Meseberg. Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron vertreten in der Asylpolitik eine Linie. Sie nehmen andere EU-Staaten in die Pflicht.

Deutschland und Frankreich wollen die EU reformieren und sind sich bei einem der größten Probleme einig: bei der

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betonten bei einem Treffen im brandenburgischen Meseberg, dass die EU-Staaten nur gemeinsam auf hohe Zuwanderungszahlen reagieren könnten.

Frankreich habe Deutschland Kooperation zugesagt, sagte Merkel. Sie verwies auch auf Gespräche mit Italien. Sie hatte sich am Montag mit dem neuen italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte getroffen. Merkel sagte, Ziel sei es, den Schutz der EU-Außengrenzen zu verbessern. Die Grenzschutzorganisation solle deutlich gestärkt werden.

„Wir glauben an eine europäische Antwort auf die Herausforderungen, vor die uns die Migration stellt“, sagte Macron. Der französische Präsident warb für bessere Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern. Er erinnerte auch die Länder, in denen Flüchtlinge erstmals die EU betreten, an ihre Pflicht der Registrierung nachzukommen. Deutschland und Frankreich versicherten sich gegenseitig, dass bereits in der EU registrierte Flüchtlinge so schnell wie möglich in das Land zurückgeschickt werden können, in dem sie erstmals erfasst worden seien, sagte Macron.

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    Macron hatte auf ein spezielles Euro-Budget geworben – aber die Bundesregierung möchte keine neuen Parallelstrukturen schaffen. Merkel hat für einen solchen neuen Investitionstopf zuletzt einen Betrag im unteren zweistelligen Milliardenbereich genannt. Das neue Budget soll in die Haushaltsplanungen ab 2021 eingebaut werden.

    „Wir schlagen in der ganzen Breite ein neues Kapitel auf“, betonte Merkel mit Blick auf die in einer „Meseberger Erklärung“ festgehaltenen Ergebnisse. Diese sollen als Basis für weitere Verhandlungen beim EU-Gipfel am 28./29. Juni dienen.

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      „Wir beginnen nun eine zweite Etappe im Leben unserer gemeinsamen Währung“, sagte Macron. Es gehe darum, Krisen besser zu verhindern und die Stabilität der Eurozone zu erhöhen. Er hatte im September 2017 Vorschläge zur „Neugründung eines souveränen, vereinten und demokratischen Europas“ vorgelegt - und wegen der schwierigen Regierungsbildung lange auf Merkels Antwort gewartet.

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      Besonders die Vereinbarung zur Schaffung eines begrenzten gemeinsamen Budgets für die Euro-Zone stoße auf Kritik. (dpa)