst als „Christ, Konservativer und Republikaner – in der Reihenfolge“. Seine politische Karriere begann der Vizepräsident in den 1990er Jahren als Moderator einer Radiosendung in Indiana.
Mike Pence beschreibt sich selbst als „Christ, Konservativer und Republikaner – in der Reihenfolge“. Seine politische Karriere begann der Vizepräsident in den 1990er Jahren als Moderator einer Radiosendung in Indiana. © REUTERS | AFRICA24 MEDIA
Der Vizepräsident ist bei weitem nicht so eine polarisierende Persönlichkeit wie Donald Trump. Stattdessen bildet Pence mit seiner ruhigen, zurückhaltenden Art einen Gegenpol zum medienerfahrenen US-Präsidenten.
Der Vizepräsident ist bei weitem nicht so eine polarisierende Persönlichkeit wie Donald Trump. Stattdessen bildet Pence mit seiner ruhigen, zurückhaltenden Art einen Gegenpol zum medienerfahrenen US-Präsidenten. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Viel hörte man von Pence vor seiner Ernennung zum Vizepräsidenten nicht. Zuletzt sorgte ein Zwischenfall am New Yorker Flughafen LaGuardie für Schlagzeilen. Ende Oktober rutschte das Flugzeug von Mike Pence beim Aufsetzen auf der verregneten Landebahn aus.
Viel hörte man von Pence vor seiner Ernennung zum Vizepräsidenten nicht. Zuletzt sorgte ein Zwischenfall am New Yorker Flughafen LaGuardie für Schlagzeilen. Ende Oktober rutschte das Flugzeug von Mike Pence beim Aufsetzen auf der verregneten Landebahn aus. © REUTERS | LUCAS JACKSON
Die Maschine des Vizepräsidenten schlitterte von der Piste und kam auf einer Wiese zum Stehen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
Die Maschine des Vizepräsidenten schlitterte von der Piste und kam auf einer Wiese zum Stehen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. © REUTERS | LUCAS JACKSON
Mike Pence gilt als volksnah, souverän, erfahren. Künftig könnte Pence an der Seite von Donald Trump als einer der wichtigsten Vizepräsidenten in die amerikanische Geschichte eingehen.
Mike Pence gilt als volksnah, souverän, erfahren. Künftig könnte Pence an der Seite von Donald Trump als einer der wichtigsten Vizepräsidenten in die amerikanische Geschichte eingehen. © dpa | Michael Reynolds
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