Berlin. In unserem Podcast “Das Scholz Update“ mahnt der Kriegsreporter Paul Ronzheimer: Kanzler Scholz hätte der Ukraine mehr helfen können.

Er war drei Wochen nicht in der Ukraine. Jetzt will Paul Ronzheimer wieder hin. Am Donnerstag wird der stellvertretende Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, einer der erfahrensten Kriegsreporter Deutschlands, über Polen nach Kiew und schließlich in die Ostukraine reisen.

„Es ist eine entscheidende Phase des Krieges angebrochen", erzählt Ronzheimer. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Russland doch wieder Kiew angreife, gleichzeitig gehe das Interesse an all dem in Deutschland zurück.

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"Deshalb kann gar nicht genug über den Krieg berichtet werden“, sagt Ronzheimer in dieser Folge des „Scholz-Update“. Man müsse den Menschen klar machen, dass das, was in der Ukraine gerade passiere, auf Deutschland übertragen heißen würde, dass „Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besetzt werden“.

Scholz-Update“: Man versteht nicht, warum der Kanzler bestimmte Dinge tut

Zur Kritik an der deutschen Unterstützung der Ukraine, auf die er im Land immer wieder angesprochen worden sei, sagt er: „Wir könnten besser dastehen, als wir dastehen. Wir haben aus meiner Sicht nicht genügend für die Ukraine getan, aber das, was wir wirklich getan haben, wird nicht so dargestellt, wie es sein könnte.“

Der Reporter meint, „das hat viel mit der Kommunikation und der Art von Olaf Scholz zu tun.“ Inzwischen würde der Kanzler zwar sehr viele Interviews geben, aber das habe keinen Unterschied gemacht.

Scholz zeigt im Ukraine-Krieg zu wenig Empathie

Auch wenn man ihm zuhöre, würde man nicht verstehen, warum er bestimmte Dinge tue: „Tatsächlich hat er bisher nicht die Sätze gefunden, um den Leuten empathisch seine Politik zu erklären, und genau das ist in einem Krieg entscheidend.“ Scholz sagt, dass Russland den Krieg nicht gewinnen dürfe, er sagt aber nicht, dass die Ukraine ihn gewinnen soll. „Das hat konkrete Auswirkungen darauf, wie die Ukrainer Deutschland empfinden, und das ist katastrophal momentan“, sagt Ronzheimer.

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.waz.de.